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Ningen Fushin: Adventurers Who Don’t Believe in Humanity Will Save the World

Die Anime-Landschaft ist reich an Fantasy-Erzählungen, doch „Ningen Fushin: Adventurers Who Don’t Believe in Humanity Will Save the World“ sticht mit einer Prämisse hervor, die sowohl vertraut als auch erfrischend anders ist. Im Zentrum stehen nicht strahlende Helden, sondern zutiefst desillusionierte Individuen, die durch Verrat und Enttäuschung gezeichnet sind. Die Serie wirft von Beginn an die fesselnde Frage auf, ob ausgerechnet jene, die den Glauben an die Menschheit verloren haben, zu ihren Rettern werden können und ob gemeinsames Leid neue, wenn auch widerwillige, Bande zu schmieden vermag, die stark genug sind, eine Welt zu beeinflussen, der sie den Rücken gekehrt haben. Dieser Widerspruch zwischen dem Zynismus der Protagonisten und dem heroischen Versprechen des Titels bildet den Kern einer Erzählung, die sich mit den komplexen Facetten von Trauma, Vertrauen und der unerwarteten Entstehung von Kameradschaft auseinandersetzt.


Übersicht


Handlung

Die Geschichte von „Ningen Fushin: Adventurers Who Don’t Believe in Humanity Will Save the World“ nimmt ihren Anfang mit dem erfahrenen Abenteurer Nick. Sein Leben gerät aus den Fugen, als er von seiner Gruppe „All Martial Arts“ unter der Führung seines Mentors Argus ungerechtfertigt des Diebstahls bezichtigt und verstossen wird. Zeitgleich enthüllt seine Freundin Claudine, dass sie ihn betrogen und Gelder veruntreut hat. Dieser doppelte Verrat stürzt Nick in tiefe Verzweiflung und führt dazu, dass er Trost in der exzessiven Verehrung der Idol-Sängerin Agate sucht, eine Flucht vor der bitteren Realität.

In einer Taverne, einem klassischen Treffpunkt für Abenteurer, kreuzen sich Nicks Wege schicksalhaft mit drei weiteren Seelen, die ebenfalls schwere Enttäuschungen verkraften müssen. Da ist Tiana, eine hochbegabte Magierin adliger Abstammung, die durch falsche Anschuldigungen und den Verrat ihres eifersüchtigen Verlobten ihren Status verlor und nun der Spielsucht verfallen ist. Zem, ein einst gläubiger Priester, sah sein Leben zerstört, nachdem er die Avancen eines jungen Mädchens zurückwies und daraufhin fälschlicherweise des sexuellen Übergriffs beschuldigt und aus der Kirche verbannt wurde, was ihn in den Alkoholismus trieb. Und schliesslich Curran, eine widerstandsfähige Drachenblütige Kriegerin, die von ihrer früheren Abenteurergruppe verraten, ihres heiligen Erbstücks – des Drachenkönig-Juwels – beraubt und dem Tod überlassen wurde.

Ein gemeinsamer, spontaner Ausruf – „Menschen kann man nicht trauen!“ – besiegelt ihr gemeinsames Schicksal. Nick erkennt ihren gegenseitigen Zynismus und den dringenden Bedarf an finanziellen Mitteln, um ihre jeweiligen Bewältigungsmechanismen zu finanzieren: Nicks Idol-Merchandise, Tianas Glücksspiel, Zems Alkohol und Currans teurer Geschmack für gutes Essen, obwohl sie die finanziell Verantwortungsbewussteste ist. Daraufhin schlägt er die Gründung einer neuen Abenteurergruppe vor: „The Survivors“. Ihr Gründungsvertrag basiert auf reinem Pragmatismus: strikte Regeln gegen Verrat und keine Einmischung in das Privatleben oder die Hobbys der anderen. Diese unkonventionelle Motivation, nicht heroische Ideale, sondern die Notwendigkeit, ihre Laster zu finanzieren, macht ihr späteres Wachstum hin zu echtem Vertrauen und potenziellem Altruismus umso bedeutsamer, da es diesen anfänglichen Eigennutz überwinden muss.

Die weitere Handlung verfolgt ihre ersten gemeinsamen Unternehmungen in der Labyrinthstadt Terene. Ihre frühen Quests sind geprägt von den Herausforderungen der Zusammenarbeit trotz ihres tiefen Misstrauens. Kommunikationsfehler und der langsame, mühsame Prozess des Aufbaus einer zerbrechlichen Kameradschaft kennzeichnen diese Phase. Die Erzählung investiert bewusst Zeit, um die realistische Unbeholfenheit und Schwierigkeit darzustellen, mit der traumatisierte Individuen lernen, sich wieder auf andere zu verlassen. Dieser „Slow Burn“-Ansatz beim Aufbau von Vertrauen ist ein prägendes Merkmal der frühen Handlungsbögen.

Eine wesentliche Entwicklung ist der Erwerb und das allmähliche Verständnis von Kizuna, dem empfindungsfähigen Heiligen Schwert der Bande, dessen wahre Macht untrennbar mit dem Grad des Vertrauens und der Einheit innerhalb der Gruppe verbunden ist. Die Gruppe sieht sich mit verschiedenen externen Bedrohungen und moralischen Dilemmata konfrontiert, die sie zwingen, sich ihren vergangenen Traumata zu stellen und ihre zynischen Weltanschauungen zu überdenken. Dies deutet subtil auf ein grösseres, möglicherweise weltrettendes Schicksal hin, das in starkem Kontrast zu ihren anfänglichen, eigennützigen Motivationen steht.


Genre-Einordnung

„Ningen Fushin: Adventurers Who Don’t Believe in Humanity Will Save the World“ lässt sich klar im Genre des Fantasy-Abenteuers verorten. Dies manifestiert sich durch eine klassische Fantasy-Welt, bevölkert von diversen Rassen wie der Drachenblütigen Curran, einem etablierten Magiesystem, das von Charakteren wie der Magierin Tiana und dem Heiler Zem genutzt wird, sowie der Existenz von Abenteurergilden, gefährlichen Dungeons und mythischen Kreaturen. Die Kernaktivitäten der Protagonisten – die Gründung einer Gruppe, das Annehmen von Quests und das Navigieren durch dieses fantastische Reich – sind zentrale Bestandteile dieses Genres.

Darüber hinaus weist die Serie eine signifikante Ebene des Charakterdramas auf. Die Erzählung erforscht tiefgreifend die psychologischen Auswirkungen vergangener Verrätereien auf jeden einzelnen Protagonisten. Ihre individuellen Traumata, die daraus resultierenden Bewältigungsmechanismen wie Suchtverhalten und Obsessionen, ihre Kämpfe mit dem Vertrauen und die komplexe Entwicklung ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen bilden einen wesentlichen Teil des narrativen Gewebes.

Eingewoben sind Elemente der Komödie, oft mit einem dunklen oder satirischen Unterton. Dieser Humor entsteht aus der Absurdität ihrer Bewältigungsstrategien – beispielsweise Nicks Idol-Besessenheit, die trotz ihrer traumatischen Ursprünge mit einer gewissen Leichtigkeit behandelt wird –, ihren zynischen Interaktionen und einigen der bizarren Situationen, in die sie geraten. Die Original-Light-Novel weist laut einer Quelle einen Humor auf, der an Konosuba erinnert und sich auf Streitereien und Missgeschicke stützt.

Es ist wichtig festzuhalten, dass „Ningen Fushin“ kein Isekai ist. Die Charaktere stammen aus ihrer Welt, und es findet keine Reinkarnation oder ein Transport aus einer anderen Dimension statt. Die Serie bewegt sich stattdessen innerhalb des populären Subgenres der „Protagonist wird aus der Gruppe geworfen“-Erzählungen, bietet jedoch eine bemerkenswerte Variation, indem sie sich auf ein Ensemble von vier solchen Charakteren konzentriert, die dann ihr eigenes Kollektiv bilden.

Während die Prämisse des „aus der Gruppe geworfen werdens“ verbreitet ist , unterscheidet sich „Ningen Fushin“ dadurch, dass dieses Schicksal einer ganzen Gruppe widerfährt. Dies verschiebt den Fokus von individueller Rache oder dem Beweisen des eigenen Wertes hin zu einer kollektiven Reise der Heilung und des Vertrauensaufbaus zwischen mehreren traumatisierten Individuen. Die typische „ausgestossene Held“-Narrative wird hier erweitert, indem vier solcher Charaktere präsentiert werden, was die Perspektiven auf Verrat und die Komplexität der Bildung neuer Bindungen vervielfacht. Dieser Ensemble-Ansatz verändert die Dynamik und die thematische Erkundung im Vergleich zu anderen Vertretern dieses Subgenres grundlegend.

Die einzigartige Mischung aus düsteren Hintergrundgeschichten, zynischem Humor und letztendlich hoffnungsvoller Charakterentwicklung verleiht der Serie eine distinkte tonale Identität. Diese Komplexität zielt darauf ab, die vielschichtige Natur der Traumabewältigung widerzuspiegeln. Die Präsenz schwerer Traumata neben komödiantischer Entlastung und einem unterschwelligen Optimismus deutet auf den bewussten Versuch hin, einen realistischen, wenn auch manchmal ungleichmässigen, Weg zur Genesung darzustellen. Menschen nutzen oft Humor oder entwickeln exzentrische Gewohnheiten, um mit Schmerz umzugehen, und die Serie scheint dies widerzuspiegeln, was ihren Ton komplexer macht als den einer reinen Dark Fantasy oder leichten Komödie.


Setting und Umfeld

Die Handlung von „Ningen Fushin“ entfaltet sich primär im Heiligen Königreich Dinez , wobei die geschäftige, labyrinthartige Stadt Terene als zentraler Schauplatz dient. Terenes komplexe, verschachtelte Struktur hat ihr den Beinamen „Labyrinthstadt“ eingebracht. Diese Benennung kann über eine rein wörtliche Beschreibung hinausgehen; sie könnte symbolisch die komplexen, verschlungenen und oft verwirrenden emotionalen Reisen der Protagonisten widerspiegeln, während sie ihre Traumata und ihr Misstrauen navigieren. Labyrinthe sind von Natur aus Orte der Verwirrung, verborgener Pfade und der Herausforderung, einen Ausweg zu finden – eine Metapher für die inneren Kämpfe und den nicht-linearen Prozess der Charakterentwicklung von Nick, Tiana, Zem und Curran.

Die Labyrinthstadt wird als eine lebendige und vielfältige Metropole dargestellt, ein „Schmelztiegel der Rassen und Berufe“. Dazu gehören Abenteurer auf der Suche nach Reichtum, scharfsinnige Händler, unterhaltsame Barden, etablierte Adlige, religiöse Autoritäten (heilige Männer) und verschiedene Tiermenschen, was auf eine komplexe Gesellschaftsstruktur mit etablierten Systemen für Handel, Abenteurergilden und soziale Hierarchien hindeutet.

Die Welt folgt vielen Konventionen der High Fantasy: Magie ist eine greifbare Kraft, die von Tiana als Magierin und Zem als ehemaligem Priester und Heiler genutzt wird. Eine Vielzahl nicht-menschlicher Rassen existiert, wobei Curran als Drachenblütige ein herausragendes Beispiel ist. Die Landschaft ist gespickt mit Dungeons, die Monster und Schätze beherbergen. Ein formales System für Abenteurer ist etabliert, das Gruppen, Ränge und Quests umfasst, die über Gilden verwaltet werden.

Ein markantes Merkmal dieser Welt ist die anachronistische Integration von Elementen der modernen menschlichen Kultur. Am auffälligsten ist hier eine voll ausgeprägte Idol-Kultur im japanischen Stil, wobei Nicks leidenschaftliche Anhängerschaft der Idol Agate ein wesentlicher Charakterzug ist. Weitere Modernismen umfassen Kasinos mit zeitgenössischen Glücksspieleinrichtungen und Künstler, die Mikrofone verwenden. Diese Fusion erzeugt, was eine Quelle als „bizarren Anachronismus“ bezeichnet. Die beständige Einbeziehung moderner kultureller Gegenstände ist keine Versehen, sondern ein definierendes, wenn auch potenziell spaltendes Merkmal der Weltidentität. Diese Wahl könnte auf Einzigartigkeit abzielen oder bestimmte Aspekte moderner Realitätsflucht durch die Hobbys der Charaktere kommentieren und schafft eine einzigartige kulturelle Mischung, die die Welt von traditionellen Fantasy-Settings abhebt.

Die Lore umfasst mächtige, uralte und empfindungsfähige Artefakte, bekannt als „Heilige Schwerter“, wie Kizuna (das Schwert der Bande) und später Olivia (das Schwert des Krieges), die entscheidende Rollen spielen und einzigartige Fähigkeiten besitzen. Unter der Oberfläche der alltäglichen Abenteuer gibt es Hinweise auf bedeutendere, weltbedrohende Konflikte, einschliesslich Erwähnungen eines „Dunklen Dämonengottes“ und schattenhafter Verschwörungen, denen sich die Protagonisten möglicherweise stellen müssen.


Charakterbeschreibungen

Ausgangssituation & Hintergrundgeschichte: Nick war einst ein engagierter Veteranen-Abenteurer und fungierte als Anführer und Buchhalter seiner Gruppe „All Martial Arts“. Sein Traum, die Gruppe voranzubringen, zerplatzte, als er von seinem Mentor Argus aufgrund einer fingierten Unterschlagungsbeschuldigung, die von anderen Teammitgliedern inszeniert wurde, unehrenhaft entlassen wurde. Gleichzeitig offenbarte seine Freundin Claudine, dass sie eine Betrügerin war, ihn hintergangen und für Geld ausgenutzt hatte. Dieser tiefgreifende Verrat stürzte ihn in eine Abwärtsspirale, in der er dysfunktionalen Trost in der Idol-Otaku-Kultur fand und ein glühender Fan der Sängerin Agate wurde.

Persönlichkeit: Zu Beginn ist er zutiefst desillusioniert, zynisch und neigt dazu, andere als Abwehrmechanismus herablassend zu behandeln. Trotzdem bewahrt er einen Kern aus Pragmatismus und Führungsqualitäten, da er derjenige ist, der die Gründung von „The Survivors“ konzipiert und vorschlägt. Er zeigt eine unterschwellige Fähigkeit zu Schuldgefühlen und den Wunsch nach Versöhnung, insbesondere nachdem er versehentlich Currans geschätzte Halskette zerbrochen hat.

Fähigkeiten: Erfahrener Abenteurer mit Fähigkeiten in Diebstahl, Spähen und Gruppenmanagement/-strategie. Seine Führung, obwohl anfangs zynisch, leitet die neue Gruppe. In Verbindung mit Kizuna kann er auf die Schwertkampfkünste dessen früherer Träger zugreifen.

Entwicklung: Nicks Reise ist geprägt vom langsamen Wiederaufbau von Vertrauen, nicht nur in andere, sondern auch in sich selbst. Er konfrontiert seine Vergangenheit, als er Claudine wiedertrifft. Seine Interaktionen mit seinen neuen, ebenso geschädigten Gruppenmitgliedern, insbesondere Curran und Tiana, fördern echte Bindungen, die mächtige Fusionen mit Kizuna ermöglichen. Er entwickelt sich von der reinen Realitätsflucht durch Idol-Besessenheit hin zu einem bodenständigeren Ziel und beschliesst schliesslich, eine grössere Verschwörung aufzudecken, was ein signifikantes persönliches Wachstum anzeigt. Seine anfängliche Unbeholfenheit weicht einer selbstsichereren, wenn auch immer noch gezeichneten Persönlichkeit.

Ausgangssituation & Hintergrundgeschichte: Eine begabte Magierin aus einer adligen Familie und eine aussergewöhnliche Studentin an einer angesehenen Akademie. Ihre vielversprechende Zukunft wurde zunichtegemacht, als ihr boshafter und eifersüchtiger Verlobter öffentlich ihre Verlobung löste und sie anschliessend unter falschen Anschuldigungen der Bestechung ihres Adelsstatus enthoben und von der Akademie verwiesen wurde. Diese Reihe von Verrätereien führte dazu, dass sie als Bewältigungsmechanismus eine schwere Spielsucht entwickelte.

Persönlichkeit: Besitzt ein von Natur aus grimmiges und etwas einschüchterndes Äusseres („ständig wütende Augen“ ), das potenzielle Gruppenmitglieder oft abschreckt. Erscheint anfangs egozentrisch und kann in ihren Handlungen rücksichtslos sein , doch dies verbirgt eine tiefere Verletzlichkeit. Sie ist nicht von Natur aus böswillig.

Fähigkeiten: Eine mächtige Magierin, spezialisiert auf offensive Zauber. Sie weist jedoch Schwächen gegenüber feuerbasierten Angriffen und im Nahkampf auf.

Entwicklung: Tianas Entwicklung konzentriert sich auf die Überwindung ihrer tiefsitzenden Vertrauensprobleme und die Bewältigung ihrer Spielsucht. Durch ihre Erfahrungen mit den Survivors lernt sie die Bedeutung von Entschuldigung, Kommunikation und dem Zeigen von Verletzlichkeit. Insbesondere ihre Freundschaft mit Nick vertieft sich, was eine effektive Fusion mit Bond ermöglicht. Ein deutliches Zeichen ihres Wachstums ist, als das Glücksspiel seinen zwanghaften Reiz für sie verliert, was darauf hindeutet, dass sie gesündere Wege findet, mit ihren Problemen umzugehen.

Ausgangssituation & Hintergrundgeschichte: Ein ehemaliger Priester, der tiefgläubig war und seiner Gemeinde mit Freundlichkeit diente. Sein Leben nahm eine tragische Wendung, als er die romantischen Annäherungsversuche eines minderjährigen Mädchens in seinem Dorf zurückwies. Aus Rache beschuldigte sie ihn fälschlicherweise des sexuellen Übergriffs, was zu seiner sofortigen Amtsenthebung und Verbannung aus der Kirche führte. Diese verheerende Ungerechtigkeit liess ihn seinen Glauben verlieren und dem Alkoholismus verfallen; er gab sein Geld für Getränke aus und wurde zum betrunkenen Playboy.

Persönlichkeit: Unter der zynischen, alkoholisierten Fassade verbirgt sich ein gutherziger Mensch, was dadurch belegt wird, dass ihn ein Gastwirt bei sich aufnahm und er später Empathie für die Unterdrückten zeigt. Sein vergangenes Trauma hat bei ihm eine Phobie vor jungen Mädchen hinterlassen. Seine Hintergrundgeschichte wird von Kritikern als eine der schwerwiegendsten und potenziell problematischsten angesehen.

Fähigkeiten: Der primäre Heiler der Gruppe, der auf seine früheren priesterlichen Fähigkeiten zurückgreift.

Entwicklung: Zems Reise handelt davon, seine Vergangenheit zu konfrontieren und seine mitfühlende Natur wiederzuentdecken. Das Erleben der katastrophalen Zustände in den Slums der Stadt und der unethischen Praktiken eines örtlichen Arztes (Nalgava) weckt seinen Wunsch, anderen zu helfen, wieder. Er konfrontiert Dr. Nalgava und trifft am Ende der Serie die bedeutsame Entscheidung, Nalgavas Klinik zu übernehmen und sich dem Dienst an den Armen und Kranken zu widmen. So findet er einen neuen, sinnvollen Zweck, der an seine frühere Berufung erinnert.

Ausgangssituation & Hintergrundgeschichte: Eine stolze Drachenblütige Kriegerin. Sie war Teil einer Abenteurergruppe unter der Führung eines Menschen namens Kalios, dem sie einst vertraute und von dem sie glaubte, er könne ein Held sein. Diese Gruppe verriet sie jedoch, nutzte ihre Stärke, um einen mächtigen Dungeon-Boss zu besiegen, und raubte ihr dann all ihre Habseligkeiten, einschliesslich des heiligen Drachenkönig-Juwels (ein Erbstück ihres Volkes), bevor sie sie dem Tod überliess. Diese Erfahrung löste bei ihr schwere Vertrauensprobleme aus.

Persönlichkeit: Eine bemerkenswerte Vielfrassin mit einer Vorliebe für gehobene Küche , doch ironischerweise ist sie die Verantwortungsbewussteste im Umgang mit Geld und wird zur Schatzmeisterin der Gruppe. Sie ist fest entschlossen, ihr gestohlenes Erbstück zurückzuerlangen. Anfangs mangelt es ihr an formaler Bildung, insbesondere in Bereichen wie Mathematik, aber sie zeigt eine starke Motivation zu lernen, wenn es sich als praktisch erweist. Sie besitzt niedliche, nicht-menschliche Verhaltensweisen.

Fähigkeiten: Eine beeindruckende Kriegerin, spezialisiert auf Nahkampf. Ihre drachische Abstammung verleiht ihr wahrscheinlich erhöhte Stärke und Widerstandsfähigkeit.

Entwicklung: Currans Entwicklung konzentriert sich auf die Überwindung ihres tiefen Misstrauens und die Verarbeitung des Traumas durch Kalios‘ Verrat. Ein Schlüsselmoment tritt ein, als Nick versehentlich eine Halskette zerbricht, die sie an Kalios erinnerte; seine aufrichtige Reue hilft ihr, mit der Vergangenheit abzuschliessen. Diese Versöhnung ist entscheidend für die vollständige Aktivierung von Kizunas Macht und ermöglicht es ihr, mit Nick zu fusionieren. Sie arbeitet aktiv an ihrer Bildung und übernimmt sogar eine Mentorenrolle für ein anderes junges Tiermädchen, was ihre Fähigkeit zu Empathie und Wachstum zeigt. Sie wird oft als die emotional zugänglichste der Gruppe wahrgenommen, die bereit ist, über Probleme zu sprechen.

Rolle & Persönlichkeit: Das Heilige Schwert der Bande, ein intelligentes und empfindungsfähiges Artefakt. Anfangs ist Kizuna enttäuscht, dass die Survivors planen, es zu verkaufen. Nachdem es sich dem Team anschliesst, nennt es sich Bond und ist zunächst irritiert über die Gruppenregeln, die Einmischung in die Hobbys der anderen verbieten. Bond entwickelt eine Obsession mit dem mysteriösen „Stepping Man“, nachdem ein Artikel von Olivia darüber erscheint. Als unsterbliches Artefakt nimmt Bond die Form eines androgynen jungen Mannes an und wird zu einem wichtigen Begleiter der Survivors.

Fähigkeiten: Besitzt die Macht, zwei vertrauensvolle Wesen zu einer stärkeren Einheit zu verschmelzen und birgt die Schwertkampfkünste all seiner früheren Träger.

Entwicklung: Kizuna/Bond entwickelt sich von einem reinen Werkzeug zu einem integralen Mitglied der Gruppe. Die Stärkung der Bindungen innerhalb der Survivors, insbesondere zwischen Nick und Curran, ermöglicht die volle Aktivierung seiner Kräfte. Bond wird zu einem aktiven Teilnehmer an den Abenteuern und Diskussionen der Gruppe.

Rolle & Persönlichkeit: Eine Idol-Sängerin, die Nick als Vorbild dient und deren Merchandise er sammelt. Ihr richtiger Name ist Bell Haggins. Sie liebt das Idol-Leben, litt aber unter ihrem Freund Donny, der ihr Geld für Glücksspiele missbrauchte. Nachdem sie Tianas entschlossenes Handeln in einem Casino miterlebt, idealisiert sie Tiana als ihren „Paladin“ und findet die Kraft, sich von Donny zu trennen und ihre Karriere fortzusetzen.

Entwicklung: Agate durchläuft eine persönliche Befreiung, inspiriert durch die Survivors. Ihre Geschichte unterstreicht die positive Auswirkung, die die Gruppe unwissentlich auf andere hat.

Rolle: Nicks ehemaliger Mentor und Anführer seiner alten Abenteurergruppe. Er ist verantwortlich für Nicks ungerechtfertigten Rauswurf, was Nicks Desillusionierung auslöst. Es gibt Andeutungen, dass Argus möglicherweise auch Nicks Eltern verraten haben könnte, Nick selbst scheint davon jedoch nichts zu wissen. Seine Motive bleiben im Dunkeln.

Rolle & Persönlichkeit: Nicks Ex-Freundin, eine bekannte Betrügerin. Sie war an der Unterschlagung beteiligt, die zu Nicks Rauswurf führte. Später wird sie beim Betrügen während eines „Mathematics Bare Knuckle“-Kampfes ertappt und verhaftet. In diesem Moment zeigt sie Reue und gesteht, nie eine Kriminelle sein gewollt zu haben, was auf eine komplexere Persönlichkeit hindeutet.

Rolle: Ein Mensch, dem Curran einst vertraute und den sie für einen Helden hielt. Er half ihr zunächst, als ein Händler sie betrügen wollte. Später verriet er sie jedoch, stahl ihr heiliges Drachenkönig-Juwel und ist somit der Hauptgrund für Currans tiefes Misstrauen und ihre Mission, das Juwel zurückzuerlangen.

Rolle & Persönlichkeit: Der Anführer der Abenteurergruppe „Iron Tigers“. Er ist zunächst arrogant und verdächtigt Nick, seine neue Gruppe auszunutzen. Er besitzt einen Ehrenkodex bezüglich professioneller Abenteurer und fordert Nick zu einem „Mathematics Bare Knuckle Battle“ heraus. Er verabscheut Menschen, weigert sich aber zu glauben, dass er von Grund auf böse ist.

Entwicklung: Leon dient als Antagonist, der das Schwert der ruinösen Evolution einführt. Durch dieses Schwert verwandelt er sich in ein Monster, kämpft aber innerlich um Kontrolle. Nach seiner Niederlage und Rückverwandlung akzeptiert er seine Gefangenschaft, zufrieden mit der Erkenntnis, dass er im Kern nicht böse ist.

Rolle & Persönlichkeit: Eine Abenteurerin und Amateurjournalistin, die Kizunas Obsession mit „Stepping Man“ auslöst. Sie ist misstrauisch und gibt später zu, ein Waffenrelikt zu sein – das Anti-Dämonengott-Schwert des Krieges. Sie ist eine fähige Reporterin und kann Beweise aufdecken.
Entwicklung: Olivia wird zunächst fälschlicherweise für den „Stepping Man“ gehalten. Nachdem ihre wahre Natur als Waffenrelikt enthüllt wird, wird sie zu einer Verbündeten der Survivors und untersucht die Rückkehr des Dunklen Dämonengottes. Sie bringt eine neue Dimension in die Weltlore und die Herausforderungen der Gruppe.


Zeichnungen: Qualität und Stil

Die visuelle Präsentation von „Ningen Fushin“, insbesondere das Charakterdesign und der allgemeine Kunststil, zeigt eine funktionale Ästhetik, die jedoch von einigen Inkonsistenzen und produktionstechnischen Limitierungen geprägt ist.

Die Charakterdesigns, entworfen von Hiroo Nagao, der auch als Chief Animation Director fungierte , werden als passend für die Figuren und ihre Persönlichkeiten beschrieben. Einige Designs, wie das von Curran, der Drachenfrau, und dem Hauptcharakter Nick, finden positive Erwähnung für ihre Gestaltung. Tianas „ständig wütende Augen“ werden als ein markantes und positives Designmerkmal hervorgehoben, und trotz eines eher zurückhaltenden Mienenspiels gibt es einige gelungene Gesichtsausdrücke. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte: Die Magierin Tiana wird von manchen als wenig niedlich empfunden, und der Heiler Zem als vergesslich. Insgesamt halten die Charakterdesigns im Standbild recht gut stand.

Der allgemeine Kunststil versucht, den Charme der Produktion zu unterstreichen. Die Farbgebung wird als lebendig und kräftig beschrieben, was zu einem ansprechenden visuellen Effekt beiträgt. Die Hintergründe sind so gestaltet, dass sie die Welt und ihre Atmosphäre transportieren sollen. Allerdings gibt es Beobachtungen, dass Charaktere manchmal von den Hintergründen losgelöst wirken, was auf eine nicht immer nahtlose Integration hindeutet. Die Serie mischt ein mittelalterliches Setting mit modernen Elementen wie Idolen und Kasinos, was zu einem als „konfus“ empfundenen Worldbuilding und einem inkohärenten Stil führen kann.

Die Zeichnungen sind im Allgemeinen zweckmässig, aber die Qualität kann schwanken, insbesondere wenn die Charaktere in Bewegung sind oder in Actionszenen auftreten. Die Produktionswerte werden insgesamt als eher niedrig eingeschätzt („threadbare production“ , „low-budget production values“ ), was sich unweigerlich auf die Detailtiefe und Konsistenz der Zeichnungen auswirkt


Animation: Qualität und Umsetzung

Die Animationsqualität von „Ningen Fushin: Adventurers Who Don’t Believe in Humanity Will Save the World“, produziert vom Studio Geek Toys , ist ein Aspekt, der häufig gemischte bis kritische Bewertungen erhält. Während die Animation als ein klarer Höhepunkt der Serienproduktion bezeichnet wird und die Animatoren solide Arbeit im Bereich des Worldbuildings geleistet haben sollen , gibt es zahlreiche Berichte über Schwächen in der Umsetzung.

Viele Beobachter beschreiben die Animation als „unbeholfen“ , „wirklich schlecht animiert“ oder sogar als „Trash Animation“. Es wird angemerkt, dass oft dieselben Frames wiederholt werden oder Charaktere über den Hintergrund bewegt werden, ohne dass ihnen eigene Animationen verliehen werden, was einen billigen Eindruck hinterlässt. In einigen Szenen, wie dem Treppensteigen der Gruppe in einer frühen Episode, wirkt es, als seien die Charaktere einfach per Drag-and-Drop über den Bildschirm gezogen worden, ohne echte Tiefenwirkung oder flüssige Bewegung.

Die Fluidität der Bewegungen ist oft eingeschränkt, und es gibt nicht viel Animation ausserhalb von sprechenden Köpfen („talking heads“) zu sehen. Die Charakterdesigns verschlechtern sich tendenziell, wenn Action eingeführt wird. Diese Limitierungen werden auf eine „fadenscheinige Produktion“ oder ein niedriges Budget zurückgeführt. Einige Kritiker merken an, dass selbst bei begrenzten Mitteln zumindest in gute Dialoge und eine starke Geschichte hätte investiert werden sollen, was aber auch nicht immer der Fall sei.

Trotz dieser Kritikpunkte gibt es auch Stimmen, die die Animation als „erträglich“ bezeichnen, wenn die Geschichte überzeugend genug ist, um dies auszugleichen. Die Cinematographie von Kazuto Horikawa wird als elegant und mit einem ansprechenden ästhetischen Effekt beschrieben, die die Animation gut hervorhebt. Die Regie von Itsuki Imazaki versucht zwar visuelle Akzente zu setzen, wird aber durch die begrenzten Ressourcen eingeschränkt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Animation von Geek Toys zwar Momente solider Präsentation aufweist, aber insgesamt unter den Einschränkungen des Budgets und möglicherweise der Produktionszeit leidet. Dies führt zu wahrnehmbaren Mängeln in der Fluidität, Konsistenz und Detailtreue der Bewegungen, was von einem Teil des Publikums als störend empfunden wird.


Soundtrack: Qualität und Wirkung

Der Soundtrack von „Ningen Fushin: Adventurers Who Don’t Believe in Humanity Will Save the World“ trägt auf subtile, aber effektive Weise zur Atmosphäre der Serie bei, wobei insbesondere das Opening und das Ending hervorstechen. Die Musik wurde von Ryō Takahashi komponiert , einem erfahrenen Komponisten, der auch für Serien wie „Arifureta“ und „Classroom of the Elite“ tätig war.

Das Opening Theme mit dem Titel „Glorious World“, gesungen von Shun’ichi Toki (dem japanischen Synchronsprecher von Zem) , wird als erfrischender Rocksong mit klaren E-Gitarren und schnellen Phrasen beschrieben. Es wird als hoffnungsvoll und erhebend empfunden, was besonders passend für eine Serie über desillusionierte Menschen ist, die lernen, einander zu vertrauen. Der Song erinnert an Fantasy-Serien der späten 1990er und frühen 2000er Jahre und bietet einen optimistischen Ausblick auf die ansonsten eher zynisch beginnende Geschichte.

Das Ending Theme, „Never Fear“, gesungen von Mao Abe , wird ebenfalls positiv hervorgehoben und als „ziemlich lieblich“ und einprägsam beschrieben. Die Ending-Animation wird zusammen mit dem Song als ein Höhepunkt der Show gelobt. Einige Interpretationen sehen in der visuellen Gestaltung des Endings sogar eine tiefere Bedeutungsebene, die andeutet, dass die Fantasy-Welt möglicherweise nicht der Hauptfokus der Autoren ist, sondern als Medium dient, um reale menschliche Probleme und die Isolation der Charaktere darzustellen.

Die allgemeine Hintergrundmusik (BGM) wird als solide und zweckdienlich beschrieben. Sie unterstützt die Action-Szenen und verstärkt das Drama der Serie, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Die Farb-, Licht- und Tonhinweise sind sorgfältig kalibriert, um die Stimmung für jede mögliche Entwicklung zu setzen. Die verwendeten Klänge sind passend und auf die Animation zugeschnitten. Obwohl die einzelnen OST-Stücke möglicherweise nicht herausragend im Gedächtnis bleiben, erfüllen sie ihre Funktion, die jeweiligen Momente passend zu untermalen und zur Gesamtatmosphäre beizutragen. Die Musik agiert eher als unterstützender Hintergrund denn als dominierendes Element, was in einer Produktion, die auf Funktionalität setzt, als Stärke gewertet werden kann.


Stärken der Serie

„Ningen Fushin: Adventurers Who Don’t Believe in Humanity Will Save the World“ weist trotz einiger offensichtlicher Schwächen eine Reihe von Stärken auf, die sie für ein bestimmtes Publikum ansprechend machen.

Ein zentraler Pluspunkt ist der Fokus auf eine Gruppe von Hauptcharakteren anstelle eines einzelnen Protagonisten. In vielen Fantasy-Animes monopolisiert der Held das Charakterwachstum und die Bildschirmzeit, während die Nebenfiguren oft nur als Requisiten für die Geschichte dienen. „Ningen Fushin“ bricht mit dieser Konvention, indem es allen vier Mitgliedern der „Survivors“ – Nick, Tiana, Zem und Curran – Raum für ihre eigenen Geschichten und Entwicklungen gibt. Dieser Ensemble-Ansatz ermöglicht eine vielfältigere Darstellung von Perspektiven auf Verrat und den komplexen Prozess des Wiederaufbaus von Vertrauen.

Die Serie behandelt Themen wie Trauma, Misstrauen und die langsame Heilung von emotionalen Wunden auf eine Weise, die überraschend heilsam und erhebend sein kann. Die Protagonisten haben alle schwere Enttäuschungen erlebt und ungesunde Bewältigungsmechanismen entwickelt. Ihre gemeinsame Reise, auf der sie lernen, trotz ihrer Ängste und Vorbehalte wieder Bindungen einzugehen, ist ein Kernaspekt der Serie. Die Darstellung, wie sie Grenzen setzen, die Hobbys der anderen respektieren und langsam wieder Vertrauen fassen, wird als eine Stärke empfunden, die zu dauerhaften Bindungen führt.

Die Prämisse selbst, dass vier Aussenseiter zusammenarbeiten, um Geld für ihre Süchte zu verdienen, und dabei einen Pakt schliessen, sich nicht gegenseitig zu verraten, ist interessant und bietet eine frische Perspektive innerhalb des „aus der Gruppe geworfen“-Subgenres. Die Charaktere sind nicht von Anfang an heroisch, sondern werden durch ihre gemeinsamen negativen Erfahrungen und pragmatischen Bedürfnisse zusammengeführt.

Darüber hinaus werden die Lebenslektionen, die die Charaktere verkörpern, als gut geschrieben empfunden, auch wenn sie manchmal komödiantisch oder kindlich dargestellt werden. Die Serie berührt reale menschliche Erfahrungen und die Moralität des Menschen, was über eine reine Fantasy-Erzählung hinausgeht. Die Art und Weise, wie die Serie zeigt, dass niemand von Anfang an schlecht ist und wie ein einziger schlechter Tag das Leben eines Menschen verändern kann, verleiht der Geschichte eine gewisse Tiefe.

Obwohl die Animation oft kritisiert wird, wird der Inhalt der Show als gut genug empfunden, um trotz der visuellen Mängel unterhaltsam zu sein. Die Geschichte und die Charaktere sind für viele Zuschauer fesselnd genug, um über die technischen Unzulänglichkeiten hinwegzusehen. Die Serie weicht von der Norm ab, indem sie die Geschichten der gesamten Gruppe verfolgt, was die Erzählung lebendiger macht und den Eindruck einer „Welt“ anstelle eines reinen „Settings“ erzeugt.

Schliesslich bietet die Serie eine Abwechslung zu typischen Heldenfiguren, die nur darauf aus sind, ihre Freunde oder die Welt zu beschützen. Stattdessen präsentiert sie desillusionierte Charaktere, die dennoch eine heroische Reise antreten. Diese nuancierte Darstellung von Heldentum kann für Zuschauer attraktiv sein, die nach etwas anderem suchen.


Schwächen der Serie

Trotz ihrer interessanten Prämisse und Charakterdynamiken leidet „Ningen Fushin: Adventurers Who Don’t Believe in Humanity Will Save the World“ unter einigen signifikanten Schwächen, die das Seherlebnis beeinträchtigen können.

Die wohl am häufigsten genannte Schwäche ist die Animationsqualität. Die Produktion von Studio Geek Toys wird oft als „schlecht animiert“ , „unbeholfen“ oder mit „Trash Animation“ beschrieben. Kritisiert werden wiederholte Frames, Charaktere, die ohne Eigenanimation über den Bildschirm bewegt werden, und ein allgemeiner Mangel an Fluidität und Detailreichtum, besonders in Actionszenen. Diese visuellen Mängel werden auf ein niedriges Budget oder Zeitmangel zurückgeführt und können die Immersion stören.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Pacing- und Erzählstruktur, insbesondere in den ersten Episoden. Oft wird bemängelt, dass zu viele Informationen, insbesondere die Hintergrundgeschichten der Hauptcharaktere, in zu kurzer Zeit abgehandelt werden. Dies kann dazu führen, dass die emotionalen Momente nicht ihre volle Wirkung entfalten und die Einführung der Charaktere überhastet wirkt. Die Serie kann dadurch einen „zusammengewürfelten“ Eindruck machen.

Die tonale Konsistenz wird ebenfalls als problematisch empfunden. Die Serie schwankt zwischen ernsten, tragischen Hintergrundgeschichten und komödiantischen Elementen, was zu einem „tonalen Schleudertrauma“ führen kann. Insbesondere die Behandlung von Nicks Trauma und Sucht als komische Entlastung im Kontrast zu den schwerwiegenden Schicksalen anderer Charaktere wird als unpassend kritisiert.

Das Worldbuilding weist Inkonsistenzen auf, vor allem durch die anachronistische Vermischung eines mittelalterlichen Fantasy-Settings mit modernen Elementen wie Idol-Kultur, Kasinos und Mikrofonen. Dies kann die Welt als „konfus“ oder „bizarr“ erscheinen lassen und die Glaubwürdigkeit des Settings untergraben.

Obwohl die Charakterentwicklung ein Kernaspekt ist, werden die Hintergrundgeschichten der Charaktere von manchen als klischeehaft oder nicht tief genug empfunden. Einige Kritiker bemängeln, dass die Charaktere trotz ihrer traumatischen Vergangenheit manchmal oberflächlich oder wenig charismatisch wirken. Insbesondere Zems Hintergrundgeschichte, die eine falsche Anschuldigung des sexuellen Missbrauchs beinhaltet, wird als kontrovers und potenziell problematisch angesehen.

Die Handlung kann zeitweise als langweilig oder vorhersehbar empfunden werden, und es gibt Kritik, dass die Serie nach einem interessanten Start an Fahrt verliert und sich in Nebenhandlungen mit weniger relevanten Charakteren verstrickt. Mit nur zwölf Episoden bleiben zudem viele Handlungsstränge ungelöst, was zu einem unbefriedigenden Abschluss führen kann.

Schliesslich wird die Originalität der Prämisse in Frage gestellt, da das Thema der aus der Gruppe geworfenen und desillusionierten Helden bereits mehrfach behandelt wurde. Auch wenn die Serie versucht, durch den Ensemble-Fokus eine neue Perspektive zu bieten, wird sie von manchen als nicht besonders innovativ wahrgenommen.


Fazit

„Ningen Fushin: Adventurers Who Don’t Believe in Humanity Will Save the World“ ist ein Anime, der mit einer faszinierenden Prämisse aufwartet: Vier durch Verrat zutiefst verletzte Individuen finden auf Basis ihres gemeinsamen Misstrauens gegenüber der Menschheit zusammen. Die Stärke der Serie liegt unbestreitbar in der Erkundung dieser ungewöhnlichen Gruppendynamik und dem langsamen, oft steinigen Weg der Charaktere, wieder Vertrauen zu fassen – nicht nur zueinander, sondern auch in sich selbst. Der Fokus auf ein Ensemble von gebrochenen Seelen, die lernen, ihre Traumata zu bewältigen und dabei eine unerwartete Form der Kameradschaft entwickeln, bietet eine erfrischende Abwechslung zu konventionelleren Heldenerzählungen. Die Serie wagt es, komplexe Themen wie Sucht, falsche Anschuldigungen und die psychologischen Folgen von Verrat anzusprechen, auch wenn die Umsetzung dieser Themen nicht immer die nötige Tiefe oder Sensibilität erreicht.

Die anachronistische Vermischung von Fantasy-Elementen mit moderner Popkultur, wie der Idol-Verehrung, verleiht dem Setting eine eigenwillige Note, die jedoch auch zu einer gewissen Inkohärenz im Worldbuilding führen kann. Während die Charakterinteraktionen und die schrittweise Entwicklung der Bindungen innerhalb der „Survivors“ fesseln können, wird das Gesamtbild durch deutliche Schwächen in der Produktion getrübt. Die Animationsqualität ist oft unterdurchschnittlich und kann die Immersion stören. Auch das Pacing und die tonale Balance sind nicht immer gelungen, was dazu führt, dass emotionale Momente manchmal ihre Wirkung verfehlen oder die ernsten Themen durch unpassende Komik untergraben werden.

Trotz dieser Mängel bietet „Ningen Fushin“ eine interessante Charakterstudie und eine Geschichte über Hoffnung und Heilung an einem unerwarteten Ort. Wer bereit ist, über die technischen Unzulänglichkeiten hinwegzusehen und sich auf die emotionale Reise der Protagonisten einzulassen, findet hier eine Serie, die zum Nachdenken anregt und zeigt, dass selbst die tiefste Desillusionierung überwunden werden kann, wenn man die richtigen (oder in diesem Fall: die ebenfalls falschen) Gefährten findet. Es ist eine Erzählung, die daran erinnert, dass die Ablehnung der Menschheit nicht zwangsläufig das Ende bedeuten muss, sondern manchmal auch der Anfang von etwas Neuem sein kann – vielleicht sogar der Rettung einer Welt, an die man nicht mehr geglaubt hat. Die Serie ist kein makelloses Meisterwerk, aber ein bemerkenswerter Versuch, die dunkleren Aspekte menschlicher Erfahrung innerhalb eines Fantasy-Rahmens zu beleuchten.

Titel in Deutschland: Ningen Fushin: Adventurers Who Don’t Believe in Humanity Will Save the World
Titel in Japan: Ningen Fushin no Bōkensha-tachi ga Sekai o Sukuu Yō Desu
Erscheinungsjahr: 2023
FSK-Freigabe (Deutschland): fehlt
Produktionsstudio: GEEK TOYS (manchmal in Verbindung mit Seven genannt )
Genre: Fantasy, Abenteuer, Drama, Komödie
Episodenanzahl: 12 Episoden
Laufzeit pro Episode: ca. 23 Minuten

Ohnegleichen
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Persönliche Meinung

Gier und Verrat sind leider keine Phänomene, die sich auf unsere reale Welt beschränken. Warum also sollten sie nicht auch in den facettenreichen Weiten von Fantasy-Welten ihren unrühmlichen Auftritt haben? „Ningen Fushin“ greift genau dies auf und präsentiert eine Perspektive, die erfrischend anders ist. Hier begegnen uns keine makellosen, strahlenden Heldenfiguren, sondern Charaktere, die mit ihren eigenen, durchaus schwerwiegenden Problemen und tiefen seelischen Narben kämpfen. Diese geerdeten „Anti-Helden“ machen die Serie authentisch und ihre Entwicklung nachvollziehbar. Angesichts dieser fesselnden und differenzierten Charakterzeichnung verzeiht man gerne den einen oder anderen Schwachpunkt bei der optischen Präsentation. Es ist ein Leichtes, mit den Hauptfiguren mitzufiebern, ihre Rückschläge zu bedauern und ihre kleinen Siege zu feiern. Für uns erreicht „Ningen Fushin“ daher mit 3 von 3 Sternen die volle Punktzahl und ist uneingeschränkt empfehlenswert für alle, die nach einer Fantasy-Geschichte suchen, die unter die Haut geht und zum Nachdenken anregt.



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