Die Prämisse, ein zweites Mal in eine andere Welt beschworen zu werden, bietet eine interessante Variation des bekannten Isekai-Themas. „Summoned to Another World for a Second Time“ (Originaltitel: Isekai Shoukan wa Nidome desu) nimmt sich dieser Idee an und entführt die Zuschauenden in ein Abenteuer, das sowohl vertraute als auch neue Elemente des Fantasy-Genres vereint.
Übersicht
- Handlung
- Genre-Einordnung
- Setting und Umfeld
- Charakterbeschreibungen
- Zeichnungen: Qualität und Stil
- Animation: Qualität und Umsetzung
- Soundtrack: Qualität und Wirkung
- Stärken der Serie
- Schwächen der Serie
- Fazit
Handlung
Die Geschichte dreht sich um Setsu Suzaki, einen jungen Mann, der bereits einmal in die magische Welt Eclair gerufen wurde, um dort als Held einen Krieg zu beenden und Frieden zu bringen. Nachdem er diese Aufgabe erfüllt hatte und in Eclair ein gewisses Ansehen genoss, geriet er in eine Falle und wurde gewaltsam in seine ursprüngliche Welt zurückgebracht – und das als Baby, gezwungen, sein Leben von Neuem zu beginnen.
Jahre später, als Setsu ein eher zurückhaltender Oberschüler ist, widerfährt ihm und seiner gesamten Schulklasse das Unglaubliche: Sie werden erneut nach Eclair beschworen. Das Königreich Distinia, das er einst gerettet hatte, sieht sich wieder einer Bedrohung durch Dämonen gegenüber, und die Neuankömmlinge sollen als Helden ausgebildet werden, um das Reich zu verteidigen. Für Setsu ist dies jedoch kein unbekanntes Terrain. Er besitzt noch immer die Erinnerungen und einen Großteil seiner immensen Kräfte aus seinem ersten Aufenthalt.
Während seine Mitschüler mit den Grundlagen des Heldentums und der Magie vertraut gemacht werden, erkennt Setsu schnell, dass der neuerliche Konflikt möglicherweise von finsteren Mächten inszeniert wurde, die mit seinem früheren Widersacher Touma in Verbindung stehen. Entschlossen, die Wahrheit aufzudecken und den Krieg ein weiteres Mal zu beenden, entscheidet sich Setsu, vorerst seine wahre Identität und seine überwältigenden Fähigkeiten vor den meisten zu verbergen und auf eigene Faust zu handeln. Er trifft auf alte Kameraden wie die Ritterin Elka und die Magierin Thea, die ihn aus seiner ersten Heldenzeit kennen, und beginnt, die Fäden hinter der neuen Bedrohung zu entwirren. Seine Reise führt ihn durch verschiedene Kontinente von Eclair, wo er neuen Verbündeten begegnet und sich alten Feinden stellen muss, um den Frieden wiederherzustellen, den er einst erkämpft hatte. Die Handlung konzentriert sich auf Setsus Bemühungen, die Hintergründe des Krieges aufzudecken und seine alten und neuen Freunde zu beschützen, ohne dabei die Komplexität seiner doppelten Existenz und die Beziehungen zu den Charakteren, die ihn aus beiden Leben kennen, aus den Augen zu verlieren.
Genre-Einordnung
„Summoned to Another World for a Second Time“ lässt sich eindeutig dem Isekai-Genre zuordnen. Das zentrale Handlungselement ist die Beschwörung des Protagonisten und seiner Klassenkameraden aus ihrer normalen Welt (Japan) in eine fremde, magische Welt namens Eclair. Dieses Motiv des Transports in eine andere Dimension ist das Kernmerkmal des Isekai-Genres.
Darüber hinaus weist die Serie starke Elemente des Fantasy-Genres auf. Die Welt Eclair ist bevölkert von verschiedenen Rassen wie Menschen, Dämonen und Bestienmenschen, Magie ist ein integraler Bestandteil des Lebens und der Konflikte, und es existieren Königreiche, Ritter und Dämonenlords. Auch klassische Fantasy-Tropen wie Helden, magische Artefakte und epische Kämpfe sind präsent.
Weiterhin sind deutliche Action-Komponenten vorhanden. Die Handlung wird durch zahlreiche Kämpfe vorangetrieben, in denen Setsu und andere Charaktere ihre magischen und kriegerischen Fähigkeiten einsetzen, um Feinde zu besiegen und Bedrohungen abzuwehren. Schwertkampf und magische Duelle sind häufige Szenen.
Ein weiteres Subgenre, das in der Serie erkennbar ist, ist der Harem-Aspekt. Der Protagonist Setsu zieht die Aufmerksamkeit und Zuneigung mehrerer weiblicher Charaktere auf sich, die ihn auf seinen Abenteuern begleiten oder unterstützen. Diese Dynamik ist ein wiederkehrendes Element in der Interaktion zwischen Setsu und den weiblichen Haupt- und Nebenfiguren.
Die Kombination dieser Elemente – die Reise in eine andere Welt, eine fantastische Umgebung mit Magie und verschiedenen Völkern, actionreiche Auseinandersetzungen und die Entwicklung von romantischen oder zumindest stark zuneigungsgeladenen Beziehungen zu mehreren weiblichen Charakteren – verankert „Summoned to Another World for a Second Time“ fest im Isekai-Genre mit starken Fantasy-, Action- und Harem-Einflüssen. Die Besonderheit, dass der Protagonist die Welt bereits kennt, verleiht der sonst typischen Isekai-Formel eine zusätzliche Ebene, da er nicht als Neuling agiert, sondern mit Vorkenntnissen und etablierten Beziehungen in sein zweites Abenteuer startet.
Setting und Umfeld
Die Handlung von „Summoned to Another World for a Second Time“ spielt überwiegend in der magischen Welt Eclair. Diese Welt ist in verschiedene Kontinente und Reiche unterteilt, die von unterschiedlichen intelligenten Spezies bewohnt werden. Zu den prominentesten Völkern zählen die Menschen, die Dämonen und die Bestienmenschen.
Das Königreich Distinia ist ein zentraler Schauplatz, insbesondere zu Beginn der Handlung. Es ist ein menschliches Königreich, das bereits fünf Jahre vor der erneuten Beschwörung Setsus von ihm vor einem Krieg mit der Dämonenarmee gerettet wurde. Die Gesellschaftsstruktur in Distinia scheint feudalistisch geprägt zu sein, mit einem König an der Spitze, Rittern und einer magischen Forschungseinrichtung. Die Bedrohung durch äußere Feinde, insbesondere Dämonen, spielt eine wichtige Rolle in der Politik und dem Alltag dieses Reiches.
Neben dem menschlichen Kontinent gibt es den Dämonenkontinent, Heimat der Dämonen und ihrer Dämonenkönigin Dezastol [ (Folge 2-4), ]. Die Beziehungen zwischen Menschen und Dämonen sind von langjährigen Konflikten geprägt, obwohl Setsu bei seiner ersten Ankunft einen Frieden vermittelt hatte. Die Gesellschaft der Dämonen hat ihre eigenen Strukturen und Hierarchien, die sich von denen der Menschen unterscheiden.
Ein weiterer wichtiger Schauplatz ist der Bestienmenschen-Kontinent [ (Folge 6-7), ]. Hier leben verschiedene Arten von Tiermenschen, die ebenfalls eine eigene Kultur und Regierungsform besitzen, angeführt von einem König. Setsu knüpft auch hier Verbindungen und trifft auf alte Bekannte.
Die Welt Eclair ist von Magie durchdrungen, die von vielen ihrer Bewohner genutzt werden kann. Es gibt magische Artefakte, verfluchte Gegenstände und mächtige Zauber, die den Lauf von Schlachten und das Schicksal Einzelner beeinflussen können. Die verschiedenen Völker und Reiche stehen in komplexen Beziehungen zueinander, die von Krieg, Misstrauen, aber auch von möglichen Allianzen und dem Wunsch nach Frieden geprägt sind. Die politische Landschaft ist instabil, und die erneute Beschwörung von Helden deutet auf eine tiefgreifende Krise hin, die das Gleichgewicht in Eclair bedroht. Die Gesellschaften der verschiedenen Völker weisen unterschiedliche kulturelle Merkmale und Werte auf, was zu Missverständnissen und Konflikten führen kann, aber auch Raum für interkulturelle Begegnungen und Verständigung bietet.
Charakterbeschreibungen
Setsu
Der Protagonist der Geschichte. Ursprünglich ein Oberschüler, wurde er bereits einmal nach Eclair beschworen, wo er als Held den Krieg beendete. Nach seiner Rückkehr zur Erde und Reinkarnation als Baby behielt er seine Erinnerungen und einen Großteil seiner immensen Kräfte. Bei seiner zweiten Beschwörung ist er äußerlich ein Jugendlicher, innerlich jedoch ein erfahrener Krieger. Setsu wirkt oft ruhig, distanziert und manchmal arrogant, was auf sein Wissen und seine überlegenen Fähigkeiten zurückzuführen ist. Er ist jedoch auch fürsorglich gegenüber seinen Freunden und denen, die ihm nahestehen. Seine Hauptmotivation ist es, den erneut drohenden Krieg zu verhindern und die Drahtzieher dahinter zu entlarven, insbesondere seinen ehemaligen Kameraden Touma, der zum Feind wurde. Setsu entwickelt sich im Laufe der Serie weniger in Bezug auf seine Kraft, die bereits enorm ist, sondern mehr in seinen Interaktionen und der Art, wie er seine Vergangenheit mit der Gegenwart in Einklang bringt und Verantwortung für seine alten und neuen Gefährten übernimmt. Er entscheidet sich oft, seine wahre Stärke zu verbergen, um unauffälliger agieren zu können.
Yuuhi Hanabashira
Setsus Kindheitsfreundin aus seiner zweiten Lebenszeit auf der Erde, die zusammen mit ihm und dem Rest der Klasse nach Eclair beschworen wird. Sie ist unschuldig, hegt starke Gefühle für Setsu (den sie als Yuki kennt) und entwickelt nach ihrer Ankunft in Eclair magische Fähigkeiten. Yuuhi ist entschlossen, an Setsus Seite zu kämpfen und ihn zu unterstützen, auch wenn sie anfangs mit ihrer eigenen Stärke und Nützlichkeit hadert [ (Folge 5)]. Ihre Entwicklung zeigt sich in ihrem wachsenden Selbstvertrauen und ihren magischen Fertigkeiten, angetrieben von dem Wunsch, Setsu nicht zur Last zu fallen und ihn beschützen zu können.
Elka Verso
Eine Ritterin im Königreich Distinia und eine von Setsus treuen Kameradinnen aus seiner ersten Zeit in Eclair. Sie ist eine fähige Kämpferin und erkennt Setsu trotz seines veränderten Aussehens schließlich wieder, unter anderem durch eine für sie typische masochistische Neigung, die Setsu bei ihrer Wiedervereinigung anspricht. Elka ist loyal und pflichtbewusst, übernimmt die Ausbildung der neu beschworenen Helden und sorgt sich um Setsu. Ihre Beziehung zu Setsu ist von tiefem Respekt und einer gewissen unterwürfigen Zuneigung geprägt.
Thea Amulet
Eine Magieforscherin in Distinia und ebenfalls eine Freundin Setsus aus seiner ersten Beschwörung. Sie ist intelligent und versiert in magischen Angelegenheiten und erkennt Setsu aufgrund seines einzigartigen Mana-Musters schnell wieder. Thea unterstützt Setsu mit ihrem Wissen und ihren magischen Fähigkeiten und gehört zu seinem engsten Kreis von Vertrauten aus der alten Zeit. Sie wird als die „weise Loli“ der Gruppe beschrieben.
Leviathan
Eine mächtige Meeresgöttin, die Setsu auf seiner Reise trifft und sich ihm anschließt [ (Folge 3)]. Sie besitzt immense Kräfte und eine oft verspielte, manchmal launische Persönlichkeit. Leviathan entwickelt eine starke Zuneigung zu Setsu und wird zu einer wichtigen Verbündeten in Kämpfen und auf seinen Reisen über die Kontinente [ (Folge 3-4)]. Ihre Rolle als eine der Haupt-Liebesinteressen wird angedeutet, obwohl sie nicht dem typischen Charaktertyp dafür entspricht.
Desastre Seleeno
Die Dämonenkönigin des Dämonenkontinents. Während Setsus erstem Aufenthalt schloss er Frieden mit ihr. In der aktuellen Handlung gerät sie unter Druck und wird in die Pläne von Setsus Feinden verwickelt, was Setsu dazu zwingt, ihr zu Hilfe zu eilen, um den Frieden zu wahren [ (Folge 4)]. Sie ist eine stolze und fähige Anführerin, die jedoch auch eine verletzliche Seite zeigt und Setsu tief verbunden ist.
Touma
Der Hauptantagonist der Serie. Er war ursprünglich zusammen mit Setsu nach Eclair beschworen worden, wandte sich jedoch dem Bösen zu und war bereits vor fünf Jahren der Drahtzieher hinter dem Krieg. Sein Ziel ist es, ein Gott zu werden und alles andere Leben zu zerstören. Touma ist besessen von Setsu, was in der Manga-Adaption als eine Art Yandere-Zuneigung dargestellt wird. Seine Motivationen sind komplex und von einem tiefen Groll und verdrehten Idealen geprägt.
Nebencharaktere
Glein Armory: Ein weiterer Kamerad Setsus aus seiner ersten Heldenzeit, der ihn ebenfalls unterstützt.
Ruri: Ein junges Mädchen, das Setsu zu Beginn seiner Reise auf dem Dämonenkontinent trifft und dem er hilft [ (Folge 2)]. Sie ist die Enkelin eines berühmten Juwelenschmieds.
Alize und Amel: Schwestern, die Setsu auf dem Weg zum Bestienmenschen-Kontinent trifft. Alize ist eine ehemalige Schülerin von Setsu [ (Folge 6), ].
Shironeko und Mineko: Zwei Bestienmädchen-Schwestern. Shironeko nimmt Aufträge an, um Medizin für ihre kranke Schwester Mineko zu kaufen, die unter einem Fluch leidet, den Setsu später aufhebt.
König Distinia: Der Herrscher des Königreichs Distinia, der die Helden beschwört.
Die Charakterentwicklung konzentriert sich primär auf Setsu und seine direkten Begleiterinnen. Während Setsu bereits als extrem mächtig eingeführt wird, liegt seine Entwicklung mehr in der Wiederaufnahme alter Beziehungen und der Übernahme von Verantwortung. Yuuhi durchläuft eine klassischere Entwicklung von einer unsicheren Schülerin zu einer fähigeren Magierin. Die anderen Charaktere dienen oft dazu, Setsus Vergangenheit zu beleuchten oder die aktuellen Konflikte voranzutreiben, wobei ihre Loyalität und Zuneigung zu Setsu ein zentrales Thema bleibt. Die Entwicklung der Nebencharaktere, insbesondere der Klassenkameraden, die mit Setsu beschworen wurden, bleibt jedoch begrenzt, da der Fokus stark auf Setsu und seinem etablierten Kreis liegt.
Zeichnungen: Qualität und Stil
Die visuelle Präsentation von „Summoned to Another World for a Second Time“, insbesondere die Zeichnungen, bewegt sich auf einem Niveau, das als zweckmäßig für das Genre betrachtet werden kann, ohne jedoch neue Maßstäbe zu setzen. Der Charakterdesign-Stil, verantwortet von Mikako Kunii , orientiert sich an gängigen Isekai- und Fantasy-Anime-Konventionen. Die Protagonisten und insbesondere die weiblichen Charaktere entsprechen oft etablierten Archetypen, was sich auch in ihrer äußeren Erscheinung widerspiegelt – von der tapferen Ritterin bis zur mystischen Magierin und der unschuldigen Kindheitsfreundin. Setsus Design als Protagonist ist typisch für einen modernen Isekai-Helden: jugendlich, aber mit einem Hauch von überlegener Coolness.
Die Hintergründe, für die Makaria sowohl für das Art Board als auch die Art Direction und die Background Art verantwortlich zeichnete , stellen die verschiedenen Umgebungen der Welt Eclair – von königlichen Palästen über Städte bis hin zu Naturlandschaften – solide dar. Sie schaffen eine passende Atmosphäre für die Fantasy-Welt, sind aber selten so detailliert oder innovativ, dass sie besonders hervorstechen würden. Die Farbgestaltung durch Yuusuke Watanabe ist genretypisch lebendig, unterstützt die jeweilige Stimmung der Szenen und trägt zur Unterscheidung der verschiedenen Regionen und Charaktere bei.
In Bezug auf die Qualität der Charakterzeichnungen selbst gibt es eine gewisse Varianz. In Nahaufnahmen und wichtigen Szenen sind die Charaktere meist klar und ansprechend gezeichnet. In dynamischeren Sequenzen oder bei weiter entfernten Einstellungen kann die Detailtreue jedoch nachlassen, ein Phänomen, das bei TV-Anime-Produktionen mit begrenztem Budget nicht ungewöhnlich ist. Einige Beobachtungen deuten darauf hin, dass die visuellen Aspekte insgesamt als eher unspektakulär oder „meh“ empfunden wurden. Es gibt keine Berichte über herausragende künstlerische Experimente oder einen besonders einzigartigen Zeichenstil, der die Serie von anderen Produktionen abheben würde. Stattdessen fügt sie sich optisch in das breite Feld der Isekai-Anime ein, wobei der Fokus auf der Wiedererkennbarkeit der Charaktertypen und der funktionalen Darstellung der Handlung liegt. Die Qualität wird als „in Ordnung“ aber nicht als „bestechend“ beschrieben.
Animation: Qualität und Umsetzung
Die Animationsqualität von „Summoned to Another World for a Second Time“, produziert von Studio Elle , wird in verschiedenen Betrachtungen als durchschnittlich bis unterdurchschnittlich für eine moderne Anime-Produktion bewertet. Während die Animation in ruhigen Dialogszenen und für alltägliche Bewegungen ausreichend ist, zeigen sich Schwächen insbesondere in den actionreicheren Sequenzen.
Kampfszenen, ein wichtiger Bestandteil eines Action-Fantasy-Isekai, wirken oft steif und es mangelt ihnen an dynamischer Choreografie und flüssigen Bewegungsabläufen. Dies führt dazu, dass die Auseinandersetzungen nicht die Wucht und Spannung entfalten, die das Genre eigentlich verspricht. Es wird angemerkt, dass die Animation „nicht gut“ sei und die Serie keine „richtige Action“ biete. Andere Stimmen bezeichnen die Animation als „schlecht“ und „visuell nicht ansprechend“ oder einfach „meh“.
Studio Elle, das für die Animationsproduktion verantwortlich ist, hat in der Vergangenheit sowohl Hauptproduktionen als auch Unterstützungsarbeiten für andere Studios geleistet. Die Produktionswerte von „Summoned to Another World for a Second Time“ scheinen jedoch nicht das Niveau erreicht zu haben, das notwendig wäre, um visuell herauszustechen oder mit höher budgetierten Serien zu konkurrieren. Es gibt Hinweise auf ein begrenztes Budget, was sich in der Steifheit der Kampfanimationen und dem allgemeinen Mangel an visueller Politur äußert.
Die Regie von Motoki Nakanishi und die Arbeit der zahlreichen beteiligten Animationsdirektoren und Schlüsselzeichner verschiedener Subunternehmerstudios (wie Akatsuki & Phoenix Animation Holdings, Delta Peak Production, FAI, Jumondo, K-Production, Studio Pastoral, Xuyang Animation u.a. ) konnten diese grundlegenden Limitierungen offenbar nicht vollständig kompensieren. Die Umsetzung der Animationen unterstützt die Erzählung auf einem basalen Niveau, trägt aber wenig dazu bei, die Serie über den Durchschnitt hinauszuheben oder ein besonders immersives visuelles Erlebnis zu schaffen. Die Animation wird als „in Ordnung“ beschrieben, aber nicht als herausragend.
Soundtrack: Qualität und Wirkung
Der Soundtrack von „Summoned to Another World for a Second Time“ wurde von manzo komponiert. Manzo, auch bekannt als Masatoshi Sakashita, hat bereits an verschiedenen Anime-Produktionen mitgewirkt, darunter „No-Rin“ und „Monster Musume: Everyday Life with Monster Girls“. Die Musikproduktion für die Serie lag in den Händen von CREST, während die Tonproduktion von Jinnan Studio übernommen wurde, mit Hozumi Goda als Sound Director.
Der Soundtrack selbst untermalt die verschiedenen Szenen der Serie auf eine genretypische Weise. In Momenten der Spannung oder während Kampfszenen kommen dynamischere und orchestral anmutende Stücke zum Einsatz, während ruhigere und emotionalere Szenen von sanfteren Melodien begleitet werden. Die Musik dient primär der atmosphärischen Unterstützung und der Hervorhebung der jeweiligen Stimmung, ohne sich dabei jedoch besonders in den Vordergrund zu drängen oder durch außergewöhnliche Kompositionen aufzufallen.
Das Opening Theme der Serie trägt den Titel „Continue Distortion“ und wird von S.S. NiRVERGE∀ performt, mit Komposition und Arrangement von Ryō Takahashi und Text von Aya Takanashi. Das Ending Theme „Be ambitious!!!“ stammt von der Gruppe Maybe Me, komponiert und getextet von Syounen T, mit Arrangement von Eiichirou Ishizuka. Beide Songs fügen sich in das übliche Schema von Anime-Intros und -Outros ein, mit energiegeladenen Klängen im Opening und oft einem etwas leichteren oder emotionaleren Ton im Ending.
Die allgemeine Rezeption des Soundtracks ist eher unauffällig. Es gibt keine weitverbreiteten Diskussionen oder Lobeshymnen, die auf eine außergewöhnliche Qualität oder besondere Wirkung hindeuten würden, wie es bei manchen anderen Anime-Soundtracks der Fall ist. Die Musik erfüllt ihre Funktion innerhalb der Serie, scheint aber keine bleibenden Eindrücke oder Ohrwürmer zu hinterlassen, die über das Ansehen der Episoden hinaus im Gedächtnis bleiben. Sie ist solide, aber nicht herausragend und wird als Teil des Gesamtpakets wahrgenommen, das insgesamt als eher durchschnittlich bewertet wird.
Stärken der Serie
Trotz einiger Kritikpunkte weist „Summoned to Another World for a Second Time“ Aspekte auf, die für bestimmte Zuschauergruppen ansprechend sind. Eine der hervorstechendsten Stärken ist die Grundprämisse selbst: die Idee eines Protagonisten, der bereits ein Held war und nun für eine zweite Runde in dieselbe Welt zurückkehrt. Dies bietet ein Abweichen von der typischen Isekai-Formel, bei der der Held meist ahnungslos und schwach startet. Setsus Vorwissen und bereits etablierte Beziehungen zu Schlüsselfiguren in Eclair ermöglichen einen schnelleren Einstieg in komplexere Handlungsstränge und Charakterdynamiken, ohne langwierige Einführungsphasen.
Die Tatsache, dass Setsu von Beginn an übermächtig ist, kann für Fans von „Power Fantasy“-Geschichten ein Pluspunkt sein. Es gibt eine gewisse Befriedigung darin, einen Protagonisten zu beobachten, der Herausforderungen mit Leichtigkeit meistert und seine Gegner oft deklassiert. Dies wird durch seine bereits bestehenden Verbindungen zu mächtigen Verbündeten wie der Dämonenkönigin oder der Meeresgöttin Leviathan noch verstärkt.
Einige Charaktere, wie beispielsweise Leviathan, werden als sympathisch und interessant empfunden, auch weil sie nicht immer den gängigen Klischees für ihre jeweilige Rolle entsprechen. Die Interaktionen zwischen Setsu und seinen alten Kameraden können ebenfalls reizvoll sein, da sie eine bereits bestehende gemeinsame Geschichte andeuten, auch wenn diese nicht immer vollständig auserzählt wird.
Für Liebhaber des Harem-Aspekts bietet die Serie eine Vielzahl weiblicher Charaktere, die deutliche Zuneigung zu Setsu zeigen. Die Dynamik innerhalb dieser Gruppe und die verschiedenen Persönlichkeiten der weiblichen Figuren können unterhaltsam sein.
Die Serie versucht, einige interessante Konzepte anzudeuten, wie die politischen Verstrickungen zwischen den verschiedenen Reichen oder die moralischen Konsequenzen von Setsus früherem Handeln und Verschwinden. Auch wenn diese Aspekte nicht immer tiefgründig ausgelotet werden, bieten sie doch Potenzial für eine überdurchschnittliche Erzählung. Die ersten Episoden wurden von einigen als vielversprechend empfunden.
Zusammenfassend liegen die Stärken der Serie in ihrer ungewöhnlichen Ausgangslage mit einem erfahrenen Helden, dem Unterhaltungswert für Fans von übermächtigen Protagonisten und Harem-Geschichten sowie dem Potenzial, das in den angedeuteten komplexeren Beziehungen und politischen Hintergründen schlummert.
Schwächen der Serie
Trotz der interessanten Prämisse und einiger positiver Aspekte weist „Summoned to Another World for a Second Time“ auch deutliche Schwächen auf, die von vielen Zuschauenden und Kritikern angemerkt wurden.
Ein Hauptkritikpunkt ist die unausgeschöpfte Potenzial der Grundidee. Obwohl die Rückkehr eines erfahrenen Helden viele Möglichkeiten für eine tiefgründige Erzählung über Konsequenzen, Veränderungen in der Welt und psychologische Aspekte böte, verfällt die Serie oft in generische Isekai-Tropen. Die Chance, die Weltentwicklung seit Setsus erstem Aufenthalt oder seine Anpassungsschwierigkeiten tiefgehender zu beleuchten, wird oft zugunsten einer eher oberflächlichen Handlung vernachlässigt.
Die Charakterentwicklung, insbesondere abseits des Protagonisten, wird als mangelhaft empfunden. Viele Nebencharaktere, einschließlich Setsus Mitschüler, die mit ihm beschworen wurden, bleiben blass und dienen oft nur dazu, Setsus Überlegenheit hervorzuheben oder dem Harem-Aspekt zuzuarbeiten. Setsu selbst, obwohl übermächtig, zeigt trotz seiner zwei Leben oft die Persönlichkeit eines gewöhnlichen Teenagers und entwickelt sich kaum weiter. Seine Interaktionen können manchmal als ärgerlich oder mürrisch empfunden werden.
Das Pacing der Geschichte wird ebenfalls kritisiert. Die Handlung bewegt sich oft sehr schnell (als „light speed“ beschrieben), was dazu führt, dass keine emotionale Bindung zu den Charakteren oder der Welt aufgebaut werden kann. Wichtige Ereignisse oder Charaktervorstellungen werden übereilt abgehandelt.
Die Animation und visuelle Präsentation werden häufig als unterdurchschnittlich oder bestenfalls mittelmäßig bewertet. Insbesondere Kampfszenen leiden unter steifer Animation und mangelnder Dynamik, was den Action-Aspekt der Serie schmälert. Die Produktion von Studio Elle scheint hier an ihre Grenzen gestoßen zu sein.
Die Handlung wird als vorhersehbar und generisch empfunden, sobald die anfängliche Neugier auf die Prämisse verflogen ist. Die Serie greift viele bekannte Isekai-Klischees auf, ohne diese originell zu variieren oder zu hinterfragen. Der Antagonist Touma wird teilweise als nervig und sein Motiv als wenig überzeugend wahrgenommen.
Ein weiterer Punkt ist die Behandlung weiblicher Charaktere, die oft nur existieren, um den Protagonisten zu bewundern und seine „Power Fantasy“ zu unterstützen, ohne eigene tiefere Motivationen oder Handlungsfreiheit zu zeigen. Setsus Verhalten gegenüber einigen weiblichen Charakteren, wie das Begrabschen zur Identitätsbestätigung, wurde als problematisch empfunden.
Insgesamt wird der Serie vorgeworfen, ihr interessantes Konzept nicht konsequent umzusetzen und stattdessen eine eher oberflächliche, klischeehafte Isekai-Geschichte mit technischen und erzählerischen Mängeln zu liefern, die viele als langweilig oder enttäuschend empfanden.
Fazit
„Summoned to Another World for a Second Time“ startet mit einer vielversprechenden Prämisse, die Neugier weckt: Ein Held, der seine Aufgabe bereits einmal erfüllt hat, kehrt in eine ihm bekannte Welt zurück. Diese Ausgangslage bietet theoretisch Raum für eine nuancierte Erzählung über die Langzeitfolgen heldenhaften Handelns, die Veränderungen einer Welt im Laufe der Zeit und die psychologische Last einer solchen wiederholten Verantwortung.
In der praktischen Umsetzung gelingt es der Serie jedoch nur bedingt, dieses Potenzial auszuschöpfen. Stattdessen verlässt sie sich häufig auf etablierte Isekai- und Harem-Tropen, was zu einer eher generischen Handlung führt, die Kenner des Genres kaum überrascht. Die übermächtige Natur des Protagonisten Setsu mag für einige unterhaltsam sein, nimmt der Geschichte aber oft die Spannung und lässt wenig Raum für echte charakterliche Entwicklung bei ihm oder den ihn umgebenden Figuren.
Die technischen Aspekte wie Zeichnungen und Animationen bewegen sich auf einem durchschnittlichen bis unterdurchschnittlichen Niveau, wobei insbesondere die Kampfszenen an mangelnder Dynamik leiden. Der Soundtrack erfüllt seine Funktion, bleibt aber unauffällig.
Positiv hervorzuheben sind die Momente, in denen die Serie die einzigartigen Aspekte ihrer Prämisse nutzt, wie Setsus Interaktionen mit alten Bekannten oder die angedeuteten politischen Verwicklungen. Auch einzelne Charaktere können durchaus Sympathien wecken.
Letztendlich richtet sich „Summoned to Another World for a Second Time“ vor allem an ein Publikum, das unkomplizierte Isekai-Unterhaltung mit einem übermächtigen Protagonisten und Harem-Elementen sucht und über erzählerische sowie technische Schwächen hinwegsehen kann. Wer eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Implikationen einer zweiten Beschwörung erwartet, wird möglicherweise enttäuscht. Die Serie ist ein Beispiel dafür, wie eine interessante Idee nicht zwangsläufig zu einer herausragenden Umsetzung führen muss, und bleibt somit eher im Mittelfeld des dicht besiedelten Isekai-Genres angesiedelt.

Titel in Deutschland: Summoned to Another World for a Second Time
Titel in Japan: Isekai Shoukan wa Nidome desu
Erscheinungsjahr: 2023
FSK-Freigabe: –
Produktionsstudio: Studio Elle
Genre: Isekai, Fantasy, Action, Harem
Episodenanzahl: 12
Laufzeit pro Episode: ca. 23–24 Minuten


















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Persönliche Meinung

Die Grundidee, einen Helden ein zweites Mal in „seine“ Welt eintauchen zu lassen, birgt durchaus einen interessanten Reiz. Es ist faszinierend, die potenziellen Entwicklungen und Konsequenzen einer solchen Rückkehr zu betrachten. Bedauerlicherweise verliert sich die Serie nach diesem vielversprechenden Ansatz jedoch schnell in den bekannten Mustern einer eher durchschnittlichen Isekai-Erzählung. Viele Elemente und Wendungen wirken vertraut, als hätte man sie in ähnlicher Form bereits in anderen Werken des Genres gesehen.
Hinzu kommt, dass die äußere Aufmachung – also Grafik, Animation und auch der Soundtrack – insgesamt einen eher unspektakulären Eindruck hinterlässt. Die visuellen und auditiven Aspekte tragen wenig dazu bei, die Serie aus der Masse hervorzuheben. Man kann sich „Summoned to Another World for a Second Time“ durchaus ansehen, doch es mangelt an wirklich erinnerungswürdigen Momenten oder einer herausragenden Qualität, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen würde. Aus dieser persönlichen Sichtweise erscheinen 1 von 3 Sternen als eine angemessene Bewertung.
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