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Adiuva et Protege Adventskalender – 15.12. – Die Akademie der Krone

Ding-Dong Ding-Ding-Dong-Dong-Ding.

Ein freudiges, mehrstimmiges Glockenspiel hallte am Morgen durch den Hof von JWD. Rawenna ließ sofort ihren Kochlöffel fallen.

„Kaelan!“ jubelte sie und stürzte hinaus zum Tor, als wäre sie wieder zwanzig. (Sie ist wie Zwanzig. Elfen und ihr Langlebigkeitsgen!)

Darin, der gerade seinen Kaffee trank, grinste schief.

„Hatte ich euch schon mal erklärt, dass Mutter personifizierte Türsignale hat? Je nach Besucher ändert sich die Melodie.“

Lily und Funny antworteten im Chor: „Ja, Darin. Nicht nur einmal. Wir kennen die Melodien inzwischen auswendig.“

Die beiden Elfenmädchen grinsten sich an. Es war einfach niedlich, wenn Darin ins Dozieren über seine technischen Spielereien verfiel.

Kurz darauf kam Rawenna zurück, im Schlepptau Kaelan, der ranghöchste Wächter, sowie zwei weitere Wächter, die etwas eingeschüchtert von Rawennas Energie wirkten. Kaelans Augen verrieten ein verräterisches Funkeln. Er versuchte offensichtlich, ein stolzes Lächeln zu unterdrücken, was ihm nur halb gelang.

„Also“, begann er und verschränkte die Arme. „Was habt ihr dieses Mal angestellt, dass alle Magie-Detektoren von hier bis zur Hauptstadt ausgeschlagen haben?“

Lily setzte ihren unschuldigsten Blick auf (den sie seit Jahren perfektionierte).

„Hey! Wir haben gar nichts gemacht! Gar nichts! Wir waren total brav!“

Kaum hatte sie das Wort „brav“ ausgesprochen, musste selbst sie kichern. Lily und brav? Das passte zusammen wie Feuer und Eiswürfel. Mutig? Ja. Verwegen? Absolut. Aber brav?

Kaelan hob eine Augenbraue.

„Also sind 24 tote Kriegswölfe nichts?“

Lily grinste breit.

„Auf mein Konto gingen nur fünf.“

Sie hob die Finger und zählte theatralisch ab: „Also, fünf von mir. Fünf von Funny. Vier von Rawenna. Vier von Darin. Und sechs… na ja, die haben sich quasi selbst erledigt.“

Kaelan seufzte gespielt leidend, um dann sehr scharf zu fragen: „Was habt ihr in der Akademie gelernt?“

Darin sprang auf, nahm Haltung an und rief wie aus der Pistole geschossen: „Sir! Niemals hochpotente Magiekörper in der Wildnis belassen, Sir! Das lockt Aasfresser und Schlimmeres an, Sir!“

Lily prustete hinter vorgehaltener Hand laut los. Kaelan warf ihr einen seiner strengsten Blick zu.

„Und was habt ihr gemacht?“

Das Wunder geschah. Lily schrumpfte auf ihrem Stuhl zusammen, ihr kamen fast die Tränen, als sie kleinlaut antwortete: „Wir haben sie liegen gelassen…“

Rawenna baute sich vor Kaelan auf, die Hände in die Hüften gestemmt.

„Jetzt ist aber gut, Kaelan! Wenn du Lily zum Weinen bringst, hast du eine sehr böse Elfe vor dir stehen!“

„Zwei!“ rief Funny bestimmt und stellte sich neben Rawenna.

„Drei“, ergänzte Darin sachlich und schob seine Brille zurecht.

Lily strahlte.

„Ihr seid die Besten!“

Kaelan gab auf und lachte herzlich.

„Schon gut, schon gut. Die Punkte stehen auf euren Konten, die Belohnung ist unterwegs. Rang A+ dürfte euch bald sicher sein.“

„WAS?!“ kreischte Rawenna. „Das schreit nach PAAAAAAAAARTY!“

Darin, der die Impulsivität seiner Mutter kannte, hob beschwichtigend die Hand.

„Mama, noch haben wir den Rang ja nicht…“

Kaelan winkte ab.

„Lasst uns später feiern. Wir haben Arbeit. Funny, Lily, kommt bitte mit uns. Das sind Lana, unsere Analyse-Expertin, und Xantus, Magie-Spezialist. Wir müssen zum Kampfgebiet. Wir müssen verstehen, wie es zu diesem… Manafresser-Ausbruch kommen konnte.“

Er drehte sich zu Darin.

„Darin, auf dich wartet die Akademie. Du hast heute eine Vorlesung zu halten. Thema: Portalsteine.“

Darin sprang auf, als hätte ihn eine Biene gestochen.

„Herrje! Das hätte ich fast vergessen!“

Er kramte hektisch einen Portalstein aus seiner Tasche, murmelte die Aktivierungssequenz und verschwand durch das wirbelnde Portal.


Die Akademie der Krone

Darin erschien mitten in der Mensa der Akademie. Kaum war er durch das Portal getreten, hörte er ein lautes, freudiges „Miau!“ – und hatte sofort ein niedliches Katzenmädchen um seinen Hals hängen.

„Miri!“ keuchte Darin. „Ich freue mich auch, dich zu sehen! Aber… Luft!“

Miri war Küchenhilfe an der Akademie. Funny hatte sie einst vor ein paar bösen Typen gerettet, und seitdem himmelte Miri Adiuva et Protege an – besonders Darin. Sie hatte zwar längst akzeptiert, dass Darins Herz (auch wenn er es leugnete) Funny gehörte, aber das hinderte sie nicht an stürmischen Begrüßungen.

Darin tätschelte ihr den Kopf.

„Ich komme zum Mittagessen wieder, versprochen. Jetzt muss ich zu Favian. Runenkunde.“

Favian, der Professor für Runenkunde, erwartete ihn bereits. Er hatte einen Narren an Darin gefressen, seit dieser damals als Schüler seine Theorien nicht nur verstanden, sondern verbessert hatte.

„Ah, mein Star-Gast!“ rief Favian. „Bitte, halte es heute etwas… volkstümlich. Wenn du zu sehr ins Detail gehst, explodieren den Studis die Köpfe.“

Darin trat vor die Studenten im großen Hörsaal. Als er das Podium betrat, brandete sofort Applaus auf. Es dauerte Minuten, bis sich der Sturm legte. Dann herrschte absolute Stille. Besonders die weiblichen Studenten hingen an Darins Lippen, während er erklärte, wie er die natürliche Teleportationsfähigkeit der Blumenelfen (den „Elfensprung“) mit Runenmagie kombiniert hatte, um stabile Portale zu erschaffen, die die begrenzte Reichweite des Elfensprungs quasi aufhob. Und man konnte sogar andere Personen mitnehmen.

„Das Manko bleibt aber“, schloss Darin bescheiden, „dass nur Blumenelfen den Stein aktivieren können. Denn dieser zieht das Ziel aus der Erinnerung. Aber wir arbeiten daran. Die Möglichkeiten sind mit Magie schließlich unendlich.“

Der Vortrag endete mit Standing Ovations und einem Ansturm auf die Autogrammstunde. Favian musste eingreifen: „STOP! Autogramme nur in einer ordentlichen Schlange! Wer drängelt, fällt durch die Prüfung!“

Eine Stunde später saß Darin erschöpft in der Mensa. Miri hatte Berge an Essen vor ihm aufgetürmt.

„Du musst essen, Darin! Denken verbraucht Kalorien!“ miaute sie glücklich und packte ihm noch ein riesiges Paket Honigkuchen für Funny und Lily ein.

Nach einer herzlichen Verabschiedung (und einer weiteren Umarmung von Miri) öffnete Darin das Portal zurück nach JWD.


Das Rätsel der leeren Ebene

Währenddessen standen Kaelan, Funny, Lily, Lana und Xantus auf dem Plateau in der Ödnis. Der Wind pfiff kalt über die Ebene.

„KEINE Magie“, warnte Kaelan. „Wir nutzen rein physikalische Scanner. Darin hat mir erklärt, wie sie funktionieren – irgendwas mit thermischer Resonanz und Interferenz. Ich habe ab der Hälfte abgeschaltet. Jetzt verstehe ich, warum du bei seinen Erklärungen immer einschläfst, Lily.“

Alle lachten.

Doch als sie sich umsahen, verstummte das Lachen. Lana scannte den Boden.

„Kaelan… hier ist nichts.“

„Wie nichts?“

„Nichts. Keine Kadaver. Keine Knochen. Nicht mal Fellreste.“

Xantus kniete sich auf den Boden.

„Wir sehen die Kampfspuren. Das aufgewühlte Erdreich. Die Blutflecken im Schnee. Wir können genau sagen, wo jedes der 24 Biester gelegen hat. Aber sie sind weg. Und sie wurden nicht weggeschleppt. Es gibt keine Schleifspuren.“

Er zog zögernd einen Magie-Scanner.

„Lana? Meinst du, ich kann es riskieren?“

Funny erklärte Lily flüsternd: „Magie-Scanner sind selbst magisch. Das ist wie ein Leuchtsignal für die Manafresser.“

Lana nickte düster.

„Scann los. Hier ist nichts mehr, was leben könnte.“

Xantus aktivierte das Gerät. Es blieb stumm.

„Magisch tot. Als wäre hier nie etwas gewesen. Die Manafresser haben nicht nur die Magie ausgesaugt… sie haben die Materie, die von Magie durchdrungen war, komplett aufgelöst.“

„Wir brauchen einen lebenden Kriegswolf“, schlussfolgerte Lana. „Um zu verstehen, wie ihre Physiologie auf diese Parasiten reagiert.“

Kaelan nickte.

„Das war’s hier. Lasst uns zurück nach JWD gehen. Dann sind wir pünktlich zum Abendessen. Wie ich Ravenna kenne, wird ihre Küche bereits auf Hochtouren laufen.“

Das war Motivation genug. Ohne Portalstein mussten sie laufen (oder im Falle der beiden Blumenelfen fliegen). Doch der Gedanke an Rawennas gute Küche verlieh ihnen Flügel. In JWD angekommen, verabschiedeten sich Lana und Xantus.

Lana sagte: „Nehmt es uns bitte nicht übel, aber wir wollen die Ergebnisse so schnell wie möglich im Labor auswerten.“

Darin und Funny nickten. Sie verstanden das und wären am liebsten mitgegangen.

Lily aber sagte: „Kein Problem. Zwei weniger, mit denen wir Rawennas Küche teilen müssen. Ha!“

Alle lachten.


Abend in JWD

Als Darin aus dem Portal trat, begrüßte ihn seine Mutter.

„Na? Alle Studis beeindruckt?“

Darin stöhnte leise.

„Eines weiß ich mit Bestimmtheit: Vier Kriegswölfe zu besiegen ist entspannender als eine Stunde Vorlesung plus eine Stunde Autogramme schreiben.“

Rawenna lächelte stolz und drückte ihn.

Später am Abend saßen alle zusammen. Rawenna hatte für ihre Familie, Funny und Lily gehörten längst dazu, und ihren besten Freund aufgetafelt, als wollte sie eine ganze Kompanie versorgen, wie vorhergesagt. Kaelan berichtete von der leeren Ebene. Darin hörte aufmerksam zu und nickte.

„Es bestätigt unsere Theorie. Die Manafresser konvertieren magische Materie vollständig in Energie. Wir brauchen dringend ein Testobjekt.“

Aber jetzt, beim Duft von Braten, Rotkohl und Met, rückten die Sorgen in den Hintergrund. Lily biss herzhaft in eine Keule.

„Die Wölfe können warten. Heute essen wir.“

Und niemand widersprach ihr.


Mehr Lust auf Abenteuer von Funny, Lily und Darin?
Dann schaut ins Buch „Die Akademie der Krone“, des 1. Bandes der „Chroniken der Wächter“. Jetzt beim Carow Verlag bestellen!

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Adiuva et Protege Adventskalender – 15.12. – Die Akademie der Krone

Ding-Dong Ding-Ding-Dong-Dong-Ding.

Ein freudiges, mehrstimmiges Glockenspiel hallte am Morgen durch den Hof von JWD. Rawenna ließ sofort ihren Kochlöffel fallen.

„Kaelan!“ jubelte sie und stürzte hinaus zum Tor, als wäre sie wieder zwanzig. (Sie ist wie Zwanzig. Elfen und ihr Langlebigkeitsgen!)

Darin, der gerade seinen Kaffee trank, grinste schief.

„Hatte ich euch schon mal erklärt, dass Mutter personifizierte Türsignale hat? Je nach Besucher ändert sich die Melodie.“

Lily und Funny antworteten im Chor: „Ja, Darin. Nicht nur einmal. Wir kennen die Melodien inzwischen auswendig.“

Die beiden Elfenmädchen grinsten sich an. Es war einfach niedlich, wenn Darin ins Dozieren über seine technischen Spielereien verfiel.

Kurz darauf kam Rawenna zurück, im Schlepptau Kaelan, der ranghöchste Wächter, sowie zwei weitere Wächter, die etwas eingeschüchtert von Rawennas Energie wirkten. Kaelans Augen verrieten ein verräterisches Funkeln. Er versuchte offensichtlich, ein stolzes Lächeln zu unterdrücken, was ihm nur halb gelang.

„Also“, begann er und verschränkte die Arme. „Was habt ihr dieses Mal angestellt, dass alle Magie-Detektoren von hier bis zur Hauptstadt ausgeschlagen haben?“

Lily setzte ihren unschuldigsten Blick auf (den sie seit Jahren perfektionierte).

„Hey! Wir haben gar nichts gemacht! Gar nichts! Wir waren total brav!“

Kaum hatte sie das Wort „brav“ ausgesprochen, musste selbst sie kichern. Lily und brav? Das passte zusammen wie Feuer und Eiswürfel. Mutig? Ja. Verwegen? Absolut. Aber brav?

Kaelan hob eine Augenbraue.

„Also sind 24 tote Kriegswölfe nichts?“

Lily grinste breit.

„Auf mein Konto gingen nur fünf.“

Sie hob die Finger und zählte theatralisch ab: „Also, fünf von mir. Fünf von Funny. Vier von Rawenna. Vier von Darin. Und sechs… na ja, die haben sich quasi selbst erledigt.“

Kaelan seufzte gespielt leidend, um dann sehr scharf zu fragen: „Was habt ihr in der Akademie gelernt?“

Darin sprang auf, nahm Haltung an und rief wie aus der Pistole geschossen: „Sir! Niemals hochpotente Magiekörper in der Wildnis belassen, Sir! Das lockt Aasfresser und Schlimmeres an, Sir!“

Lily prustete hinter vorgehaltener Hand laut los. Kaelan warf ihr einen seiner strengsten Blick zu.

„Und was habt ihr gemacht?“

Das Wunder geschah. Lily schrumpfte auf ihrem Stuhl zusammen, ihr kamen fast die Tränen, als sie kleinlaut antwortete: „Wir haben sie liegen gelassen…“

Rawenna baute sich vor Kaelan auf, die Hände in die Hüften gestemmt.

„Jetzt ist aber gut, Kaelan! Wenn du Lily zum Weinen bringst, hast du eine sehr böse Elfe vor dir stehen!“

„Zwei!“ rief Funny bestimmt und stellte sich neben Rawenna.

„Drei“, ergänzte Darin sachlich und schob seine Brille zurecht.

Lily strahlte.

„Ihr seid die Besten!“

Kaelan gab auf und lachte herzlich.

„Schon gut, schon gut. Die Punkte stehen auf euren Konten, die Belohnung ist unterwegs. Rang A+ dürfte euch bald sicher sein.“

„WAS?!“ kreischte Rawenna. „Das schreit nach PAAAAAAAAARTY!“

Darin, der die Impulsivität seiner Mutter kannte, hob beschwichtigend die Hand.

„Mama, noch haben wir den Rang ja nicht…“

Kaelan winkte ab.

„Lasst uns später feiern. Wir haben Arbeit. Funny, Lily, kommt bitte mit uns. Das sind Lana, unsere Analyse-Expertin, und Xantus, Magie-Spezialist. Wir müssen zum Kampfgebiet. Wir müssen verstehen, wie es zu diesem… Manafresser-Ausbruch kommen konnte.“

Er drehte sich zu Darin.

„Darin, auf dich wartet die Akademie. Du hast heute eine Vorlesung zu halten. Thema: Portalsteine.“

Darin sprang auf, als hätte ihn eine Biene gestochen.

„Herrje! Das hätte ich fast vergessen!“

Er kramte hektisch einen Portalstein aus seiner Tasche, murmelte die Aktivierungssequenz und verschwand durch das wirbelnde Portal.


Die Akademie der Krone

Darin erschien mitten in der Mensa der Akademie. Kaum war er durch das Portal getreten, hörte er ein lautes, freudiges „Miau!“ – und hatte sofort ein niedliches Katzenmädchen um seinen Hals hängen.

„Miri!“ keuchte Darin. „Ich freue mich auch, dich zu sehen! Aber… Luft!“

Miri war Küchenhilfe an der Akademie. Funny hatte sie einst vor ein paar bösen Typen gerettet, und seitdem himmelte Miri Adiuva et Protege an – besonders Darin. Sie hatte zwar längst akzeptiert, dass Darins Herz (auch wenn er es leugnete) Funny gehörte, aber das hinderte sie nicht an stürmischen Begrüßungen.

Darin tätschelte ihr den Kopf.

„Ich komme zum Mittagessen wieder, versprochen. Jetzt muss ich zu Favian. Runenkunde.“

Favian, der Professor für Runenkunde, erwartete ihn bereits. Er hatte einen Narren an Darin gefressen, seit dieser damals als Schüler seine Theorien nicht nur verstanden, sondern verbessert hatte.

„Ah, mein Star-Gast!“ rief Favian. „Bitte, halte es heute etwas… volkstümlich. Wenn du zu sehr ins Detail gehst, explodieren den Studis die Köpfe.“

Darin trat vor die Studenten im großen Hörsaal. Als er das Podium betrat, brandete sofort Applaus auf. Es dauerte Minuten, bis sich der Sturm legte. Dann herrschte absolute Stille. Besonders die weiblichen Studenten hingen an Darins Lippen, während er erklärte, wie er die natürliche Teleportationsfähigkeit der Blumenelfen (den „Elfensprung“) mit Runenmagie kombiniert hatte, um stabile Portale zu erschaffen, die die begrenzte Reichweite des Elfensprungs quasi aufhob. Und man konnte sogar andere Personen mitnehmen.

„Das Manko bleibt aber“, schloss Darin bescheiden, „dass nur Blumenelfen den Stein aktivieren können. Denn dieser zieht das Ziel aus der Erinnerung. Aber wir arbeiten daran. Die Möglichkeiten sind mit Magie schließlich unendlich.“

Der Vortrag endete mit Standing Ovations und einem Ansturm auf die Autogrammstunde. Favian musste eingreifen: „STOP! Autogramme nur in einer ordentlichen Schlange! Wer drängelt, fällt durch die Prüfung!“

Eine Stunde später saß Darin erschöpft in der Mensa. Miri hatte Berge an Essen vor ihm aufgetürmt.

„Du musst essen, Darin! Denken verbraucht Kalorien!“ miaute sie glücklich und packte ihm noch ein riesiges Paket Honigkuchen für Funny und Lily ein.

Nach einer herzlichen Verabschiedung (und einer weiteren Umarmung von Miri) öffnete Darin das Portal zurück nach JWD.


Das Rätsel der leeren Ebene

Währenddessen standen Kaelan, Funny, Lily, Lana und Xantus auf dem Plateau in der Ödnis. Der Wind pfiff kalt über die Ebene.

„KEINE Magie“, warnte Kaelan. „Wir nutzen rein physikalische Scanner. Darin hat mir erklärt, wie sie funktionieren – irgendwas mit thermischer Resonanz und Interferenz. Ich habe ab der Hälfte abgeschaltet. Jetzt verstehe ich, warum du bei seinen Erklärungen immer einschläfst, Lily.“

Alle lachten.

Doch als sie sich umsahen, verstummte das Lachen. Lana scannte den Boden.

„Kaelan… hier ist nichts.“

„Wie nichts?“

„Nichts. Keine Kadaver. Keine Knochen. Nicht mal Fellreste.“

Xantus kniete sich auf den Boden.

„Wir sehen die Kampfspuren. Das aufgewühlte Erdreich. Die Blutflecken im Schnee. Wir können genau sagen, wo jedes der 24 Biester gelegen hat. Aber sie sind weg. Und sie wurden nicht weggeschleppt. Es gibt keine Schleifspuren.“

Er zog zögernd einen Magie-Scanner.

„Lana? Meinst du, ich kann es riskieren?“

Funny erklärte Lily flüsternd: „Magie-Scanner sind selbst magisch. Das ist wie ein Leuchtsignal für die Manafresser.“

Lana nickte düster.

„Scann los. Hier ist nichts mehr, was leben könnte.“

Xantus aktivierte das Gerät. Es blieb stumm.

„Magisch tot. Als wäre hier nie etwas gewesen. Die Manafresser haben nicht nur die Magie ausgesaugt… sie haben die Materie, die von Magie durchdrungen war, komplett aufgelöst.“

„Wir brauchen einen lebenden Kriegswolf“, schlussfolgerte Lana. „Um zu verstehen, wie ihre Physiologie auf diese Parasiten reagiert.“

Kaelan nickte.

„Das war’s hier. Lasst uns zurück nach JWD gehen. Dann sind wir pünktlich zum Abendessen. Wie ich Ravenna kenne, wird ihre Küche bereits auf Hochtouren laufen.“

Das war Motivation genug. Ohne Portalstein mussten sie laufen (oder im Falle der beiden Blumenelfen fliegen). Doch der Gedanke an Rawennas gute Küche verlieh ihnen Flügel. In JWD angekommen, verabschiedeten sich Lana und Xantus.

Lana sagte: „Nehmt es uns bitte nicht übel, aber wir wollen die Ergebnisse so schnell wie möglich im Labor auswerten.“

Darin und Funny nickten. Sie verstanden das und wären am liebsten mitgegangen.

Lily aber sagte: „Kein Problem. Zwei weniger, mit denen wir Rawennas Küche teilen müssen. Ha!“

Alle lachten.


Abend in JWD

Als Darin aus dem Portal trat, begrüßte ihn seine Mutter.

„Na? Alle Studis beeindruckt?“

Darin stöhnte leise.

„Eines weiß ich mit Bestimmtheit: Vier Kriegswölfe zu besiegen ist entspannender als eine Stunde Vorlesung plus eine Stunde Autogramme schreiben.“

Rawenna lächelte stolz und drückte ihn.

Später am Abend saßen alle zusammen. Rawenna hatte für ihre Familie, Funny und Lily gehörten längst dazu, und ihren besten Freund aufgetafelt, als wollte sie eine ganze Kompanie versorgen, wie vorhergesagt. Kaelan berichtete von der leeren Ebene. Darin hörte aufmerksam zu und nickte.

„Es bestätigt unsere Theorie. Die Manafresser konvertieren magische Materie vollständig in Energie. Wir brauchen dringend ein Testobjekt.“

Aber jetzt, beim Duft von Braten, Rotkohl und Met, rückten die Sorgen in den Hintergrund. Lily biss herzhaft in eine Keule.

„Die Wölfe können warten. Heute essen wir.“

Und niemand widersprach ihr.


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