Das Kapitel Studio Gainax ist juristisch geschlossen. Wie das Bezirksgericht Tokio bekannt gab, wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gainax Co., Ltd. am Mittwoch, den 10. Dezember 2025, offiziell für beendet erklärt. Mit dem Abschluss des Verfahrens erlischt die Rechtspersönlichkeit des Unternehmens; die Firma wird aus dem Handelsregister gelöscht.
Damit endet ein fast zweijähriger Abwicklungsprozess, der notwendig wurde, nachdem das Studio unter einer immensen Schuldenlast zusammengebrochen war.
Die Bilanz des Scheiterns
Der heute vorgelegte Abschlussbericht der Insolvenzverwaltung zeichnet das Bild eines Unternehmens, das über Jahre hinweg systematisch ausgehöhlt wurde. Die Ursachen für den totalen Zusammenbruch, die nun amtlich bestätigt wurden, wiegen schwer:
- Finanzielle Misswirtschaft: Bestätigt wurden Schulden in massiver Höhe, verursacht durch Investitionen in branchenfremde Geschäftsfelder (Gastronomie, Landwirtschaft), die keinerlei Rendite abwarfen.
- Pflichtverletzungen der Geschäftsführung: Der Bericht rügt explizit die jahrelange Bereicherung ehemaliger Führungskräfte auf Kosten des Unternehmens und seiner Angestellten.
- Verlust der operativen Basis: Bereits vor der Insolvenzeröffnung hatte das Studio seine operative Fähigkeit verloren, da fast sämtliche Animations-Talente aufgrund unbezahlter Gagen und der Führungskrisen abgewandert waren.
Sicherung des kulturellen Erbes
Trotz der heutigen Auflösung der Firma konnte im Zuge des Verfahrens sichergestellt werden, dass die Rechte an den historischen Werken nicht verloren gehen. In Zusammenarbeit mit dem Hauptgläubiger und Markenrechteinhaber Studio Khara (gegründet von Gainax-Mitbegründer Hideaki Anno) wurden die Lizenzen und Archive auf neue Rechteinhaber übertragen.
Hideaki Anno kommentierte den heutigen Abschluss des Verfahrens kurz: „Es ist bedauerlich, dass ein Name, der einst für Innovation stand, so enden muss. Aber wir sind erleichtert, dass die Werke und die Arbeit der Künstler nun vor dem Zugriff durch Misswirtschaft geschützt sind.“

































Schreiben Sie einen Kommentar