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Iroduku: The World in Colors

„Iroduku: The World in Colors“ (Irozuku Sekai no Ashita kara) ist ein Fantasy- und Slice-of-Life-Anime, der im Jahr 2018 erschien und von dem renommierten Studio P.A. Works produziert wurde. Die Geschichte spielt in einer nahen Zukunft, in der Magie zwar existiert, jedoch eher alltäglicher Natur ist. Im Mittelpunkt der Handlung steht Hitomi Tsukishiro, eine 17-jährige Schülerin, die in einer magischen Familie aufwächst, jedoch aufgrund eines traumatischen Ereignisses ihre Fähigkeit verloren hat, Farben zu sehen. Sie lebt in einer farblosen, emotional stumpfen Welt und leidet darunter stark.


Übersicht

Hitomis Großmutter, Kohaku Tsukishiro, eine erfahrene Magierin, beschließt, ihrer Enkelin zu helfen. Sie schickt Hitomi mithilfe eines magischen Zaubers 60 Jahre in die Vergangenheit, in die Zeit, als Kohaku selbst eine Jugendliche war. Dort trifft Hitomi auf eine Gruppe von Oberschülern, die Mitglieder des Fotografie- und Kunstklubs sind, und lernt durch sie, ihre Welt wieder in Farben wahrzunehmen und sich emotional zu öffnen. Insbesondere ihre Beziehung zu Yuito Aoi, einem stillen Jungen, der leidenschaftlich zeichnet und ebenfalls mit eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, spielt eine zentrale Rolle bei Hitomis emotionaler Heilung.

Während Hitomi allmählich ihre Farbwahrnehmung zurückerlangt, lernt sie wichtige Lektionen über Freundschaft, Liebe, Selbstakzeptanz und das Finden des eigenen Weges. Zugleich entwickelt sie ein tieferes Verständnis für Magie, Emotionen und Kunst. Die Serie endet damit, dass Hitomi in ihre eigene Zeit zurückkehrt, nachdem sie eine starke emotionale Bindung zu den Menschen in der Vergangenheit aufgebaut hat und ihre Fähigkeit, Farben zu sehen, vollständig wiedererlangt.


Genre-Einordnung

Die Serie Iroduku: The World in Colors lässt sich einem facettenreichen Genre-Mix zuordnen, der durch seine subtile und kunstvolle Erzählweise eine einzigartige Atmosphäre schafft. Im Mittelpunkt steht die Kombination von Fantasy, Slice of Life und Drama, ergänzt durch Elemente des Coming-of-Age-Genres.

Die Fantasy-Aspekte der Serie sind unverkennbar, da Magie eine zentrale Rolle im Narrativ spielt. Sie ist in der Welt von Iroduku ein natürlicher Bestandteil des Alltags und wird weder als außergewöhnlich noch als bedrohlich wahrgenommen. Besonders die Zeitreise von Hitomi Tsukishiro, der Protagonistin, hebt die Serie in den Bereich der Urban Fantasy. Die Magie dient hier nicht primär spektakulären Effekten, sondern als Vehikel für emotionale und narrative Themen wie Identitätsfindung und persönliche Heilung.

Gleichzeitig verankert sich die Serie stark im Slice-of-Life-Genre. Der Fokus liegt auf den alltäglichen Erlebnissen der Charaktere, ihren zwischenmenschlichen Beziehungen und den kleinen, bedeutungsvollen Momenten ihres Lebens. Die ruhige Erzählweise, die auf Hektik und übertriebenes Drama verzichtet, lässt den Zuschauer in die Welt der Charaktere eintauchen und verstärkt die introspektive Wirkung der Handlung.

Die dramatische Komponente von Iroduku entsteht durch die emotionale Tiefe der Figuren, insbesondere durch Hitomis innere Zerrissenheit und ihre Suche nach einem Sinn im Leben. Ihre Reise in die Vergangenheit, ihre Begegnungen mit neuen Freunden und ihre allmähliche Fähigkeit, die Welt wieder in Farben zu sehen, sind Ausdruck eines feinfühligen Dramas, das sich mit Themen wie Isolation, Trauer und Selbstfindung auseinandersetzt.

Darüber hinaus gehört die Serie eindeutig zum Coming-of-Age-Genre. Hitomis Entwicklung von einem emotional verschlossenen Mädchen zu einer selbstbewussteren und offeneren Persönlichkeit steht im Zentrum der Handlung. Die Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit macht, helfen ihr, ihre Ängste zu überwinden und eine neue Perspektive auf ihr Leben zu gewinnen. Diese Transformation ist typisch für Coming-of-Age-Erzählungen und wird in Iroduku auf einfühlsame Weise dargestellt.

Insgesamt vereint Iroduku: The World in Colors diese Genres zu einem einzigartigen Ganzen. Die Serie nutzt ihre magischen und emotionalen Elemente, um eine tiefgründige und visuell beeindruckende Geschichte zu erzählen, die sowohl berührt als auch zum Nachdenken anregt.


Setting und Umfeld

Die Welt von Iroduku: The World in Colors spielt in einer alternativen Version von Japan im Jahr 2078. Obwohl das futuristische Setting einige technologische Fortschritte andeutet, bleibt der Fokus der Erzählung auf dem sozialen und magischen Umfeld, das die Serie prägt. Magie ist in dieser Welt ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltags, und ihre Nutzung wird als eine Art traditionelles Handwerk betrachtet, das von bestimmten Familien, wie der Familie Tsukishiro, gepflegt und weitergegeben wird.

Die Stadt, in der die Handlung stattfindet, ist eine Mischung aus vertrauter moderner Architektur und subtilen futuristischen Elementen. Obwohl Technologien wie modernisierte Geräte und optimierte Stadtinfrastruktur erkennbar sind, wird der visuelle Stil durch eine natürliche und beinahe zeitlose Ästhetik geprägt. Es ist eine Stadt voller Wärme und Lebendigkeit, die durch magische Details wie schwebende Lichter oder funkelnde Partikel belebt wird. Diese Magie fügt sich nahtlos in das urbane Umfeld ein, was eine harmonische Verschmelzung von Tradition und Fortschritt schafft.

Die Gesellschaft, die in Iroduku dargestellt wird, spiegelt eine kulturelle Balance wider. Magie wird nicht als außergewöhnlich angesehen, sondern ist ein Teil des täglichen Lebens, ähnlich wie Technologie. Die Menschen interagieren auf eine Weise, die stark von traditionellen japanischen Werten geprägt ist, wie Respekt, Gemeinschaft und die Bedeutung von Beziehungen. Dennoch vermittelt die Serie auch eine gewisse Offenheit für Individualität, insbesondere durch die jungen Charaktere, die durch ihre kreativen und künstlerischen Aktivitäten ihre Einzigartigkeit ausdrücken.

Ein zentrales Element des Settings ist die Kunstgruppe, der Hitomi nach ihrer Zeitreise beitritt. Diese Gruppe fungiert als Mikrokosmos für Gemeinschaft und Selbstausdruck, wo die Charaktere ihre Leidenschaften teilen und sich gegenseitig inspirieren. Besonders die Kunst, sei es durch Malerei, Fotografie oder andere kreative Ausdrucksformen, wird als Symbol für menschliche Emotionen und Verbindung dargestellt.

Die emotionale Atmosphäre des Settings wird durch den Kontrast zwischen Hitomis anfänglicher Wahrnehmung der Welt in Schwarz-Weiß und der lebendigen Farbigkeit der Umgebung betont. Farben dienen nicht nur als visuelles Element, sondern auch als Metapher für emotionale Intensität und persönliche Entwicklung.

Zusammenfassend ist das Setting von Iroduku: The World in Colors eine reichhaltige und vielschichtige Welt, die durch ihre harmonische Mischung aus Magie, moderner Ästhetik und tiefgründiger Symbolik beeindruckt. Sie bietet den perfekten Rahmen für eine Geschichte, die die Themen Gemeinschaft, Heilung und den Wert von Emotionen auf poetische Weise erforscht.


Charakterbeschreibungen

Hitomi Tsukishiro

Hitomi ist die Hauptfigur der Serie, eine schüchterne und emotional blockierte junge Frau, die in einer Welt ohne Farben lebt. Sie ist von ihrem Trauma und ihrem Verlust der Farbwahrnehmung so stark beeinflusst, dass sie sich von ihrer Umwelt distanziert hat. Ihre Reise in die Vergangenheit ist nicht nur eine physische Reise, sondern auch eine emotionale: Sie lernt, sich selbst zu akzeptieren und wieder Vertrauen in andere Menschen zu fassen. Ihr Charakter entwickelt sich langsam, aber tiefgreifend, da sie durch ihre Freundschaften und durch Yuitos Kunstwerke allmählich wieder Zugang zu ihren Gefühlen und zur Farbenwelt findet.

Yuito Aoi

Yuito ist ein ruhiger, introvertierter Junge, der Mitglied des Kunstklubs ist. Seine Zeichnungen spielen eine zentrale Rolle in der Serie, da sie eine emotionale Resonanz in Hitomi auslösen und ihr helfen, wieder Farben zu sehen. Er kämpft mit seinen eigenen Unsicherheiten und fühlt sich oft missverstanden. Im Laufe der Serie baut er eine enge Bindung zu Hitomi auf, und es wird angedeutet, dass er Gefühle für sie entwickelt. Yuitos Entwicklung dreht sich um die Überwindung seiner künstlerischen Blockaden und seine Fähigkeit, seine Emotionen auszudrücken.

Kohaku Tsukishiro

Kohaku ist Hitomis Großmutter, sowohl in der Zukunft als auch in der Vergangenheit. In ihrer jugendlichen Form ist sie ein lebensfrohes und energetisches Mädchen, das für ihre kraftvollen magischen Fähigkeiten bekannt ist. Sie ist das genaue Gegenteil von Hitomi: offen, selbstbewusst und immer bereit, anderen zu helfen. Ihre Beziehung zu Hitomi ist sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft von großer Bedeutung, da sie Hitomi als Mentorin und emotionaler Anker dient.

Asagi Kazeno

Asagi ist ebenfalls Mitglied des Fotografieklubs und eine der Freundinnen, die Hitomi in der Vergangenheit trifft. Sie ist sanftmütig und einfühlsam, kämpft jedoch mit ihrer unerwiderten Liebe zu Shō Yamabuki, einem weiteren Mitglied des Klubs. Asagis Konflikte und Unsicherheiten bezüglich ihrer Gefühle machen sie zu einem komplexen und emotionalen Charakter.

Shō Yamabuki

Shō ist der Anführer des Fotografieklubs und ein freundlicher, charmanter Junge. Er ist sich Asagis Gefühle nicht bewusst und zeigt anfangs keine romantischen Neigungen. Sein Charakter steht oft im Hintergrund, aber seine Rolle als Freund und unterstützender Begleiter ist für die Dynamik der Gruppe entscheidend.

Kurumi Kawai

Kurumi ist das quirlige und fröhliche Mitglied des Klubs. Sie bringt viel Humor und Leichtigkeit in die Gruppe und dient als Kontrast zu den ernsteren Charakteren. Ihre offene und unbeschwerte Art hilft, die Spannungen in der Gruppe zu lösen.

Chigusa Fukasawa

Chigusa ist ein weiterer Freund aus dem Fotografieklub und hat eine unbeschwerte, witzige Persönlichkeit. Obwohl er keine zentrale Rolle in der romantischen Dynamik der Serie spielt, bietet er oft wertvolle Unterstützung und fungiert als Bindeglied zwischen den verschiedenen Charakteren.


Zeichnungen: Qualität und Stil

Die Zeichnungen in Iroduku: The World in Colors sind atemberaubend und gehören zu den stärksten Aspekten der Serie. P.A. Works ist bekannt für seinen hohen Produktionsstandard, und dies zeigt sich in der Liebe zum Detail, die in die Hintergründe und die Weltgestaltung geflossen ist. Die Farbgebung spielt eine zentrale Rolle in der Erzählung, und die Kontraste zwischen Hitomis farbloser Welt und der farbenprächtigen Umgebung um sie herum sind beeindruckend umgesetzt. Besonders die magischen Effekte, die in verschiedenen Szenen auftauchen, sind visuell fesselnd und tragen zur märchenhaften Atmosphäre der Serie bei.

Die Charakterdesigns sind ebenfalls hervorragend, mit weichen, fließenden Linien, die den Emotionen der Figuren Ausdruck verleihen. Die Mimik und Gestik der Charaktere ist subtil und unterstreicht die Emotionalität der Szenen.


Animation: Qualität und Umsetzung

Die Animationen in Iroduku: The World in Colors sind flüssig und von hoher Qualität. Besonders die magischen Effekte, wie z.B. die Zeitreise, sind aufwändig animiert und wirken visuell sehr ansprechend. Die Kameraarbeit ist dynamisch, vor allem in den Szenen, die sich um Kunst und Fotografie drehen. Die weichen Bewegungen der Figuren und die Detailverliebtheit in den Animationen tragen zur ruhigen, aber eindringlichen Atmosphäre bei.

Ein besonderes Highlight sind die magischen Momente, in denen Hitomi beginnt, Farben wahrzunehmen. Diese Szenen sind spektakulär animiert und schaffen es, das emotionale Gewicht der Handlung eindrucksvoll zu vermitteln.


Soundtrack: Qualität und Wirkung

Der Soundtrack von Iroduku: The World in Colors, komponiert von Yoshiaki Dewa, ist emotional und atmosphärisch. Die Musik untermalt die melancholische, aber hoffnungsvolle Stimmung der Serie und verstärkt die emotionalen Höhepunkte. Die Hintergrundmusik ist dezent, aber wirkungsvoll und verwendet sanfte Klaviermelodien sowie orchestrale Arrangements, um die Schönheit und Magie der Welt zu unterstreichen.

Das Opening „17-sai“ von Haruka to Miyuki und das Ending „Mimei no Kimi to Hakumei no Mahou“ von Nagi Yanagi passen perfekt zur Serie und verstärken die emotionale Resonanz der Geschichte.


Stärken der Serie

  • Visuelle Brillanz: Die Qualität der Zeichnungen und Animationen ist exzellent. Besonders die Darstellung der Farbwelt ist herausragend.
  • Tiefgründige Themen: Die Serie behandelt komplexe Themen wie emotionales Wachstum, Selbstakzeptanz und die Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen.
  • Soundtrack: Der Soundtrack ist subtil, aber wirkungsvoll und unterstützt die emotionale Atmosphäre der Serie.
  • Charakterentwicklung: Vor allem Hitomis und Yuitos Entwicklungen sind tief und emotional packend.

Schwächen der Serie

  • Langsames Pacing: Einige Zuschauer könnten das Erzähltempo als zu langsam empfinden, insbesondere in der ersten Hälfte der Serie.
  • Vorhersehbarkeit: Obwohl die Charakterentwicklung emotional überzeugend ist, bleibt die Handlung insgesamt vorhersehbar.
  • Mangel an Konflikt: Einige Zuschauer könnten den Mangel an einem zentralen, treibenden Konflikt als Schwäche empfinden, da sich die Serie mehr auf emotionale Momente als auf eine spannende Handlung konzentriert.

Fazit

Iroduku: The World in Colors ist eine visuell beeindruckende Serie, die mit tiefgründigen Themen und emotionaler Resonanz punkten kann. Die langsame Erzählweise mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber für diejenigen, die eine ruhige, nachdenkliche Geschichte schätzen, ist sie ein Meisterwerk. Die Symbiose aus visueller Ästhetik, Musik und emotionaler Tiefe macht diese Serie zu einem besonderen Erlebnis.

Titel in DE: Iroduku: The World in Colors
Titel in JP: Irozuku Sekai no Ashita kara
Erscheinungsjahr: 2018
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren
Produktionsstudio: P.A. Works
Genre: Fantasy, Slice of Life, Drama, Romanze
Episodenanzahl: 13 Episoden
Laufzeit pro Episode: ca. 24 Minuten

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