Spaß mit Anime und japanischer Kultur

Ein haariger Auftrag

Die Stimmung im kleinen Häuschen der WG Adiuva et Protege war angespannt. Draußen regnete es in Strömen, was Lilys Laune auf den Nullpunkt drückte. Sie auf dem Teppich und versuchte, einen kleinen magischen Spielzeugdrachen zum Fliegen zu bewegen. Doch der wollte nicht so richtig und stieß immer wieder empört kleine Rauchwolken aus.

„Ich fasse zusammen“, brummte sie, ohne aufzusehen. „Wir haben seit drei Wochen keinen Auftrag. Mir ist so langweilig, dass ich fast freiwillig Funnys Strategieschriften lesen würde.“

„Ich wäre dir zutiefst verbunden, wenn du unseren Teppich nicht ansengen könntest, Lily“, erwiderte Funny von ihrem Sessel aus und zeigte auf den kleinen Drachen, der von Rauchwolken zu Funken übergegangen war. Sie nippte an einem Rosenblütentee, während sie die Auftragsbörse des Gilden-Anzeigers auf einem magischen Kristall-Tablet studierte.

„Geduld ist eine Tugend. Ein B-Rang-Team kann nicht jeden Goblin-Auftrag annehmen. Wir warten auf etwas… Substanzielles.“

„Substanziell?“, rief Lily und sprang auf, wobei ihre Flügel aufgeregt flatterten. „Ich nehme alles! Ich würde sogar einen Auftrag annehmen, bei dem ich einer alten Hexe den Rasen mähen muss, wenn’s nur endlioch wieder rausgeht. Wir fällt die Decke auf den Kopf!“

Wie aufs Stichwort klopfte es an der Tür. Darin, der schweigend in der Ecke saß und an einem Magie Resonator mit asynchroner Rückkopplung tüftelte stand sofort auf. Sein übergroßes T-Shirt rutschte ihm dabei von der Schulter, was Funny zwang, plötzlich sehr intensiv in ihre Teetasse zu starren. Lily kicherte.

Darin öffnete die Tür.

Herein trat ein zutiefst unglückliches, älteres Ehepaar.

„Seid Ihr Adiuva et Protege?“, fragte der Mann mit zitternder Stimme.

„Das sind wir“, sagte Funny und stand mit einladender Geste auf. „Bitte, tretet ein. Was führt Euch zu uns?“

Die Geschichte war bizarr. Vor sechzehn Jahren war die Frau schwer krank gewesen, als sie mit ihrem ersten Kind schwanger war. Das einzige Heilmittel: Ein seltener, magischer Feldsalat, die „Goldene Rapunzel“, die nur im Garten ihrer Nachbarin wuchs.

„Diese Nachbarin…“, fuhr die Frau fort und tupfte sich die Augen. „…ist Frau Gothel. Eine mächtige Hexe.“

Ihr Mann hatte versucht zu verhandeln, doch Gothel hatte ihn verjagt. Verzweifelt stieg er nachts in ihren Garten, um den Salat zu stehlen.

„Und sie hat Euch erwischt“, schlussfolgerte Funny.

„Ja“, flüsterte der Mann. „Sie hat uns erpresst. Sie sagte, ich könne den Salat haben, um meine Frau zu retten. Aber nur unter einer Bedingung: Das Kind, das geboren wird, würde ihr gehören.“

Lily sprang auf.

„Ihr habt Euer Kind gegen einen Salat getauscht? Seid ihr komplett übergeschnappt?“

„Lily!“, herrschte Funny sie an, bevor sie sich wieder dem Paar zuwandte. „Bitte entschuldigt ihre… Direktheit. Ihr wart in einer unmöglichen Situation.“

„Wir dachten, sie würde es sich anders überlegen“, weinte die Frau. „Aber am Tag der Geburt erschien sie. Sie nannte unsere Tochter Rapunzel und nahm sie mit sich fort. Wir haben sie nie wiedergesehen.“

„Wir haben gehört, dass sie einen Turm tief im Schwarzen Wald bewohnt“, sagte der Mann und legte einen Beutel mit Münzen auf den Tisch. „Bitte wir haben jahrelang gespart… holt unsere Tochter zurück.“

Funny blickte auf den sehr kleinen Beutel, dann in die verzweifelten Gesichter.

„Wir nehmen den Auftrag an.“

Lily grinste breit und stemmte ihre Naginata in die Höhe.

„Na also! Endlich! Wir gehen eine Kinderräuberin und Erpresserin verprügeln!“

* * *

Der Schwarze Wald war dunkel und der Weg gefährlich. Doch für drei flugfähige Blumenelfen war die Reise ein Kinderspiel. Sie flogen über die dornige Hecken, gefährliche Schlingpflanzen, morastige Lichtungen bis sie ihr Ziel erreichten: Mitten auf einer Lichtung stand ein Turm aus glattem, schwarzem Basalt.

„Tja, da ist er“, sagte Lily und klopfte prüfend gegen das Gestein. „Keine Tür. Kein Fenster, außer dem Guckloch da ganz oben. Wer zur Hölle baut so was?“

Sie spannte ihre dunkelroten Flügel.

„Wettrennen nach oben, Fun-chan? Ich bin in fünf Sekunden da oben an dem kleinen Fenster!“

„Lily, warte! Darin, Analyse!“, rief Funny.

Aber Lily war schon gestartet. Sie schoss wie ein roter Pfeil in die Luft – und prallte fünf Meter unter dem Fenster mit einem lauten BONK und einem unelfischen Fluch gegen etwas Unsichtbares.

„AUA!“, rief sie und trudelte zu Boden. „Meine Nase! Was zur Hölle war das?“

„Jemand, der nicht möchte, dass man ein- oder ausgeht“, murmelte Darin und schob seine Brille zurecht.

Darin richte die Hand auf den Turm. Ein feines Knistern war zu hören.

„Ein Frequenz-Schild. Anti-Magie. Sehr speziell und sehr komplex. Auf Flug-Magie spezialisiert. Wir kommen so nicht da hoch.“

Er legte die Hand auf den Stein.

„Die Fugen sind mit Blutmagie versiegelt. Extrem stark. Mit meiner Axt kann hochstens ein paar Splitter herausschlagen. Aber um durchzubrechen… das würde Tage dauern und die Hexe aufwecken, selbst wenn sie in der nächsten Provinz wäre.“

„Wir müssen also warten“, entschied Funny. „Wir beobachten, wie die Hexe hinein- und hinausgelangt. Das ist der einzige Weg, ihren Ein- und Ausgang zu finden.“

Sie versteckten sich im Unterholz. Es war eine zermürbende Wartezeit, die hauptsächlich daraus bestand, dass Funny Lily davon abhalten musste, aus Langeweile Eichhörnchen mit Kieselsteinen zu bewerfen.

* * *

Am Abend des zweiten Tages geschah es. Eine Gestalt in schwarzen Roben trat auf die Lichtung: Frau Gothel. Sie sah mächtig und furchteinflößend aus.

Sie stellte sich unter das Fenster und rief: „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“

Einen Moment später fiel ein unglaublich langer, dicker Zopf aus gesponnenem Gold aus dem Fenster.

„Ist das ihr Ernst?“, kicherte Lily. „Sie benutzt das Mädchen als persönlichen Aufzug! Das ist das Faulste, was ich je gesehen habe!“

Funny war weniger amüsiert. Als Gothel hochkletterte, pulsierte das Haar schwach. Darin blickte auf einen kleinen Magie-Analysator.

„Unglaublich. Das Haar ist ein lebender Magie-Kanal. Sie klettert nicht nur. Sie saugt Magie aus ihr.“

Funnys Miene verhärtete sich.

„Das ist kein Tauschgeschäft mehr. Das ist Parasitismus. Und Entführung. Wir ändern den Plan. Wir holen sie da jetzt raus.“

Sie warteten, bis Gothel den Turm wieder verlassen hatte, um, wie sie lautstark verkündet hatte, „seltene Nachtschatten-Pilze“ zu sammeln.

„Okay, ich rufe hoch, sie soll das Haar herunterlassen. Ich klettere hoch, packe das Mädchen. Darin und du fangt uns unten auf“, schlug Lily vor.

„Negativ“, sagte Funny. „Erstens: Deine Stimme klingt nicht wie die einer alte Hexe. Zweitens: Wir wissen nicht, wie Rapunzel auf Fremde reagiert. Drittens: Wenn wir das Haar benutzen, merkt Gothel sofort, dass jemand daran herumfummelt.“

„Also was dann?“, fragte Lily frustriert.

„Darin, du sagtest, du könntest die Wand nicht durchbrechen. Aber kannst du sie… ankratzen?“, fragte Funny.

Darin wog seine Doppelaxt in den Händen. „Ich kann vielleicht… Haltegriffe schlagen. Wenn ich meine magische Energie in die Klinge leite, könnte ich kleine Kerben ins Gestein sprengen. Es wird laut sein. Und langsam.“

„Perfekt“, sagte Funny. „Darin, du bist unser Aufzug. Du kletterst und schlägst die Griffe. Ich klettere direkt hinter dir. Meine Dolche sind stark genug, um Dir für die nächsten Kerben Halt zu geben.“

In diesem Moment knackte ein Ast im Wald. Aus dem Schatten trat ein Mann in einer Rüstung, die so poliert war, dass sie das Mondlicht blendete. Sein Haar war perfekt gewellt, sein Lächeln strahlend weiß.

„Fürchtet Euch nicht, holde Damen und…“, der Mann äugte stirnrunzelnd zu Darin in seinem T-Shirt, „…Knecht!“, seine Stimme dröhnte. „Prinz Mixtor, A-Rang Abenteurer, ist hier, um die holde Maid aus dem Turm zu retten!“

Lily starrte ihn an.

„Wer zum Teufel hat den bestellt?“

„Prinz Mixtor, es ist uns eine Ehre“, sagte Funny kühl. „Wir sind Adiuva et Protege. Der Auftrag ist bereits vergeben. Eure Anwesenheit ist…“

„…eine wunderbare Unterstützung!“, unterbrach Mixtor sie gönnerhaft. „Keine Sorge, ich übernehme das. Es ist eine einfache Kletterpartie für einen Mann meiner Statur.“ Er zwinkerte ihnen zu.

„Die Wand ist magisch versiegelt“, warf Darin leise ein.

„Pah! Magie! Ein wahrer Held braucht nur Muskeln und Entschlossenheit!“, rief der Prinz, nahm Anlauf und sprang gegen die Wand. Er rutschte sofort ab und landete unelegant auf seinem gepanzerten Hosenboden.

Lily prustete los.

„Hahaha! Wie wär‘ es mit etwas Klebstoff Euer Hochglanz!“

Mixtor sprang wütend auf.

„Das war nur ein Test! Ich… ich muss es anders versuchen“ und begann langsam den Turm rundherum abzutasten!“

Funny setzte mit den Erläuterungen zu ihrem Plan fort, als wäre sie nie von Prinz Mixtor unterbrochen worden.

„Lily, du bist der wichtigste Teil.“

„Ich wusste es!“, strahlte Lily. „Ich bin der Überraschungsangriff!“

„Nein“, sagte Funny trocken. „Du bist der Lärm. Wenn Gothel zurückkommt, bevor wir fertig sind, musst du sie ablenken. Und zwar so laut und nervig, wie nur du es sein kannst. Halte sie am Boden. Kämpfe nicht, um zu gewinnen. Kämpfe, um Zeit zu schinden.“

Lily grinste.

„Laut und nervig? Fun-chan, du spielst meine Stärken wirklich perfekt aus!“

Mit einem ohrenbetäubenden KRACH schlug Darin seine Axt in den Basalt. Ein Stück Stein splitterte ab. Er zog die Axt heraus, Funny steckte einen Ihrer Dolche in die Kerbe, um Darin den nächsten Schlag zu ermöglichen. Es war ein brutaler, langsamer Aufstieg. Darin schlug Kerben, Funny sicherte. So zogen sie sich mühsam nach oben.

„Vandalen!“, rief Prinz Mixtor, der versucht hatte, einen Wurfhaken zu werfen (der kläglich abrutschte). „Ihr macht das ganze schöne, böse Denkmal kaputt! Seht und lernt!“

Ganz langsam versuchte auch Mixtor sich an den von Darin geschlagenen Kerben emporzuarbeiten. Allerdings fiel ihm das wegen seiner Panzerung noch schwerer, als es den beiden Elfen schon gefallen war, und die waren regelrechte Federgewichte im Vergleich zu ihm.

* * *

Funny und Darin waren auf halber Höhe angelangt, als eine wütende Stimme von unten ertönte.

„WAS ZUM… WAS TREIBT IHR DA AN MEINEM TURM, IHR ELENDEN FLIEGENDEN INSEKTEN?“

Gothel war zurück. Und sie war stinksauer.

„Lily! Plan B!“, rief Funny von oben.

Lily grinste, ihre Naginata wirbelte herum.

„Verstanden, Fun-chan! HEY, RASEN-HEXE! Dein Salat war vielleicht deiner, aber das Kind gehört dir nicht! Wir sind vom Inkasso-Dienst für schlechtes Benehmen!“

Gothels Augen verengten sich zu Schlitzen.

„Du vorlautes Blumenkind!“

Sie feuerte einen Strahl aus peitschenden, dornigen Ranken auf Lily ab. Doch Lily war vorbereitet. Ihre Naginata sirrte und zerteilte die Ranken. Und sie konterte ihrerseits mit ihrem Dornenzauber.

Sie streckte Gothel frech die Zunge heraus: „Ist das alles, was du kannst? Meine Oma wirft ihre Pantoffeln härter! als du dieses schlappe Grünzeugs.“

Der Kampf am Boden war ein wilder Tanz. Lily geriet allerdings schnell in den Nachteil, sie war zwar schnell und unberechenbar aber in einem reinen Magiekampf konnten Blumenelfen sich nur weitgehend auf ihre Verteidigungszauber stützen. Angriffsmagie lag ihnen einfach nicht.

Währenddessen klammerte sich Prinz Mixtor an die Wand, mittlerweile etwa vier Meter über dem Boden und kam weder vor noch zurück.

„Haltet still da unten! Ich verliere die Konzentration!“

* * *

Oben erreichten Funny und Darin endlich das Fenster. Darin schlug mit der Axt den Rahmen entzwei und sie stürmten hinein.

Der Raum war spärlich eingerichtet. In der Ecke kauerte ein Mädchen mit riesigen, verängstigten Augen und goldenen Haaren.

„Wer… wer seid ihr?“, flüsterte Rapunzel.

„Ich bin Funny. Das am Fenster ist Darin. Wir sind hier, um dich nach Hause zu bringen.“

Funny sprach sanft, ihre empathische Aura wirkte beruhigend.

Unten wurde die Lage brenzlig. Lily wurde von einem Netz aus Dornen langsam eingeschnürt.

„EIN BISSCHEN HILFE WÄRE NETT, LEUTE! ICH WERDE HIER ZUM Igel-Spießbraten!“, keuchte sie.

Darin blickte auf den gigantischen, am Fensterhaken befestigten Zopf.

„Rapunzel, ist das dein Haar?“

„Nein“, flüsterte das Mädchen. „Das… das ist ein Zauber. Sie schneidet mir jeden Tag die Haare ab und webt sie in diesen Zopf. Sie sagt, nur so bleibt er magisch und sie stark…“

Funny verstand. Der Zopf war Gothels externe Batterie. Und wahrscheinlich der Anker des Flug-Schildes.

„Darin!“, rief Funny. „Hack den Zopf ab! JETZT!“

Darin zögerte nicht. Er trat ans Fenster und hieb mit seiner Doppelaxt mit voller Wucht auf den dicken, goldenen Zopf ein. RATSCH!

Unten erstarrte Gothel. Sie blickte entsetzt nach oben, als ihre Machtquelle an ihr vorbei fiel. Gleichzeitig löste sich die Dornenmagie um Lily auf. In dem Moment, als der Zopf den Boden traf, zitterte die Luft. Das unsichtbare Schild knisterte und zerbrach dann mit dem Geräusch von tausend zerspringenden Fensterscheiben.

„Oh-oh“, machte Lily, als sie die geschwächte, aber panische Hexe sah.

„ICH KOMME WIEDER! IHR WERDET…“, kreischte Gothel und wollte in den Wald fliehen.

„Oh nein, das tust du nicht!“, rief Lily.

Lily warf ihre Naginata in den Fluchtweg von Gothel.

„Das Spiel ist aus.“

Lily fesselte die fluchende Hexe mit einem Seil.

* * *

„Wie komme ich hier herunter!“, rief Rapunzel ängstlich am Fenster.

Funny lächelte sie beruhigend an.

„Keine Sorge. Wir Elfen haben eine… traditionellere Art zu reisen. Darin? Kommst Du mal?“

Darin nahme Rapunzel sanft in die Arme, schwang sich auf den Fenstersims und von dort in die Tiefe. Noch bevor Rapunzel einen erschrockenen Schrei ausstoßen konnte, schwang Darin seine Flügel und landete sanft auf der Lichtung. Funny folgte ihnen.

Als sie landeten, bot sich ihnen ein Bild des Triumphes: Lily stand mit dem Fuß auf der gefesselten Hexe, die Naginata stolz in der Hand. Rapunzel weinte in den Armen ihrer Retter.

Und Prinz Mixtor hing immer noch an der Wand.

„Äh, werte Retter?“, rief er. „Ein wenig Hilfe? Ich scheine… festzustecken. Und ich glaube, ich habe mir einen Fingernagel an abgebrochen!“

Lily seufzte theatralisch.

„Ich hole dann mal den A-Rang-Jammerlappen. Wir können ihn auf dem Rückweg bei der Gilde abliefern.“

Die Rückkehr ins Dorf war ein Triumph. Die Eltern weinten vor Glück. Kurz darauf trafen die von Funny gerufenen Wächter von Feenland ein.

„Das ist Frau Gothel“, sagte Funny förmlich zu den Wächtern. „Wir haben sie verhaftet wegen sechzehnfacher Entführung, schwerer Erpressung und wiederholtem Magie-Vampirismus. Sie gehört jetzt euch.“

Prinz Mixtor wollte sich in Szene werfen. Er klopfte sich den Staub von der Rüstung. Doch dann sah er, wie die Eltern Rapunzel umarmten, die Wächter die Hexe abführten und niemand ihn beachtete. Mit einem verächtlichen Schnauben auf die „unprofessionellen B-Ranker“ schlich er beleidigt von dannen.

Zurück in ihrem Haus verstaute Funny die Belohnung in ihrer Item-Box.

„War doch ein guter Auftrag“, meinte Lily. „Eine Hexe verprügelt, das Mädchen gerettet UND einen A-Rang-Prinzen blamiert. Solide Tagesarbeit.“

„Du hast vergessen, dass wir den längsten Zopf der Welt jetzt als offizielles Kletterseil der WG haben“, fügte Darin hinzu, der das goldene Haar fasziniert auf seine magischen Eigenschaften untersuchte.

„Die Frequenz des Anti-Flug-Schildes war… interessant“, murmelte Darin nachdenklich. „Ich glaube, ich könnte das replizieren.“

Funny seufzte, aber ein Lächeln lag auf ihren Lippen.

„Bitte nicht, Darin. Nicht über unserem Haus.“

Hat Dir der Beitrag gefallen? Dann teile ihn doch bitte!

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ein haariger Auftrag

Die Stimmung im kleinen Häuschen der WG Adiuva et Protege war angespannt. Draußen regnete es in Strömen, was Lilys Laune auf den Nullpunkt drückte. Sie auf dem Teppich und versuchte, einen kleinen magischen Spielzeugdrachen zum Fliegen zu bewegen. Doch der wollte nicht so richtig und stieß immer wieder empört kleine Rauchwolken aus.

„Ich fasse zusammen“, brummte sie, ohne aufzusehen. „Wir haben seit drei Wochen keinen Auftrag. Mir ist so langweilig, dass ich fast freiwillig Funnys Strategieschriften lesen würde.“

„Ich wäre dir zutiefst verbunden, wenn du unseren Teppich nicht ansengen könntest, Lily“, erwiderte Funny von ihrem Sessel aus und zeigte auf den kleinen Drachen, der von Rauchwolken zu Funken übergegangen war. Sie nippte an einem Rosenblütentee, während sie die Auftragsbörse des Gilden-Anzeigers auf einem magischen Kristall-Tablet studierte.

„Geduld ist eine Tugend. Ein B-Rang-Team kann nicht jeden Goblin-Auftrag annehmen. Wir warten auf etwas… Substanzielles.“

„Substanziell?“, rief Lily und sprang auf, wobei ihre Flügel aufgeregt flatterten. „Ich nehme alles! Ich würde sogar einen Auftrag annehmen, bei dem ich einer alten Hexe den Rasen mähen muss, wenn’s nur endlioch wieder rausgeht. Wir fällt die Decke auf den Kopf!“

Wie aufs Stichwort klopfte es an der Tür. Darin, der schweigend in der Ecke saß und an einem Magie Resonator mit asynchroner Rückkopplung tüftelte stand sofort auf. Sein übergroßes T-Shirt rutschte ihm dabei von der Schulter, was Funny zwang, plötzlich sehr intensiv in ihre Teetasse zu starren. Lily kicherte.

Darin öffnete die Tür.

Herein trat ein zutiefst unglückliches, älteres Ehepaar.

„Seid Ihr Adiuva et Protege?“, fragte der Mann mit zitternder Stimme.

„Das sind wir“, sagte Funny und stand mit einladender Geste auf. „Bitte, tretet ein. Was führt Euch zu uns?“

Die Geschichte war bizarr. Vor sechzehn Jahren war die Frau schwer krank gewesen, als sie mit ihrem ersten Kind schwanger war. Das einzige Heilmittel: Ein seltener, magischer Feldsalat, die „Goldene Rapunzel“, die nur im Garten ihrer Nachbarin wuchs.

„Diese Nachbarin…“, fuhr die Frau fort und tupfte sich die Augen. „…ist Frau Gothel. Eine mächtige Hexe.“

Ihr Mann hatte versucht zu verhandeln, doch Gothel hatte ihn verjagt. Verzweifelt stieg er nachts in ihren Garten, um den Salat zu stehlen.

„Und sie hat Euch erwischt“, schlussfolgerte Funny.

„Ja“, flüsterte der Mann. „Sie hat uns erpresst. Sie sagte, ich könne den Salat haben, um meine Frau zu retten. Aber nur unter einer Bedingung: Das Kind, das geboren wird, würde ihr gehören.“

Lily sprang auf.

„Ihr habt Euer Kind gegen einen Salat getauscht? Seid ihr komplett übergeschnappt?“

„Lily!“, herrschte Funny sie an, bevor sie sich wieder dem Paar zuwandte. „Bitte entschuldigt ihre… Direktheit. Ihr wart in einer unmöglichen Situation.“

„Wir dachten, sie würde es sich anders überlegen“, weinte die Frau. „Aber am Tag der Geburt erschien sie. Sie nannte unsere Tochter Rapunzel und nahm sie mit sich fort. Wir haben sie nie wiedergesehen.“

„Wir haben gehört, dass sie einen Turm tief im Schwarzen Wald bewohnt“, sagte der Mann und legte einen Beutel mit Münzen auf den Tisch. „Bitte wir haben jahrelang gespart… holt unsere Tochter zurück.“

Funny blickte auf den sehr kleinen Beutel, dann in die verzweifelten Gesichter.

„Wir nehmen den Auftrag an.“

Lily grinste breit und stemmte ihre Naginata in die Höhe.

„Na also! Endlich! Wir gehen eine Kinderräuberin und Erpresserin verprügeln!“

* * *

Der Schwarze Wald war dunkel und der Weg gefährlich. Doch für drei flugfähige Blumenelfen war die Reise ein Kinderspiel. Sie flogen über die dornige Hecken, gefährliche Schlingpflanzen, morastige Lichtungen bis sie ihr Ziel erreichten: Mitten auf einer Lichtung stand ein Turm aus glattem, schwarzem Basalt.

„Tja, da ist er“, sagte Lily und klopfte prüfend gegen das Gestein. „Keine Tür. Kein Fenster, außer dem Guckloch da ganz oben. Wer zur Hölle baut so was?“

Sie spannte ihre dunkelroten Flügel.

„Wettrennen nach oben, Fun-chan? Ich bin in fünf Sekunden da oben an dem kleinen Fenster!“

„Lily, warte! Darin, Analyse!“, rief Funny.

Aber Lily war schon gestartet. Sie schoss wie ein roter Pfeil in die Luft – und prallte fünf Meter unter dem Fenster mit einem lauten BONK und einem unelfischen Fluch gegen etwas Unsichtbares.

„AUA!“, rief sie und trudelte zu Boden. „Meine Nase! Was zur Hölle war das?“

„Jemand, der nicht möchte, dass man ein- oder ausgeht“, murmelte Darin und schob seine Brille zurecht.

Darin richte die Hand auf den Turm. Ein feines Knistern war zu hören.

„Ein Frequenz-Schild. Anti-Magie. Sehr speziell und sehr komplex. Auf Flug-Magie spezialisiert. Wir kommen so nicht da hoch.“

Er legte die Hand auf den Stein.

„Die Fugen sind mit Blutmagie versiegelt. Extrem stark. Mit meiner Axt kann hochstens ein paar Splitter herausschlagen. Aber um durchzubrechen… das würde Tage dauern und die Hexe aufwecken, selbst wenn sie in der nächsten Provinz wäre.“

„Wir müssen also warten“, entschied Funny. „Wir beobachten, wie die Hexe hinein- und hinausgelangt. Das ist der einzige Weg, ihren Ein- und Ausgang zu finden.“

Sie versteckten sich im Unterholz. Es war eine zermürbende Wartezeit, die hauptsächlich daraus bestand, dass Funny Lily davon abhalten musste, aus Langeweile Eichhörnchen mit Kieselsteinen zu bewerfen.

* * *

Am Abend des zweiten Tages geschah es. Eine Gestalt in schwarzen Roben trat auf die Lichtung: Frau Gothel. Sie sah mächtig und furchteinflößend aus.

Sie stellte sich unter das Fenster und rief: „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“

Einen Moment später fiel ein unglaublich langer, dicker Zopf aus gesponnenem Gold aus dem Fenster.

„Ist das ihr Ernst?“, kicherte Lily. „Sie benutzt das Mädchen als persönlichen Aufzug! Das ist das Faulste, was ich je gesehen habe!“

Funny war weniger amüsiert. Als Gothel hochkletterte, pulsierte das Haar schwach. Darin blickte auf einen kleinen Magie-Analysator.

„Unglaublich. Das Haar ist ein lebender Magie-Kanal. Sie klettert nicht nur. Sie saugt Magie aus ihr.“

Funnys Miene verhärtete sich.

„Das ist kein Tauschgeschäft mehr. Das ist Parasitismus. Und Entführung. Wir ändern den Plan. Wir holen sie da jetzt raus.“

Sie warteten, bis Gothel den Turm wieder verlassen hatte, um, wie sie lautstark verkündet hatte, „seltene Nachtschatten-Pilze“ zu sammeln.

„Okay, ich rufe hoch, sie soll das Haar herunterlassen. Ich klettere hoch, packe das Mädchen. Darin und du fangt uns unten auf“, schlug Lily vor.

„Negativ“, sagte Funny. „Erstens: Deine Stimme klingt nicht wie die einer alte Hexe. Zweitens: Wir wissen nicht, wie Rapunzel auf Fremde reagiert. Drittens: Wenn wir das Haar benutzen, merkt Gothel sofort, dass jemand daran herumfummelt.“

„Also was dann?“, fragte Lily frustriert.

„Darin, du sagtest, du könntest die Wand nicht durchbrechen. Aber kannst du sie… ankratzen?“, fragte Funny.

Darin wog seine Doppelaxt in den Händen. „Ich kann vielleicht… Haltegriffe schlagen. Wenn ich meine magische Energie in die Klinge leite, könnte ich kleine Kerben ins Gestein sprengen. Es wird laut sein. Und langsam.“

„Perfekt“, sagte Funny. „Darin, du bist unser Aufzug. Du kletterst und schlägst die Griffe. Ich klettere direkt hinter dir. Meine Dolche sind stark genug, um Dir für die nächsten Kerben Halt zu geben.“

In diesem Moment knackte ein Ast im Wald. Aus dem Schatten trat ein Mann in einer Rüstung, die so poliert war, dass sie das Mondlicht blendete. Sein Haar war perfekt gewellt, sein Lächeln strahlend weiß.

„Fürchtet Euch nicht, holde Damen und…“, der Mann äugte stirnrunzelnd zu Darin in seinem T-Shirt, „…Knecht!“, seine Stimme dröhnte. „Prinz Mixtor, A-Rang Abenteurer, ist hier, um die holde Maid aus dem Turm zu retten!“

Lily starrte ihn an.

„Wer zum Teufel hat den bestellt?“

„Prinz Mixtor, es ist uns eine Ehre“, sagte Funny kühl. „Wir sind Adiuva et Protege. Der Auftrag ist bereits vergeben. Eure Anwesenheit ist…“

„…eine wunderbare Unterstützung!“, unterbrach Mixtor sie gönnerhaft. „Keine Sorge, ich übernehme das. Es ist eine einfache Kletterpartie für einen Mann meiner Statur.“ Er zwinkerte ihnen zu.

„Die Wand ist magisch versiegelt“, warf Darin leise ein.

„Pah! Magie! Ein wahrer Held braucht nur Muskeln und Entschlossenheit!“, rief der Prinz, nahm Anlauf und sprang gegen die Wand. Er rutschte sofort ab und landete unelegant auf seinem gepanzerten Hosenboden.

Lily prustete los.

„Hahaha! Wie wär‘ es mit etwas Klebstoff Euer Hochglanz!“

Mixtor sprang wütend auf.

„Das war nur ein Test! Ich… ich muss es anders versuchen“ und begann langsam den Turm rundherum abzutasten!“

Funny setzte mit den Erläuterungen zu ihrem Plan fort, als wäre sie nie von Prinz Mixtor unterbrochen worden.

„Lily, du bist der wichtigste Teil.“

„Ich wusste es!“, strahlte Lily. „Ich bin der Überraschungsangriff!“

„Nein“, sagte Funny trocken. „Du bist der Lärm. Wenn Gothel zurückkommt, bevor wir fertig sind, musst du sie ablenken. Und zwar so laut und nervig, wie nur du es sein kannst. Halte sie am Boden. Kämpfe nicht, um zu gewinnen. Kämpfe, um Zeit zu schinden.“

Lily grinste.

„Laut und nervig? Fun-chan, du spielst meine Stärken wirklich perfekt aus!“

Mit einem ohrenbetäubenden KRACH schlug Darin seine Axt in den Basalt. Ein Stück Stein splitterte ab. Er zog die Axt heraus, Funny steckte einen Ihrer Dolche in die Kerbe, um Darin den nächsten Schlag zu ermöglichen. Es war ein brutaler, langsamer Aufstieg. Darin schlug Kerben, Funny sicherte. So zogen sie sich mühsam nach oben.

„Vandalen!“, rief Prinz Mixtor, der versucht hatte, einen Wurfhaken zu werfen (der kläglich abrutschte). „Ihr macht das ganze schöne, böse Denkmal kaputt! Seht und lernt!“

Ganz langsam versuchte auch Mixtor sich an den von Darin geschlagenen Kerben emporzuarbeiten. Allerdings fiel ihm das wegen seiner Panzerung noch schwerer, als es den beiden Elfen schon gefallen war, und die waren regelrechte Federgewichte im Vergleich zu ihm.

* * *

Funny und Darin waren auf halber Höhe angelangt, als eine wütende Stimme von unten ertönte.

„WAS ZUM… WAS TREIBT IHR DA AN MEINEM TURM, IHR ELENDEN FLIEGENDEN INSEKTEN?“

Gothel war zurück. Und sie war stinksauer.

„Lily! Plan B!“, rief Funny von oben.

Lily grinste, ihre Naginata wirbelte herum.

„Verstanden, Fun-chan! HEY, RASEN-HEXE! Dein Salat war vielleicht deiner, aber das Kind gehört dir nicht! Wir sind vom Inkasso-Dienst für schlechtes Benehmen!“

Gothels Augen verengten sich zu Schlitzen.

„Du vorlautes Blumenkind!“

Sie feuerte einen Strahl aus peitschenden, dornigen Ranken auf Lily ab. Doch Lily war vorbereitet. Ihre Naginata sirrte und zerteilte die Ranken. Und sie konterte ihrerseits mit ihrem Dornenzauber.

Sie streckte Gothel frech die Zunge heraus: „Ist das alles, was du kannst? Meine Oma wirft ihre Pantoffeln härter! als du dieses schlappe Grünzeugs.“

Der Kampf am Boden war ein wilder Tanz. Lily geriet allerdings schnell in den Nachteil, sie war zwar schnell und unberechenbar aber in einem reinen Magiekampf konnten Blumenelfen sich nur weitgehend auf ihre Verteidigungszauber stützen. Angriffsmagie lag ihnen einfach nicht.

Währenddessen klammerte sich Prinz Mixtor an die Wand, mittlerweile etwa vier Meter über dem Boden und kam weder vor noch zurück.

„Haltet still da unten! Ich verliere die Konzentration!“

* * *

Oben erreichten Funny und Darin endlich das Fenster. Darin schlug mit der Axt den Rahmen entzwei und sie stürmten hinein.

Der Raum war spärlich eingerichtet. In der Ecke kauerte ein Mädchen mit riesigen, verängstigten Augen und goldenen Haaren.

„Wer… wer seid ihr?“, flüsterte Rapunzel.

„Ich bin Funny. Das am Fenster ist Darin. Wir sind hier, um dich nach Hause zu bringen.“

Funny sprach sanft, ihre empathische Aura wirkte beruhigend.

Unten wurde die Lage brenzlig. Lily wurde von einem Netz aus Dornen langsam eingeschnürt.

„EIN BISSCHEN HILFE WÄRE NETT, LEUTE! ICH WERDE HIER ZUM Igel-Spießbraten!“, keuchte sie.

Darin blickte auf den gigantischen, am Fensterhaken befestigten Zopf.

„Rapunzel, ist das dein Haar?“

„Nein“, flüsterte das Mädchen. „Das… das ist ein Zauber. Sie schneidet mir jeden Tag die Haare ab und webt sie in diesen Zopf. Sie sagt, nur so bleibt er magisch und sie stark…“

Funny verstand. Der Zopf war Gothels externe Batterie. Und wahrscheinlich der Anker des Flug-Schildes.

„Darin!“, rief Funny. „Hack den Zopf ab! JETZT!“

Darin zögerte nicht. Er trat ans Fenster und hieb mit seiner Doppelaxt mit voller Wucht auf den dicken, goldenen Zopf ein. RATSCH!

Unten erstarrte Gothel. Sie blickte entsetzt nach oben, als ihre Machtquelle an ihr vorbei fiel. Gleichzeitig löste sich die Dornenmagie um Lily auf. In dem Moment, als der Zopf den Boden traf, zitterte die Luft. Das unsichtbare Schild knisterte und zerbrach dann mit dem Geräusch von tausend zerspringenden Fensterscheiben.

„Oh-oh“, machte Lily, als sie die geschwächte, aber panische Hexe sah.

„ICH KOMME WIEDER! IHR WERDET…“, kreischte Gothel und wollte in den Wald fliehen.

„Oh nein, das tust du nicht!“, rief Lily.

Lily warf ihre Naginata in den Fluchtweg von Gothel.

„Das Spiel ist aus.“

Lily fesselte die fluchende Hexe mit einem Seil.

* * *

„Wie komme ich hier herunter!“, rief Rapunzel ängstlich am Fenster.

Funny lächelte sie beruhigend an.

„Keine Sorge. Wir Elfen haben eine… traditionellere Art zu reisen. Darin? Kommst Du mal?“

Darin nahme Rapunzel sanft in die Arme, schwang sich auf den Fenstersims und von dort in die Tiefe. Noch bevor Rapunzel einen erschrockenen Schrei ausstoßen konnte, schwang Darin seine Flügel und landete sanft auf der Lichtung. Funny folgte ihnen.

Als sie landeten, bot sich ihnen ein Bild des Triumphes: Lily stand mit dem Fuß auf der gefesselten Hexe, die Naginata stolz in der Hand. Rapunzel weinte in den Armen ihrer Retter.

Und Prinz Mixtor hing immer noch an der Wand.

„Äh, werte Retter?“, rief er. „Ein wenig Hilfe? Ich scheine… festzustecken. Und ich glaube, ich habe mir einen Fingernagel an abgebrochen!“

Lily seufzte theatralisch.

„Ich hole dann mal den A-Rang-Jammerlappen. Wir können ihn auf dem Rückweg bei der Gilde abliefern.“

Die Rückkehr ins Dorf war ein Triumph. Die Eltern weinten vor Glück. Kurz darauf trafen die von Funny gerufenen Wächter von Feenland ein.

„Das ist Frau Gothel“, sagte Funny förmlich zu den Wächtern. „Wir haben sie verhaftet wegen sechzehnfacher Entführung, schwerer Erpressung und wiederholtem Magie-Vampirismus. Sie gehört jetzt euch.“

Prinz Mixtor wollte sich in Szene werfen. Er klopfte sich den Staub von der Rüstung. Doch dann sah er, wie die Eltern Rapunzel umarmten, die Wächter die Hexe abführten und niemand ihn beachtete. Mit einem verächtlichen Schnauben auf die „unprofessionellen B-Ranker“ schlich er beleidigt von dannen.

Zurück in ihrem Haus verstaute Funny die Belohnung in ihrer Item-Box.

„War doch ein guter Auftrag“, meinte Lily. „Eine Hexe verprügelt, das Mädchen gerettet UND einen A-Rang-Prinzen blamiert. Solide Tagesarbeit.“

„Du hast vergessen, dass wir den längsten Zopf der Welt jetzt als offizielles Kletterseil der WG haben“, fügte Darin hinzu, der das goldene Haar fasziniert auf seine magischen Eigenschaften untersuchte.

„Die Frequenz des Anti-Flug-Schildes war… interessant“, murmelte Darin nachdenklich. „Ich glaube, ich könnte das replizieren.“

Funny seufzte, aber ein Lächeln lag auf ihren Lippen.

„Bitte nicht, Darin. Nicht über unserem Haus.“

Hat Dir der Beitrag gefallen? Dann teile ihn doch bitte!

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert