Es gibt Anime-Serien, die einen von der ersten Minute an mit einer ungewöhnlichen Prämisse fesseln und dann über ihre gesamte Laufzeit eine emotionale Reise bieten, die lange nachklingt. „The Duke of Death and His Maid“ ist zweifellos ein solches Werk. Über drei Staffeln entfaltet sich hier eine Geschichte, die so tragisch wie herzerwärmend, so humorvoll wie tiefgründig ist. Im Zentrum steht die verfluchte Liebe zwischen einem jungen Herzog, dessen Berührung den Tod bringt, und seinem ebenso ergebenen wie neckischen Hausmädchen Alice, die furchtlos seine Nähe sucht. Was als intimes Kammerspiel beginnt, wächst zu einer umfassenden Erzählung über Isolation, die Suche nach Heilung und die unerschütterliche Kraft der Zuneigung heran.
Übersicht
- Handlung
- Genre-Einordnung
- Setting und Umfeld
- Charakterbeschreibungen
- Zeichnungen: Qualität und Stil
- Animation: Qualität und Umsetzung
- Soundtrack: Qualität und Wirkung
- Stärken der Serie
- Schwächen der Serie
- Fazit
Handlung
Die Erzählung von „The Duke of Death and His Maid“ spannt einen Bogen über drei Staffeln, die den Leidensweg und die Hoffnung des jungen Herzogs Viktor und seiner treuen Maid Alice detailliert nachzeichnen.
In der ersten Staffel wird das Fundament der Geschichte gelegt. Viktor, als Kind von einer Hexe mit einem schrecklichen Fluch belegt – alles Lebendige stirbt bei seiner Berührung – wird von seiner eigenen Mutter verstoßen und auf ein abgelegenes Anwesen verbannt. Seine einzigen Gefährten sind der alternde Butler Rob und das junge Hausmädchen Alice Lendrott, eine Freundin aus Kindertagen. Zwischen dem Herzog und Alice entwickelt sich eine tiefe, wenn auch zunächst unausgesprochene Liebe, die durch Alices spielerische, oft an der Grenze zur Verführung balancierenden Neckereien auf eine harte Probe gestellt wird – Momente, die sowohl komisch als auch tief berührend sind. Der Herzog beginnt, sich mit seinem Schicksal auseinanderzusetzen und nach einem Weg zu suchen, den Fluch zu brechen. Dabei knüpft er erste Bande außerhalb seines goldenen Käfigs, insbesondere zur jungen Hexe Cuff und dem exzentrischen Zauberer Zain. Die Staffel fokussiert auf die zarte Entwicklung der Beziehung des zentralen Paares und führt behutsam in die magische Welt ein, wobei die mysteriöse Hexe Sade als Urheberin des Fluchs im Hintergrund lauert. Die Unmöglichkeit körperlicher Nähe und die daraus resultierende Sehnsucht bilden den emotionalen Kern dieser ersten Episoden.
Die zweite Staffel setzt die Suche nach einem Heilmittel fort. Der Herzog und Alice sind nun ein etabliertes Paar, dessen Zuneigung von ihrem Umfeld anerkannt wird. Die spielerischen Elemente ihrer Beziehung bleiben erhalten, wirken aber nun gefestigter und von tieferem Verständnis geprägt. Neue Freunde und Verbündete treten auf den Plan und helfen, das Rätsel um Sades Fluch weiter zu entschlüsseln. Ein stärkerer Fokus rückt auf die Nebencharaktere und deren eigene romantische Verwicklungen, wie die sich anbahnende Beziehung zwischen Cuff und Zain oder die zarte Romanze zwischen Viktors Bruder Walter und der Hexe Daleth. Auch Alices Vergangenheit und die Rolle ihrer Mutter Sharon im Kontext des Fluches werden beleuchtet, was der Geschichte zusätzliche Tiefe verleiht. Die Idee, dass eine Reise in die Vergangenheit notwendig sein könnte, um Sade direkt zu konfrontieren und den Fluch zu brechen, beginnt sich als möglicher Lösungsweg abzuzeichnen.
Die dritte und finale Staffel führt die Geschichte zu ihrem Höhepunkt und Abschluss. Die Charaktere bereiten sich intensiv auf die Konfrontation mit Sade vor, trainieren magische Fähigkeiten und entwickeln Strategien. Die Reise in die Vergangenheit wird zum zentralen Handlungselement auf der Suche nach Erlösung. Dabei werden lose Enden der Erzählung sorgfältig verknüpft und die Entwicklungsbögen der verschiedenen Charaktere, einschließlich wichtiger Nebenfiguren wie Walter und Daleth, zu einem befriedigenden Abschluss gebracht. Die Familiengeschichte des Herzogs und die komplexen Verbindungen zur Antagonistin Sade werden weiter vertieft, um eine emotional nachvollziehbare und packende Konfrontation zu ermöglichen. Schließlich gipfelt die Serie in der lang ersehnten Aufhebung des Fluchs und dem verdienten Glück für den Herzog und Alice, die nun endlich ohne Furcht ihre Liebe leben können. Die narrative Entwicklung von einer intimen, charakterzentrierten Romanze mit deutlichen Slice-of-Life-Anleihen hin zu einer umfassenderen Fantasy-Erzählung mit einer klaren Mission – der Brechung des Fluchs – hält die Serie über ihre gesamte Laufzeit spannend und dynamisch. Diese graduelle Erweiterung des Fokus von der persönlichen Ebene der Protagonisten hin zur übergeordneten Quest ist ein markantes Merkmal der erzählerischen Struktur, das sowohl die Charakterentwicklung vorantreibt als auch die Spannung aufrechterhält.
Genre-Einordnung
„The Duke of Death and His Maid“ lässt sich nicht ohne Weiteres in eine einzelne Genre-Schublade stecken; vielmehr entfaltet die Serie ihren Charme durch eine gekonnte Mischung verschiedener Elemente. Im Kern handelt es sich um eine Romantische Komödie und ein Fantasy-Abenteuer.
Die Romantik ist das unbestrittene Herzstück. Die bittersüße und zutiefst unkonventionelle Liebesgeschichte zwischen dem Herzog und Alice, die trotz des tödlichen Fluchs eine unerschütterliche emotionale Verbindung aufbauen, ist von einer seltenen Intensität. Die ständige Sehnsucht und das Verlangen nach einer Berührung, die ihnen verwehrt bleibt, erzeugen eine einzigartige romantische Spannung, die das Publikum unmittelbar mitfühlen lässt.
Das Fantasy-Element ist ebenso präsent und prägend. Die Existenz von Magie, von Hexen wie Cuff, Daleth und der ominösen Sade, von Zauberern wie Zain und natürlich dem übernatürlichen Fluch selbst, verankert die Serie fest in diesem Genre. Die Suche nach einem Heilmittel und die Konfrontation mit magischen Kräften und Wesen sind zentrale Motoren der Handlung.
Die Komödie entsteht hauptsächlich aus Alices spielerischen, oft schamlos-anzüglichen Neckereien gegenüber dem leicht zu beschämenden Herzog, was zu unzähligen urkomischen Situationen führt. Aber auch die Interaktionen anderer Figuren, wie Robs knochentrockener Humor oder Zains unermüdliche, oft abgewiesene Avancen an Cuff, tragen maßgeblich zum humoristischen Ton der Serie bei.
Darüber hinaus finden sich Aspekte weiterer Genres. Besonders in der ersten Staffel prägen Slice of Life-Momente die Erzählung, die den Alltag im Anwesen und die langsam wachsende emotionale Intimität des Paares zeigen. Das Drama ist durch die tragische Natur des Fluchs, die Isolation des Herzogs, seine Entfremdung von der Familie und die ständige Bedrohung durch Sade stets präsent und verleiht der Geschichte emotionale Tiefe. Ein Hauch von Gothic-Ästhetik, hervorgerufen durch das Setting des alten Anwesens, die düstere Natur des Fluchs und die Präsenz von Hexen, verleiht der Serie eine besondere Atmosphäre. Nicht zuletzt lassen sich auch Coming-of-Age-Elemente erkennen, da der Herzog und andere Charaktere im Laufe der Geschichte reifen, lernen, mit ihren Bürden umzugehen, und ihren Platz in der Welt finden.
Die Serie ist somit mehr als die bloße Aneinanderreihung dieser Genre-Versatzstücke. Sie erschafft eine Atmosphäre, die an ein „modernes Märchen“ erinnert. Klassische Fantasy-Tropen wie der verfluchte Prinz, die böse Hexe und die erlösende Kraft der wahren Liebe werden hier mit der Dynamik einer zeitgenössischen romantischen Komödie und einem subtilen Gothic-Charme verwoben. Diese einzigartige Mischung hebt „The Duke of Death and His Maid“ von vielen anderen Werken ab und verleiht ihr eine Qualität, die sowohl tragisch als auch hoffnungsvoll, düster und doch herzerwärmend ist.
Setting und Umfeld
Das Setting von „The Duke of Death and His Maid“ ist weit mehr als nur eine passive Kulisse; es ist ein integraler Bestandteil der Erzählung, der die Themen und die Atmosphäre der Serie maßgeblich prägt und verstärkt. Die Geschichte entführt uns in eine fiktive Welt, die stark an ein europäisches Land des späten 19. oder frühen 20. Jahrhunderts erinnert. Dies manifestiert sich in der vorherrschenden aristokratischen Gesellschaftsstruktur, der Mode, der Architektur prunkvoller Anwesen und den sozialen Konventionen, wie der klaren Unterscheidung zwischen Adel und Dienerschaft.
Die soziale Hierarchie ist deutlich spürbar. Die Familie des Herzogs ist wohlhabend und einflussreich, was seine Verbannung aufgrund des Fluchs und die damit verbundene Schande für die Familie umso gravierender macht. Die Erwartungen, die an Adlige gestellt werden – insbesondere die Pflicht, einen Erben zu stellen und den guten Namen der Familie zu wahren – lasten schwer auf den Charakteren und beeinflussen ihre Entscheidungen und Beziehungen.
Parallel zu dieser menschlichen Gesellschaft existiert eine verborgene Welt der Magie, bevölkert von Hexen und Zauberern. Diese magische Gemeinschaft besitzt eigene Regeln, Hierarchien – so gibt es beispielsweise eine Anführerin der Hexen – und interne Konflikte. Die Beziehung zwischen der magischen und der nicht-magischen Welt ist oft von Misstrauen, Furcht und gelegentlicher Feindseligkeit geprägt. Dennoch zeigt die Serie auch, dass freundschaftliche und sogar romantische Verbindungen zwischen Menschen und magischen Wesen möglich sind, wie die Beziehungen des Herzogs zu Cuff, Zain und Daleth beweisen.
Der primäre Schauplatz, insbesondere in der Anfangsphase der Serie, ist das abgelegene Anwesen des Herzogs, das tief in einem Wald verborgen liegt. Dieses Anwesen ist ein starkes Symbol für seine Isolation und Einsamkeit. Doch durch Alices Anwesenheit und später durch die Besuche von Freunden verwandelt es sich allmählich von einem Ort der Verbannung zu einem Refugium des wachsenden Glücks und der Hoffnung. Die Atmosphäre des Anwesens schwankt dabei gekonnt zwischen der Melancholie, die der Fluch mit sich bringt, und der Wärme und Geborgenheit, die durch die sich entwickelnden Beziehungen entsteht.
Die gesellschaftliche Reaktion auf den Fluch des Herzogs ist ein weiterer wichtiger Aspekt des Settings. Er wird von seiner eigenen Familie ausgegrenzt und von der Gesellschaft als der gefürchtete „Duke of Death“ stigmatisiert. Dies unterstreicht eindrücklich die Themen der Ausgrenzung, der Furcht vor dem Unbekannten und dem Andersartigen. Das Setting visualisiert somit aktiv die zentralen Konflikte und emotionalen Herausforderungen, mit denen sich die Charaktere konfrontiert sehen, und schafft einen reichen Kontext für die Entfaltung der vielschichtigen Handlung.
Charakterbeschreibungen
Die Stärke von „The Duke of Death and His Maid“ liegt zu einem erheblichen Teil in seinen vielschichtigen und liebenswerten Charakteren, die im Laufe der drei Staffeln bemerkenswerte Entwicklungen durchlaufen.
Der Herzog (Viktor / „Botchan“)
Viktor, von Alice liebevoll „Botchan“ genannt, ist ein junger Adliger, dessen Leben durch einen grausamen Fluch überschattet wird: Alles, was er berührt, stirbt augenblicklich. Diese Bürde führt zu seiner Verstoßung durch die eigene Mutter, Gerbera, und seiner Verbannung in ein einsames Anwesen. Anfänglich ist er von tiefer Melancholie, Selbstzweifeln und einer erdrückenden Einsamkeit geprägt; er betrachtet sich selbst als ein Monster, das kein Glück verdient.
Seine Entwicklung ist zentral für die Serie. Die tiefe, romantische Liebe zu seinem Hausmädchen und seiner Kindheitsfreundin Alice wird zum Ankerpunkt seines Daseins. Obwohl er durch Alices Neckereien oft in Verlegenheit gerät und leicht errötet, schätzt er ihre Nähe und Zuneigung über alles. Sein wachsender Entschluss, den Fluch zu brechen – nicht nur für sich selbst, sondern vor allem, um Alice berühren zu können und eine gemeinsame Zukunft mit ihr zu haben – treibt ihn an. Er lernt, seine Isolation zu überwinden, knüpft wertvolle Freundschaften und arbeitet behutsam an der Verbesserung der angespannten Beziehung zu seiner Familie. Im Verlauf der Serie gewinnt Viktor an emotionaler Stärke und Selbstvertrauen, ohne dabei seine bemerkenswerte Sanftmut und Fürsorglichkeit zu verlieren. Am Ende der Geschichte ist er ein gereifter junger Mann, der mutige Entscheidungen für sein eigenes Glück und seine Liebe trifft.
Alice Lendrott
Alice ist das treu ergebene Hausmädchen und die Kindheitsfreundin des Herzogs, die ihn aufrichtig und von ganzem Herzen liebt. Sie ist bekannt für ihre kokette, spielerische und oft auch herausfordernd neckische Art, mit der sie den Herzog regelmäßig in Verlegenheit bringt, was meist zu komischen, aber auch tief berührenden Momenten führt. Ihre Neckereien sind jedoch niemals böswillig, sondern dienen vielmehr als ein Weg, die emotionale und physische Distanz zu überbrücken, die der Fluch ihnen aufzwingt.
Trotz des Wissens um die tödliche Gefahr, die von jeder Berührung des Herzogs ausgeht, scheut Alice seine Nähe nicht und beweist eine bemerkenswerte Tapferkeit, Hingabe und einen unerschütterlichen Optimismus. Ihre Entwicklung liegt weniger in einer grundlegenden Persönlichkeitsveränderung als vielmehr in der stetigen Vertiefung ihrer Beziehung zum Herzog und ihrer aktiven Rolle bei der Suche nach einem Heilmittel. Sie ist eine konstante Quelle der Unterstützung, des Trostes und der Lebensfreude für Viktor. Ihre eigene Vergangenheit und die Rolle ihrer Mutter, Sharon Lendrott, gewinnen im Laufe der Serie an Bedeutung und tragen zu ihrem vielschichtigen Charakter bei.
Rob
Rob ist der ältere, äußerst loyale Butler des Herzogs, der ihn seit seiner Verbannung unermüdlich begleitet und umsorgt. Er verkörpert eine stoische, fast schon väterliche Figur, die sich tief um das Wohlergehen des jungen Herzogs sorgt. Hinter seiner oft ernsten Fassade verbirgt sich ein trockener Humor, und seine bissigen Kommentare sorgen für manchen Lacher. Robs Entwicklung ist subtil, zeigt sich aber in seiner unerschütterlichen Unterstützung für den Herzog und Alice und seiner stillen Freude über deren wachsendes Glück. Er ist ein Fels in der Brandung und eine wichtige Konstante im Leben des Herzogs.
Viola
Viola ist die jüngere Schwester des Herzogs. Anfangs wird sie oft als etwas verwöhnt und von oben herab dargestellt, was wohl ihrer privilegierten Erziehung geschuldet ist. Sie hegt eine offensichtliche Schwäche für den Butler Rob. Ihre Entwicklung ist bemerkenswert: Sie überwindet ihre anfängliche Distanz und möglicherweise auch Furcht vor ihrem verfluchten Bruder und baut allmählich eine engere, unterstützende Beziehung zu ihm auf. Viola lernt, über die gesellschaftlichen Erwartungen und den Schatten des Fluchs hinauszublicken und ihren Bruder als den Menschen zu sehen, der er ist.
Walter
Walter ist der jüngere Bruder des Herzogs und wurde nach Viktors Verbannung als Erbe der Familie bestimmt. Er leidet anfangs unter einem ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex gegenüber Viktor und ist stets bestrebt, ihn in irgendeiner Weise zu übertreffen. Walters Entwicklung ist eine der signifikantesten unter den Nebencharakteren. In der Hexe Daleth findet er eine unerwartete und tiefe Liebe, die ihm hilft, seine Unsicherheiten zu überwinden und seinen eigenen Wert zu erkennen. Er lernt, seinen Bruder zu respektieren und wird ihm später sogar zu einer wichtigen Stütze. Walter wächst sichtlich in seine Rolle als zukünftiges Familienoberhaupt hinein und zeigt Verantwortungsbewusstsein.
Cuff (Kafu)
Cuff ist eine junge, aber bereits sehr talentierte Hexe, die sich auf Feuermagie spezialisiert hat und gemeinsam mit dem Zauberer Zain in einem Zirkus arbeitet. Sie freundet sich schnell mit dem Herzog und Alice an und wird zu einer wichtigen Verbündeten bei deren Suche nach einem Heilmittel für den Fluch. Cuff zeichnet sich oft durch eine kindlich-naive und staunende Weltsicht aus – ihre Begeisterung für den Weihnachtsmann ist ein Beispiel dafür – was einen interessanten Kontrast zu ihrer beachtlichen magischen Macht darstellt. Ihre Entwicklung umfasst das allmähliche Erwachsenwerden, das Verstehen komplexerer Emotionen und die langsame, zögerliche Erwiderung von Zains hartnäckigen Gefühlen für sie.
Zain
Zain ist ein mächtiger Zauberer mit auffälligen Vogelmerkmalen und einem oft übertrieben lüsternen Verhalten, der als Cuffs Begleiter und Partner im Zirkus auftritt. Seine magischen Fähigkeiten sind beachtlich, insbesondere seine seltene Gabe der Zeitmagie. Er ist bekannt dafür, Cuff unablässig zu bezirzen, die ihn anfangs meist kühl abweist, sich ihm aber im Laufe der Zeit emotional annähert. Zains Entwicklung zeigt sich darin, dass er trotz seines oft oberflächlichen und albernen Getues eine tiefere Zuneigung und unerschütterliche Loyalität gegenüber Cuff und seinen Freunden, einschließlich des Herzogs und Alice, entwickelt. Er erweist sich als unschätzbar wertvoller Verbündeter im Kampf gegen den Fluch.
Daleth
Daleth ist die aktuelle Anführerin der Hexen und hat Sades Platz eingenommen; sie ist zudem Sades jüngere Schwester. Auch sie freundet sich mit dem Herzog und Alice an und unterstützt sie aktiv und mit großem Engagement bei der Suche nach einer Lösung für Viktors Fluch. Ihre Vergangenheit ist tragisch: Sie wurde von ihrer eigenen Schwester Sade entstellt und verbirgt ihre Narbe seither unter einer schädelartigen Maske, die ihre Scham symbolisiert. Daleths Entwicklung ist tiefgreifend und emotional. Durch Walters aufrichtige Komplimente und seine bedingungslose Zuneigung lernt sie, ihre Scham über ihre Entstellung zu überwinden und sich der Liebe zu öffnen. Ihre Beziehung zu Walter gibt ihr die Kraft, sich von ihrer Vergangenheit zu lösen, und sie trifft schließlich die mutige Entscheidung, ihre Hexenkräfte aufzugeben, um mit ihm ein menschliches Leben führen zu können.
Gerbera
Gerbera ist die Mutter des Herzogs. Ihre Entscheidung, ihren Sohn nach dessen Verfluchung zu verstoßen, lastet schwer auf der Familiengeschichte. Hinter ihrer strengen, oft kaltherzig wirkenden Fassade verbirgt sich jedoch weiterhin mütterliche Sorge und Liebe für Viktor. Sie hegt den tiefen Wunsch, dass er von seinem Fluch befreit wird und eines Tages zur Familie zurückkehren kann. Gerbera ist zudem eng mit Sharon Lendrott, Alices Mutter, befreundet. Ihre Entwicklung besteht darin, ihre harte Schale allmählich aufzubrechen und ihre wahren Gefühle für Viktor offener zu zeigen. Die Serie deutet an, dass der immense gesellschaftliche Druck und die Verantwortung als Matriarchin einer adligen Familie ihr Verhalten maßgeblich beeinflusst haben. Sie muss lernen, Viktors unkonventionelle Entscheidungen, auch wenn sie von ihren eigenen Erwartungen abweichen, zu akzeptieren und sein Glück anzuerkennen.
Sade
Sade ist die Hauptantagonistin der Serie und die ehemalige Anführerin der Hexen. Sie ist verantwortlich für den grausamen Fluch des Herzogs, Daleths entstellende Narbe und den scheinbaren Tod von Sharon Lendrott. Lange Zeit galt sie als tot, doch Spuren ihrer mächtigen Magie deuteten immer wieder auf ihre weitere Existenz oder zumindest ihren nachwirkenden Einfluss hin. Sades Entwicklung ist komplex und wird erst im späten Verlauf der Geschichte vollständig enthüllt. Es stellt sich heraus, dass sie ihren Tod nur vorgetäuscht hat, um eine bestimmte Zeitlinie zu erhalten – jene, in der Viktor und Alice sich verlieben, nachdem sie ihr in der Vergangenheit begegnet waren und ihr für eine unbeabsichtigte positive Wendung gedankt hatten. Am Ende der Geschichte zeigt Sade eine unerwartete Seite: Sie hilft Daleth, sterblich zu werden, um mit Walter zusammen sein zu können, und gibt Gerbera sogar eine Art Zusicherung bezüglich der Zukunft von Walters und Daleths Nachkommen. Sie zeigt eine Form von Reue oder zumindest ein spätes Verständnis für die weitreichenden Konsequenzen ihrer Taten und spielt eine Schlüsselrolle bei der endgültigen Auflösung der Konflikte.
Sharon Lendrott
Sharon ist Alices Mutter und eine Schlüsselfigur im Mysterium um den Fluch des Herzogs. Sie besitzt eine mysteriöse Verbindung zur Welt der Hexen, ohne jedoch selbst eine Hexe zu sein. Vor vielen Jahren wurde sie scheinbar von Sade getötet, kehrt aber im späteren Verlauf der Geschichte auf wundersame Weise ins Leben zurück und wird emotional mit ihrer Tochter Alice wiedervereint. Ihre Rolle ist eng mit Sades Vergangenheit und den Ursprüngen des Fluchs verknüpft. Ihre Rückkehr ist ein wichtiger Wendepunkt in der Erzählung und trägt maßgeblich zur emotionalen Auflösung für Alice und zur Aufklärung der Hintergründe bei.
Die Charakterentwicklung ist unbestreitbar ein Kernaspekt und eine der größten Stärken von „The Duke of Death and His Maid“. Nicht nur die Hauptfiguren Viktor und Alice, sondern auch das breite Ensemble an Nebencharakteren durchlaufen glaubwürdige und oft tief berührende Veränderungen. Diese Entwicklungen werden häufig durch ihre komplexen Beziehungen zueinander und die allgegenwärtigen Herausforderungen des Fluchs motiviert. Die Serie illustriert eindrücklich, wie Liebe, Freundschaft, Akzeptanz und der Mut, sich den eigenen Ängsten zu stellen, selbst tiefsitzende Komplexe, Traumata und scheinbar unüberwindbare Hindernisse überwinden können. Der Fluch dient dabei als Katalysator für das Wachstum des Herzogs, während Alices unerschütterliche Liebe ihm den notwendigen Halt gibt. Die Nebencharaktere wiederum werden durch ihre Interaktionen mit dem zentralen Paar sowie durch ihre eigenen individuellen Prüfungen und Beziehungen geformt und bereichert. Selbst Figuren, die anfangs als Antagonisten erscheinen, wie Sade, erhalten im Verlauf der Geschichte eine nuanciertere Darstellung, die über einfache Bosheit hinausgeht und ihre Motivationen in einem komplexeren Licht zeigt. Diese miteinander verknüpften und sich gegenseitig beeinflussenden Entwicklungsbögen schaffen ein reiches, glaubwürdiges Charakterensemble und verleihen der gesamten Geschichte eine bemerkenswerte emotionale Tiefe und Resonanz.
Zeichnungen: Qualität und Stil
Die visuelle Gestaltung von „The Duke of Death and His Maid“ ist ein markanter Aspekt der Serie, der maßgeblich zu ihrer einzigartigen Atmosphäre beiträgt und eine Brücke zwischen der Manga-Vorlage und der animierten Umsetzung schlägt. Die Serie besitzt einen distinkten visuellen Stil, der sich durch variierende Charakterdesigns und eine oft als ansprechend empfundene Ästhetik auszeichnet, die gut zur beschriebenen „Gothic-Märchen“-Stimmung passt.
Die Charakterdesigns basieren auf der Originalvorlage von Koharu Inoue, die für ihre oft überzeichneten Gesichtsausdrücke und eine markante Nutzung von Schatten bekannt ist. Die Anime-Modelle, die häufig mittels CGI realisiert wurden, bemühen sich, diese Details und die charakteristische Expressivität der Vorlage zu übernehmen. Die Designs der einzelnen Figuren sind individuell gestaltet und spiegeln oft deren Persönlichkeit wider – sei es Alices elegante und feminine Erscheinung, der oft bedrückte und melancholische Blick des Herzogs oder Cuffs jugendlich-unschuldiges Aussehen.
Die Hintergründe sind überwiegend in traditioneller 2D-Technik gezeichnet und bilden somit oft einen visuellen Kontrast zu den in 3D animierten Charaktermodellen. Sie tragen entscheidend zur Atmosphäre der jeweiligen Szenen bei, sei es das düster-romantische Ambiente des alten Anwesens, die geheimnisvollen Wälder, die es umgeben, oder die farbenfroheren und lebendigeren Schauplätze der Hexenwelt oder des Zirkus. Die Qualität der Hintergründe wird im Allgemeinen als gut und detailreich empfunden und unterstützt das jeweilige Setting auf stimmige Weise.
Die Farbpalette der Serie ist ein weiteres hervorstechendes Merkmal. Sie wird oft als hell und einzigartig beschrieben und trägt signifikant zur visuellen Attraktivität bei. Die Farbgebung variiert dabei gekonnt je nach Szene und Stimmung, um die gewünschte Wirkung zu unterstreichen – von gedämpften, fast schon monochromen Tönen in melancholischen oder bedrohlichen Momenten bis hin zu lebendigeren und wärmeren Farben in humorvollen, romantischen oder magischen Szenen.
In der allgemeinen Ästhetik lassen sich Anklänge an eine „Edwardian Aesthetic“ erkennen, die hervorragend zum aristokratischen Setting und den subtilen Gothic-Elementen der Geschichte passt. Die Zeichnungen unterstützen die delikate Balance der Serie zwischen herzerwärmender Romantik, leichter Komik und der unterschwelligen Tragik des Fluchs.
Bezüglich der Qualität über die Staffeln hinweg bleibt die grundlegende künstlerische Ausrichtung zwar konsistent, es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Detailverliebtheit oder die visuelle Brillanz in einigen Segmenten der späteren Staffeln, insbesondere in Staffel 3, nachgelassen haben könnte. Dies könnte möglicherweise mit den Herausforderungen der Animationsproduktion über einen längeren Zeitraum zusammenhängen.
Der Zeichenstil ist somit ein wichtiger Faktor für die Identität von „The Duke of Death and His Maid“. Er versucht, die spezielle Mischung aus Düsternis, Romantik und Komik, die die Vorlage auszeichnet, visuell zu untermauern. Die bewusste Entscheidung, detaillierte 2D-Hintergründe mit den oft in CGI animierten Hauptcharakteren zu kombinieren, ist ein prägendes und wiedererkennbares Merkmal dieses Stils, das die Serie von vielen anderen Produktionen abhebt.
Animation: Qualität und Umsetzung
Die Animation von „The Duke of Death and His Maid“, produziert vom Studio J.C.Staff, ist einer der meistdiskutierten Aspekte der Serie und hat zu einer gespaltenen Rezeption geführt. Ein Hauptmerkmal und gleichzeitig der kontroverseste Punkt ist der extensive Gebrauch von CGI (Computer Generated Imagery) für die Darstellung der Hauptcharaktere.
Die Bewertung der CGI-Qualität fällt dabei sehr unterschiedlich aus. Ein Teil des Publikums empfindet die Bewegungen und Gesichtsausdrücke der CGI-Modelle als unnatürlich, hölzern, steif oder gar ablenkend vom eigentlichen Geschehen. Kritisiert wird mitunter eine gewisse Leblosigkeit, die im Kontrast zur emotionalen Tiefe der Geschichte steht. Andere Zuschauer wiederum geben an, sich nach einer Eingewöhnungszeit an den Stil gewöhnt zu haben oder finden die CGI-Umsetzung sogar „dezent“ und durchaus passend, um die Intentionen und Emotionen der Charaktere, insbesondere die oft überzeichneten Ausdrücke der Manga-Vorlage, adäquat zu vermitteln.
Ein weiteres prägendes Element ist die Integration von 2D- und 3D-Animation. Die Serie kombiniert die in 3D animierten Hauptcharaktere mit traditionell gezeichneten 2D-Hintergründen und gelegentlich auch mit 2D-animierten Nebenfiguren. Diese Mischung kann, wie von einigen Beobachtern angemerkt, zu einem „unheimlichen Effekt“ (uncanny effect) führen, bei dem sich die 3D-Modelle nicht immer nahtlos und harmonisch in die 2D-Umgebung einfügen. Insbesondere in der zweiten Staffel wurde dieser visuelle Kontrast von manchen als störender empfunden als noch in der ersten Staffel.
Trotz mancher technischer Holprigkeit und der Kritik am CGI-Einsatz wird jedoch auch gelobt, dass die CGI-Modelle die Expressivität der Charaktere, wie sie im Manga von Koharu Inoue angelegt ist, oft gut einfangen können. Eine sorgfältige Regie trug insbesondere in der ersten Staffel dazu bei, viele der kleineren Unvollkommenheiten in der Animation zu kaschieren oder die Animation sogar gezielt und wirkungsvoll für bestimmte Szenen einzusetzen. In späteren Staffeln, vor allem in der dritten, schien die Animation jedoch an Expressivität einzubüßen, mit einer Zunahme von Standbildern und weniger detaillierten Gesichtsanimationen, was von einigen als qualitativer Rückschritt im Vergleich zu den Anfängen empfunden wurde. Der Bewegungsfluss der CGI-Charaktere wird gelegentlich als „choppy“ (ruckelig) beschrieben.
Im Vergleich zu anderen Anime-Produktionen, die stark auf CGI setzen, wird „The Duke of Death and His Maid“ von einigen Kritikern nicht unbedingt als ein Paradebeispiel für besonders gelungenen oder nahtlosen CGI-Einsatz gesehen. Die Entscheidung für einen derart dominanten CGI-Fokus war somit prägend für die visuelle Identität der Serie, führte aber unweigerlich zu einer polarisierenden Wirkung. Während die Macher möglicherweise versuchten, die spezielle Ästhetik und die überbordende Expressivität des Mangas auf diese Weise in die dreidimensionale Animation zu übertragen, litt die Umsetzung unter den typischen Herausforderungen der CGI-Integration in Anime, wie unnatürlich wirkenden Bewegungen und dem visuellen Bruch zwischen den 3D-Charakteren und den traditionellen 2D-Umgebungen. Die wahrgenommene Qualität dieser Animation schwankte zudem merklich über die drei Staffeln hinweg.
Soundtrack: Qualität und Wirkung
Der Soundtrack von „The Duke of Death and His Maid“, komponiert von Gen Okuda und Takeshi Watanabe, ist ein herausragendes Element der Serie und trägt maßgeblich zu ihrer einzigartigen Atmosphäre und emotionalen Tiefe bei. Er wird oft für seine atmosphärische Qualität und seine Fähigkeit, die Stimmungen der Geschichte perfekt zu untermalen, gelobt. Viele beschreiben den allgemeinen Stil als eine Art „Alice im Wunderland-Vibe“, der sich durch beunruhigende Streicherklänge in Kombination mit einem sanften, fast schon ätherischen Grundton auszeichnet. Ein wiederkehrendes und besonders positiv hervorgehobenes Merkmal ist der „wunderschöne Piano-Soundtrack“, der vielen Szenen eine besondere emotionale Resonanz verleiht.
Die emotionale Wirkung der Musik ist immens. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung der charakteristischen bittersüßen Tonalität der Serie. Der Soundtrack unterstreicht gekonnt sowohl die romantische Launenhaftigkeit und den leichten Humor als auch den unterschwelligen Hauch von Tragödie und Melancholie, der durch den Fluch des Herzogs entsteht. Die Musik hilft dabei, komplexe Emotionen wie Sehnsucht, ungelebte Zuneigung und leise Trauer subtil und wirkungsvoll zu kommunizieren.
Auch thematisch ist der Soundtrack eng mit der Entwicklung der Charaktere und der Geschichte verwoben. So wurde beispielsweise für die zweite Staffel angemerkt, dass es mehr musikalische Stücke gab, die sich auf alberne, unbeschwerte und spontane Momente konzentrierten. Dies wurde als eine bewusste Entscheidung interpretiert, um musikalisch zu reflektieren, dass sich die Charaktere allmählich von ihren dunkleren, belastenden Hintergründen lösen und lichteren Momenten zuwenden.
Die Opening- und Ending-Themes der drei Staffeln sind ebenfalls wichtige Bestandteile des musikalischen Gesamtkonzepts:
Staffel 1: Das Opening „Mangetsu to Silhouette no Yoru“, gesungen von den Sprechern der Hauptfiguren, Natsuki Hanae (Herzog) und Ayumi Mano (Alice), sowie das Ending „Nocturne“, ebenfalls von Ayumi Mano, fangen die Stimmung der ersten Staffel perfekt ein. Die dazugehörigen Musikvideos visualisieren eindrücklich die herzzerreißende Geschichte der beiden Liebenden, die sich nicht berühren können.
Staffel 2: Das Opening „Kimi to Revue“, erneut von Bocchan (Natsuki Hanae) und Alice (Ayumi Mano), und das Ending „Hoshikuzu Requiem“ von Nasuo☆ setzen die musikalische Reise fort.
Staffel 3: Das Opening „Cinematic Parade“ von Nasuo☆ rundet die Trilogie ab. Interessanterweise wurde beobachtet, dass die Openings aller drei Staffeln eine ähnliche Farbpalette und wiederkehrende Animationselemente verwenden, was als Ausdruck thematischer Kontinuität und Geschlossenheit interpretiert werden kann.
Eine besonders bemerkenswerte Eigenschaft der Serie ist die häufige und prominente Verwendung von Insert Songs, die direkt von den Charakteren (bzw. deren japanischen Sprechern) innerhalb der Episoden gesungen werden. Die Anzahl dieser Lieder nahm insbesondere in der zweiten Staffel zu und wurde vom Publikum sehr positiv aufgenommen, da sie den Szenen eine zusätzliche emotionale Ebene und fast schon Musical-artige Züge verleihen. Beispiele hierfür sind Lieder wie „Tsuki to Neko no Concerto“, „Araikko Iinaa“, „Make a wish“, „Circus Night“ und „Planetarium Fantasy“. Bereits 2021 wurde ein Album veröffentlicht, das sowohl den Soundtrack als auch Charakterlieder enthält, und es gibt sogar Manga-Sets, die den Anime-OST als Beigabe beinhalten.
Die Bewertung des Soundtracks fällt überwiegend sehr positiv aus; in einer Kritik erhielt die Musik der zweiten Staffel beispielsweise die Note A (ausgezeichnet). Auch wenn eine andere Kritik die Musik als „nicht immer so erinnerungswürdig“ einstufte, überwiegt doch der Eindruck eines qualitativ hochwertigen und wirkungsvollen Soundtracks.
Der Soundtrack ist somit ein integraler und unverzichtbarer Bestandteil des Gesamterlebnisses von „The Duke of Death and His Maid“. Er trägt nicht nur maßgeblich zur emotionalen Resonanz und zur Schaffung der einzigartigen, märchenhaften Atmosphäre bei, sondern die zahlreichen, von den Charakteren gesungenen Insert Songs verleihen der Serie eine besondere Note, die die Charakterbeziehungen und die jeweilige Stimmung auf eine charmante und oft berührende Weise vertiefen.
Stärken der Serie
„The Duke of Death and His Maid“ hat sich trotz einiger technischer Eigenheiten einen festen Platz in den Herzen vieler Anime-Fans erobert, und das aus guten Gründen. Die Serie verfügt über eine Reihe bemerkenswerter Stärken, die sie zu einem besonderen Erlebnis machen.
An vorderster Stelle steht die einzigartige und herzerwärmende Romanze zwischen dem Herzog und Alice. Trotz des tragischen Fluchs, der jede körperliche Nähe unmöglich macht, entwickeln die beiden eine tiefe, reine und absolut überzeugende Liebe. Diese Beziehung wird oft als bittersüß und gleichzeitig als unglaublich wohltuend und tröstlich beschrieben. Die Serie demonstriert auf eindrucksvolle Weise, dass wahre Liebe die Grenzen der physischen Berührung transzendieren kann.
Eine weitere große Stärke ist die gelungene Balance verschiedener Elemente. Die Serie meistert den anspruchsvollen Spagat zwischen inniger Romantik, leichter Komödie, fantasievollen Abenteuern, dramatischen Momenten und herzerwärmenden Slice-of-Life-Szenen. Sie kann urkomisch sein, ohne dabei die ernsten und melancholischen Untertöne ihrer Prämisse zu vernachlässigen.
Die starke Charakterentwicklung und die durchweg liebenswerten Charaktere sind ebenfalls ein Markenzeichen. Nicht nur das Hauptpaar Viktor und Alice, sondern auch die zahlreichen Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, besitzen emotionale Tiefe und machen im Laufe der drei Staffeln glaubwürdige Entwicklungen durch. Dies führt dazu, dass das Publikum eine echte emotionale Bindung zu ihnen aufbaut und mit ihnen fiebert.
Darüber hinaus gelingt es der Serie exzellent, Emotionen effektiv zu kommunizieren. Trotz der Einschränkungen durch den Fluch – und manchmal auch durch die Animation – werden Gefühle wie Sehnsucht, Zuneigung, Freude und Trauer kraftvoll und nachvollziehbar vermittelt. Die Chemie zwischen den Hauptfiguren ist jederzeit spürbar und authentisch.
Die originelle Prämisse und deren konsequente Umsetzung tragen ebenfalls zur Besonderheit der Serie bei. Das Konzept des „Todesfluchs“ wird geschickt genutzt, um eine ungewöhnliche und fesselnde Liebesgeschichte zu erzählen und die Dynamik zwischen den Charakteren auf interessante Weise voranzutreiben.
Der atmosphärische Soundtrack ist eine weitere Säule der Qualität. Die Musik untermalt die Stimmungen und emotionalen Wendepunkte perfekt und wird von vielen als herausragend und essentiell für das Gesamterlebnis gelobt.
Ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt ist der befriedigende Abschluss. Die Serie erzählt über drei Staffeln eine kohärente und abgeschlossene Geschichte, die zu einem emotional erfüllenden und glücklichen Ende für die Hauptcharaktere führt – ein Umstand, der im Anime-Bereich nicht immer selbstverständlich ist.
Schließlich bietet die Serie auch thematische Tiefe. Sie behandelt universelle Themen wie Isolation, Ausgrenzung, die fundamentale Bedeutung von menschlicher Nähe (selbst wenn sie ohne körperliche Berührung auskommen muss), Behinderung (die als Allegorie interpretiert werden kann ) und die triumphale Überwindung von Widrigkeiten durch die Kraft der Liebe und Freundschaft.
Die größte Stärke von „The Duke of Death and His Maid“ liegt somit in ihrer Fähigkeit, eine emotional reiche und komplexe Romanze auf einer sehr ungewöhnlichen und herausfordernden Prämisse aufzubauen. Diese wird umgeben von einem Ensemble liebenswerter und gut entwickelter Charaktere und einer gelungenen Mischung aus Humor und Pathos. Es gelingt der Serie, trotz potenzieller Schwächen in der visuellen Umsetzung, eine Geschichte zu erzählen, die tief berührt und lange im Gedächtnis bleibt. Viele Zuschauer empfinden sie gerade wegen dieser emotionalen Qualitäten als besonders „wholesome“ (heilsam) und „heartwarming“ (herzerwärmend).
Schwächen der Serie
Obwohl „The Duke of Death and His Maid“ viele Herzen erobert hat, ist die Serie nicht frei von Kritikpunkten, die von Zuschauern und Rezensenten angemerkt wurden. Diese Schwächen betreffen vor allem technische Aspekte und die narrative Struktur in späteren Phasen.
Der am häufigsten und oft auch am deutlichsten genannte Kritikpunkt ist die Qualität und der massive Einsatz der CGI-Animation für die Hauptcharaktere. Viele Zuschauer empfanden die computergenerierten Modelle und deren Bewegungen als hölzern, unnatürlich oder visuell nicht ansprechend. Auch die Integration dieser 3D-Elemente in die traditionell gezeichneten 2D-Hintergründe wurde nicht immer als gelungen empfunden und führte mitunter zu einem störenden visuellen Bruch.
Ein weiterer Punkt, der insbesondere in den späteren Staffeln bemängelt wurde, sind Pacing-Probleme. Sowohl Staffel 2 als auch die erste Hälfte von Staffel 3 wurden für ihr Erzähltempo kritisiert. Die Handlung fühlte sich für einige Zuschauer zeitweise gestreckt an, oder bestimmte Nebenhandlungen wurden als Füllmaterial wahrgenommen, das den Fokus von der zentralen Geschichte um den Herzog und Alice ablenkte und den Fortgang der Haupthandlung verlangsamte.
Manche Zuschauer empfanden auch bestimmte repetitive Elemente als störend. Alices konstante Neckereien oder bestimmte komödiantische Muster, die sich wiederholten, konnten über einen längeren Zeitraum betrachtet an Wirkung verlieren oder als ermüdend empfunden werden. Der damit verbundene Fanservice-Aspekt wurde von einem Teil des Publikums als übertrieben oder als primäre Quelle der Komik angesehen, was nicht jedermanns Geschmack traf.
Es gibt zudem Berichte über eine nachlassende Animationsqualität in späteren Staffeln. Insbesondere die Expressivität der CG-Modelle und die allgemeine Detailverliebtheit in der Animation sollen in Staffel 2 und vor allem in Staffel 3 im Vergleich zur ersten Staffel abgenommen haben. Eine Zunahme von Standbildern und weniger flüssigen oder detailreichen Animationen wurde hier bemängelt.
Aufgrund der zugrundeliegenden märchenhaften Struktur der Erzählung könnten einige Handlungselemente oder das letztendliche Happy End für manche Zuschauer als vorhersehbar empfunden worden sein, was die Spannung für diesen Teil des Publikums möglicherweise etwas minderte.
Ein spezifischer Kommentar merkte kritisch an, dass es als etwas langweilig empfunden wurde, wie im Verlauf der Serie fast jeder neu eingeführte Charakter mehr oder weniger direkt in eine romantische Beziehung „gezwungen“ wurde, was die Vielfalt der Charakterdynamiken potenziell einschränkte.
Die Schwächen der Serie sind somit primär technischer Natur, wie die umstrittene CGI-Animation und die schwankende Animationsqualität, oder betreffen die narrative Struktur und das Pacing in den späteren Phasen der Geschichte. Es ist jedoch bezeichnend, dass die Kerncharaktere und die zentrale Romanze oft von dieser Kritik ausgenommen bleiben oder als so stark und überzeugend empfunden werden, dass sie diese Mängel für viele Zuschauer überstrahlen und in den Hintergrund treten lassen.
Fazit
„The Duke of Death and His Maid“ ist eine Anime-Serie, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt und sich trotz einiger unübersehbarer technischer und narrativer Schwächen als ein bemerkenswertes Werk im Romantik-Fantasy-Genre etabliert hat. Im Kern erzählt sie eine tief berührende und in ihrer Prämisse einzigartige Liebesgeschichte, die das Publikum über drei Staffeln hinweg fesselt und emotional mitreißt.
Die größte Stärke der Serie liegt unzweifelhaft in der emotionalen Resonanz, die durch die zentrale Beziehung zwischen dem verfluchten Herzog Viktor und seinem unerschrockenen Hausmädchen Alice entsteht. Ihre von Sehnsucht und unmöglicher Nähe geprägte Liebe ist das pulsierende Herz der Erzählung und wird durch ein Ensemble von gut entwickelten und liebenswerten Nebencharakteren, die eigene, oft ebenfalls berührende Geschichten erleben, wunderbar ergänzt.
Die Serie balanciert gekonnt zwischen Momenten herzzerreißender Tragik, ausgelassener Komik, fantasievollen Abenteuern und stiller Romantik, was ihr eine ganz besondere, fast märchenhafte Note verleiht. Diese Mischung, getragen von einem oft herausragenden und atmosphärischen Soundtrack, macht „The Duke of Death and His Maid“ zu einem Erlebnis, das sowohl unterhält als auch tief bewegt.
Natürlich darf man die Kritikpunkte nicht verschweigen: Die CGI-Animation ist gewöhnungsbedürftig und wird nicht jedermanns Geschmack treffen, und das Pacing der späteren Staffeln hätte straffer sein können. Doch es ist bezeichnend, dass viele Zuschauer und Kritiker bereit sind, über diese Mängel hinwegzusehen, weil die emotionale Wahrheit der Charaktere und die Kraft ihrer Beziehungen so überzeugend sind.
Letztendlich ist „The Duke of Death and His Maid“ ein Anime, der das Herz über die reine technische Perfektion stellt. Er ist eine Ode an die Liebe, die auch unter den widrigsten Umständen erblühen kann, und an die Freundschaft, die Isolation zu durchbrechen vermag. Die Serie bietet eine komplette, über drei Staffeln abgeschlossene Geschichte mit einem befriedigenden und verdienten Happy End, was im heutigen Anime-Markt nicht selbstverständlich ist und besonders geschätzt wird. Für Liebhaber von unkonventionellen Romanzen mit viel Gefühl, einer Prise Magie und Charakteren, die einem ans Herz wachsen, ist diese Serie eine klare Empfehlung. Sie ist ein modernes Märchen, das die unsterbliche Kraft der Liebe feiert und beweist, dass manchmal die Geschichten mit den größten Hindernissen die schönsten sind.

Titel in Deutschland: The Duke of Death and His Maid
Titel in Japan: Shinigami Botchan to Kuro Maid
Erscheinungsjahr(e): Staffel 1: 2021 (Juli-Sep); Staffel 2: 2023 (Juli-Sep); Staffel 3: 2024 (April-Juni)
FSK-Freigabe : 16
Produktionsstudio: J.C.Staff
Genre: Romantische Komödie, Fantasy, Übernatürlich
Episodenanzahl: 36 (Staffel 1: 12 Ep., Staffel 2: 12 Ep., Staffel 3: 12 Ep.)
Laufzeit pro Episode: ca. 24 Minuten























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Persönliche Meinung

Es ist ein wahres Vergnügen, der Interaktion zwischen dem Herzog und seiner Maid Alice beizuwohnen. Ihre Chemie ist von der ersten Sekunde an spürbar, und man fiebert unweigerlich mit dem Wunsch, dass dieses bezaubernde Paar zueinanderfinden möge. Die beachtliche Gesamtlänge der Serie mag zunächst andeuten, dass ein langer Atem vonnöten sein könnte, bis sich die romantischen Verwicklungen auflösen. Doch sei versichert: Von unnötigen Längen oder gar Füllepisoden fehlt jede Spur.
Vielmehr entfaltet sich ein subtil gewobenes Netz aus Beziehungen, Geheimnissen und ja, auch Intrigen, bei dem die Grenzen zwischen Gut und Böse bisweilen kunstvoll verschwimmen und für anhaltende Spannung sorgen. Das sorgfältig ausgearbeitete Ensemble an Nebenfiguren trägt maßgeblich zum Reiz der Serie bei. Man begegnet einer faszinierenden Bandbreite an Persönlichkeiten – von komplexen und vielschichtigen Charakteren, die zum Nachdenken anregen, bis hin zu jenen grundsympathischen Seelen, die man einfach ins Herz schließen muss.
Zahlreiche, geschickt miteinander verwobene Nebenhandlungsstränge verdichten die Erzählung zu einem komplexen und stets fesselnden Narrativ, das dem Zuschauer kaum eine Atempause gönnt und Langeweile effektiv vorbeugt. Die visuelle Präsentation mag mit ihrem spezifischen Design, insbesondere dem Einsatz von CGI für die Hauptcharaktere, für manche Betrachter eine kurze Eingewöhnungsphase erfordern. Dennoch zeugt die technische Umsetzung in ihrer Gesamtheit, einschließlich des herausragenden Soundtracks und der sorgfältigen Inszenierung, von einem hohen Produktionsaufwand und dem Bestreben, der Vorlage gerecht zu werden.
Angesichts dieser Fülle an positiven Aspekten fällt es nicht schwer, der Serie die Höchstwertung von drei von drei Sternen zu verleihen – eine Entscheidung, die sich beinahe von selbst ergibt.
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