Fortsetzung von Das Geheimnis der stillen Steine – Teil 1
Missions-Vorbereitungen
Die Tür zu ihrem gemeinsamen Zuhause fiel kaum ins Schloss, da hatte Darin bereits die große taktische Karte von Feenland auf dem Wohnzimmertisch holographisch zum Leben erweckt. Er war, wie Funny es vorausgesehen hatte, bereits da und hatte offensichtlich auf sie gewartet, eine halbvolle Tasse Tee neben seinem Platz.

„Willkommen zurück“, sagte er ruhig, während seine Finger über die leuchtende Karte tanzten und das südliche Gebirge heranzoomten.
Funny sah zu dem still am Holo-Tisch arbeitenden Elfen. Sein übergroßes T-Shirt war ihm wieder einmal über die Schulter gerutscht und zeigte die feine Linie seines Schlüsselbeins. Funny spürte eine altbekannte Wärme in ihrer Brust aufsteigen und zwang sich, den Blick abzuwenden und sich auf die Mission zu konzentrieren.
„Ich habe die vorläufigen Daten der verstärkten Sensoren. Es gibt… Anomalien. Flimmernde magische Signaturen, die auftauchen und sofort wieder verschwinden. Und Zonen absoluter magischer Leere, was in Feenland eigentlich unmöglich ist.“
Lily ließ sich mit einem dramatischen Stöhnen auf das Sofa fallen und legte einen Arm über ihre Augen.
„Anomalien? Leere? Ich habe Hunger! Wir hatten nur einen kleinen Brunch! Das war gefühlt vor Stunden! Können wir nicht erst essen und dann die Welt retten? Mein Magen knurrt wie eine C-Rang-Bedrohung.“
Funny lächelte nachsichtig, zog aber die von Fennja erhaltene Akte aus ihrer Item-Box und legte sie auf den Tisch.
„Darin hat Recht, Lily. Das hier hat Priorität.“
Lily nickte: „Weiß ich doch. Aber irgendwie wollte ich einen kleinen Aufschub.“
Funny tippte auf die Akte.
„Fennja sagte, mindestens eine Abenteurergruppe ist verschwunden. Das ist mehr als nur ein hungriger Fuchs.“
„Also gut“, sagte Lily und setzte sich auf. „Aber wenn wir fertig sind, bestelle ich für 10.000 Goldstücke Pizza.“
Funny lächelte.
Sie wandte sich Darin zu.
„Was haben wir?“, fragte sie und ihre Stimme war wieder die der strategischen Wächter-Kommandantin.
Darin deutete auf einen Punkt auf der Karte.
„Hier. Ein kleiner Hof. Vor drei Stunden gab es eine letzte, sehr schwache Meldung über eine magische Störung. Dann Stille. Es passt zum Muster der verschwundenen Hühner.“
Funny ergänzte: „Fennja sagte, eine B-Rang Abenteurergruppe ist verschwunden.“
Darin nickte ernst.
„Deshalb: volle Ausrüstung. Dieser Auftrag ist als A+ klassifiziert. Wir behandeln ihn wie einen S-Rang-Einsatz.“
Eine Stunde später glich ihr Wohnzimmer einer Waffenkammer.
„Okay, Waffen-Check!“, kommandierte Funny. „Nahkampfwaffen zuerst. Zeigen!“
Sie selbst holte zwei wunderschön ausbalancierte, Dolche aus einer Truhe, deren Klingen in einem sanften Blau schimmerten.
Funny wirbelte einen ihrer Dolche probeweise durch die Luft. Ihre Bewegungen waren flüssig, aber sie spürte ein leichtes Ziehen in der Schulter. „Ich glaube… wir haben das Training ein wenig schleifen lassen.“

Lily präsentierte stolz ihre Naginata.
„Für den Fall, dass wir etwas auf Abstand halten müssen!“, rief sie und versuchte einen eleganten Schwung.
Die scharfe Klinge sauste durch die Luft, verfehlte knapp Darins Kopf, der sich instinktiv duckte, und traf mit einem lauten KRACK die teure Stehlampe in der Ecke. Der Lampenschirm kippte und blieb schief hängen.
Stille.
„Upsi“, flüsterte Lily.
Darin richtete sich langsam wieder auf, schob seine Brille zurecht und sagte mit stoischer Ruhe: „Ich ziehe dir die Reparaturkosten von deinem Anteil an der Belohnung ab.“
„Aber…!“, wollte Lily protestieren, verstummte aber unter Funnys strengem Blick.
„Darin, deine Waffe?“, fragte Funny, um von dem Malheur abzulenken.
Darin hob eine schwere, zweischneidige Doppelaxt hoch, schätzte das Gewicht ab und versuchte einen Probeschwung, der eher aussah, als würde er versuchen, einen widerspenstigen Baumstumpf zu spalten. Er stellte die Waffe mit einem leisen „Hmpf“ wieder ab.
„Unsere Fernkampf-Effizienz ist unbestreitbar höher. Wir sind definitiv etwas eingerostet.“
„Trotzdem einpacken“, entschied Funny. „Man weiß nie.“
Sie holte ihren ganzen Stolz hervor: das magisch verbesserte Scharfschützengewehr. Es war ein Meisterwerk, das Darin für sie modifiziert hatte. Es musste nie nachgeladen werden, da es die magische Energie direkt aus der Umgebung zog und zu Projektilen formte. Lily schulterte ihr Sturmgewehr und Darin hob mit einem zufriedenen Brummen seine Minigun empor. Auch diese Waffen waren magisch modifiziert.
„Hier, Lily“, sagte Darin und warf ihr einen kleinen, magischen und kastenförmigen Gegenstand zu. Er war aus purer Magie, sah aus wie poliertes Kirschholz und schimmerte leicht.
„Eine Item-Box für dich. Hohe Kapazität, schnelle Zugriffszeit und eine adaptive Sortierfunktion. Ich habe sie gestern Nacht fertiggestellt. Leg Deine Hand darauf und sie wird auf Dich geprägt. Dann reicht ein Gedanke und du kannst Dinge entnehmen oder hineinlegen.“

Lilys Augen leuchteten auf. Sie umarmte Darin stürmisch.
„Ooooh, Wahnsinn! Du bist der Beste, Darin! Dafür übernehme ich sogar die Kosten für die Lampe!“
Während Lily begeistert ihre Ausrüstung in der neuen Box verstaute, packte Darin diverse technische Spielereien ein.
„Bewegungsscanner, Magieortungssensoren, sechs mobile Schutzfeld-Induktoren mit Verwirrungsmatrix…, brauchen wir noch etwas?“, fragte er zu Funny gewandt.
„Perfekt“, sagte Funny. „Zelt und Verpflegung habe ich. Dann los. Je schneller wir dort sind, desto besser.“
Mit einem koordinierten Flügelschlag stiegen die drei Elfen in den Himmel empor und nahmen Kurs auf das südliche Gebirge.
Ein Dorf in Sorge
Der Bauernhof lag verlassen in der späten Nachmittagssonne. Eine unheimliche Stille herrschte, nur unterbrochen vom Wind, der durch die Bäume pfiff. Sie landeten lautlos ein Stück entfernt und näherten sich zu Fuß. Der Hühnerstall stand offen. Im Inneren: mehrere seltsam geformte, kleine Felsbrocken, die verstreut im Stall lagen. Aber ansonsten nichts. Keine Federn, kein Blut, keine Kampfspuren. Vom Hahn und seiner gesamten Hühnerschar fehlte jede Spur.
„Das ist nicht normal“, flüsterte Lily und stupste einen der Steine mit ihrem Fuß an. „Wenn ein Fuchs hier gewesen wäre, sähe es aus wie auf einem Schlachtfeld.“

„Die Spuren enden hier“, stellte Darin fest und ließ einen kleinen Scanner über den Boden schweben. „Keine Fußabdrücke, keine magischen Signaturen. Es ist, als hätten sie sich in Luft aufgelöst.“
Sie beschlossen, im nahegelegenen Dorf nach weiteren Informationen zu suchen. Es war ein verschlafenes Nest namens Felsquell, dessen Bewohner ihnen mit einer Mischung aus Angst und Misstrauen begegneten. Während Darin sich dezent zurückhielt und unauffällig die Umgebung scannte, nutzte Funny ihre einfühlsame Art, um mit dem Wirt zu sprechen. Lily hingegen tat, was Lily am besten konnte: Sie sorgte für Aufsehen, indem sie lautstark nach dem besten Kuchen des Dorfes fragte.
Eine alte, sichtlich bekümmerte Frau trat an Funny heran.
„Seid Ihr von der Gilde? Helft Ihr uns?“
„Wir tun unser Bestes“, versprach Funny sanft. „Was ist geschehen?“
„Es sind nicht nur die Hühner“, schluchzte die Frau. „Auch mein ganzer Stolz ist weg! Mein Baron von Kräher!“
Lily, die mit einem großen Stück Apfelstreusel zurückkam, hielt inne.
„Baron von wem?“
„Baron von Kräher!“, wiederholte die Frau. „Der prächtigste Hahn diesseits des Silberflusses! Er hat jede Hahnenkampf-Meisterschaft gewonnen! Und nun ist er fort! Einfach weg!“
Während Funny die Frau tröstete, wanderte Lily zum Hühnerstall der alten Frau. Der Stall war ebenfalls leer. Aber an einem der Zaunpfosten bemerkte sie etwas. Einen winzigen, dunklen Schmierfleck. Neugierig stupste sie ihn an. Er fühlte sich seltsam kalt und… leer an.
„Hey Darin! Schau dir das mal an!“, rief sie.
Darin kam herüber und ließ einen kleinen Handscanner über den Fleck gleiten. Das Gerät piepte alarmiert.
„Seltsam“, murmelte er. „Das Material… es hat eine extrem hohe Energieabsorptionsrate. Es schluckt förmlich die Energie meines Scanners. Ich habe so etwas noch nie gesehen.“
Sie versprachen der alten Frau, die Augen nach ihrem Baron offenzuhalten.
Ein alter Wirt beschrieb ihnen den Weg: „Den Gebirgspfad entlang, hoch in die Berge, wo die Felsen am rauesten sind, vorbei am großen Wasserfall. Haben gesagt, sie wollten das Rätsel der komischen Steine lösen. Fünf waren es. Ein tapferer Haufen.“
Der Pfad der Stille
Sie folgten den Angaben. Der Pfad war steil und unwegsam. Funny flog hoch über ihnen und hielt als Scharfschützin Wache, während Lily und Darin am Boden vorrückten. Je höher sie stiegen, desto stiller wurde es. Das fröhliche Zwitschern der Vögel verstummte, das Zirpen der Grillen erstarb. Die Luft wurde dünn und kalt. Am tosenden Wasserfall entdeckten sie die Überreste eines nur wenige Tage alten Lagerfeuers.
„Sie waren hier“, sagte Funny, als sie zur Ablösung landete.
Zwischen den Steinen und Ästen am Ufer entdeckte sie ein kleines, durchnässtes Stück Pergament. Es war eine Seite aus einem Tagebuch.

„Tag 3. Die Stille hier oben ist nicht friedlich. Sie ist unnatürlich. Schwer. Als würde der ganze Berg den Atem anhalten. Gestern glaubte Joric, er hätte aus dem Augenwinkel etwas gesehen – einen Schatten, der kein Schatten war. Wir haben ihn ausgelacht. Jetzt lacht niemand mehr. Wir haben das Gefühl, beobachtet zu werden.“
Ein Schauer lief Funny über den Rücken. Sie verstaute die Notiz und sie zogen weiter.
Als die Dämmerung hereinbrach, erreichten sie den Rand eines weiten, bewaldeten Tals und beschlossen, für die Nacht ihr Lager aufzuschlagen. Auch hier fanden sie die Reste eines Lagers. Doch um die kalte Feuerstelle herum lagen fünf größere, unregelmäßig geformte Felsbrocken, die seltsam symmetrisch platziert wirkten.
„Das gefällt mir nicht“, murmelte Lily, den Blick auf die Steine gerichtet. Darin verschwendete keine Zeit. Er holte die Induktoren aus seiner Item-Box und platzierte sie in einem weiten Kreis um ihr Lager. Mit einem leisen Surren aktivierte sich ein starkes Schutzfeld.
„Von außen ist unser Lager nun weder zu sehen noch zu hören. Ein Verwirrzauber lenkt jedes Lebewesen ab, das sich nähert. Wir aber können perfekt hinausschauen.“
Funny platzierte die Bewegungsscanner und Lily die Sensoren zur Magieortung. Innerhalb weniger Minuten war ihre Position eine uneinnehmbare Festung.
Mitten in der Nacht wurden Funny und Darin von einem scharfen Zischen geweckt.
„Leute! Aufwachen!“
Es war Lily, die gerade Wache hatte. Ihr Gesicht war blass im Schein des magisch gedämpften Lagerfeuers.
„Hört ihr das?“
Zuerst war es nur ein fernes Rumpeln, dann schwoll es an. Ein unheilvolles Gebrüll vieler Kehlen, Schreie von Tieren in Todesangst. Funny, deren Empathie-Sinne voll ausgefahren waren, krümmte sich. Eine Welle animalischer Todesangst schwappte aus dem Tal zu ihnen herauf, so stark, dass ihr übel wurde.
Und dann folgte sie, eine Flut von Lebewesen. Rehe, Wildschweine, Bären, sogar Wölfe – alle rannten um ihr Leben, in die gleiche Richtung, fort aus dem Tal. Die Panik stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Es wurden mehr und mehr, eine donnernde Stampede, die den Waldboden erbeben ließ. Fasziniert und beklommen beobachteten die drei aus der Sicherheit ihres Schutzschildes, wie die panische Herde kurz vor ihrem Lager in einem großen Bogen abbog, ohne sie auch nur zu bemerken. Eine ganze Stunde dauerte das Spektakel, dann ebbte der Strom der flüchtenden Tiere ab. Eine unheimliche Stille kehrte ein.
Am nächsten Morgen brachen sie ihr Lager ab und folgten der Schneise der Zerstörung, die die Stampede hinterlassen hatte, hinab ins Tal. Der Weg führte sie zu einem tiefen Bergsee, dessen Wasser so klar war, dass man bis auf den Grund sehen konnte. Ein malerischer, aber nun unheilvoller Ort, umgeben von hohen Felsen. An der Stelle, die den Tieren offensichtlich als Tränke diente, war der Boden aufgewühlt. Und überall lagen Steine. Dutzende, vielleicht hunderte, in allen Größen. Und das Wasser…
„Darin, scanne das Wasser!“, befahl Funny leise.
Darins Scanner surrte.
„Das ist… unmöglich. Das Wasser ist magisch tot. Völlig leer. Wie destilliertes Nichts.“
Und dann, am Ufer, halb im aufgewühlten Schlamm vergraben, fanden sie sie. Die riesige, lichtschluckende schwarze Schuppe. Der Anblick erzeugte Schwindel. Sie schien die Welt um sich herum zu krümmen. Darin ließ die Schuppe in seiner Item-Box verschwinden.
„Sofortiger Rückzug!“, rief Funny mit einer gepressten, scharfen Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
„JETZT“
„Aber Fun-chan!“, protestierte Lily, ihre Augen leuchteten vor Aufregung. „Das ist eine Drachenschuppe! Eine echte! Wir müssen…“
Sie verstummte, als sie Funnys Blick traf. Es war keine Wut darin, sondern pure Angst. Darin hingegen zögerte nicht. Er hatte sich bereits umgedreht und bewegte sich schnell den Weg zurück, den sie gekommen waren. Lily, eingeschüchtert von Funnys Reaktion, folgte ohne ein weiteres Wort. Funny trieb sie an, fast fluchtartig zogen sie sich zu ihrem alten Lagerplatz auf der Anhöhe zurück. In Rekordzeit war das Schutzfeld wieder errichtet, stärker als zuvor. Alle Magiedetektoren waren auf das Tal ausgerichtet.
Als sie endlich um das neu entfachte Feuer saßen, brach es aus Lily heraus.
„Jetzt reicht’s! Was war das denn für eine Panik? Wir haben endlich eine Spur! Das war eine Drachenschuppe! Ich kenne mich mit Drachen aus, vielleicht ist er nur…“
„Dass wir noch leben, Lily“, unterbrach Funny sie leise und ihre Stimme zitterte kaum merklich, „ist reiner Zufall. Es lag nur daran, dass wir uns lautlos genähert haben und jedes Tier, das unsere Anwesenheit hätte verraten können, bereits geflohen ist.“
Sie atmete tief durch und sammelte sich.
„Der Schmierfleck am Zaun, Darin. Die Energieabsorption. Das ist dasselbe Prinzip. Und der Baron von Kräher? Die Tagebuchseite, die die unnatürliche Stille beschreibt? Das passt alles zusammen.“
Sie sah ihre Freunde eindringlich an.
„Das da unten ist kein Drache. Es ist ein schwarzer Basilisk.“

Darin, der gerade eine Analyse der Schuppe auf einem Handgerät durchführte, blickte auf. Sein Gesicht war sehr ernst.
„Die Energiewerte sind… inexistent. Es wurde alles absorbiert, alles. Das passt zu den Legenden.“
Funny erklärte weiter, ihre Stimme war nun fest und fokussiert, als würde sie an der Akademie eine Lehrstunde geben.
„Ein normaler Basilisk ist schon eine tödliche Gefahr. Blickkontakt zu ihm und man wird zu einem Felsbrocken. Sein Zischen vertreibt alle Tiere und nur der Schrei eines Hahns kann ihn in die Flucht treiben oder gar magisch verletzen. Deshalb tötet er instinktiv alle Hühner und Hähne in seinem Territorium.“
Sie erinnerte an den verlassenen Hühnerstall des Hofes, den sie als erstes aufgesucht hatten…
„Aber ein schwarzer Basilisk… der ist eine Legende, eine Ausgeburt der Finsternis. Er ist so schwarz, dass er kein Licht reflektiert. Man sieht ihn nicht, man blickt buchstäblich ins Nichts. Allein dieser Anblick kann einem den Verstand rauben. Es ist als würdest du plötzlich erblinden.“
Darin blickte von seinem Analysegerät auf, in das er die Schuppe gelegt hatte.
„Die Panzerung ist nicht nur physisch. Die Schuppe ist ein magisches schwarzes Loch im Miniaturformat. Unsere Waffen sind nutzlos.“
Er sah Funny an.
„Die einzige Schwachstelle, die Augen, ist gleichzeitig seine stärkste Waffe. Blickkontakt tötet, sofort. Du wirst ein Felsbrocken, ein Stein.“
Stille senkte sich über das Lager. Die schreckliche Wahrheit hing schwer in der Luft. Lily blickte auf den großen Felsbrocken, auf dem sie es sich eben noch bequem gemacht hatte. Ihr Gesicht wurde kreidebleich. Plötzlich, als hätte sie eine glühende Herdplatte berührt, sprang sie auf.
„Das… das heißt… das hier…“ Sie starrte auf die fünf großen Steine, die um ihre alte Feuerstelle herumlagen. „Das… ist die letzte Abenteurergruppe.“
Ohne ein Wort zu sagen, begannen sie, die fünf großen Steine vorsichtig zur Seite zu tragen und sie respektvoll nebeneinanderzulegen. Eine stille Beerdigung für gefallene Kameraden. Es war das Mindeste, was sie für die unglücklichen Abenteurer tun konnten.
Zurück am Feuer blickte Funny in die Gesichter ihrer Freunde. Verzweiflung kämpfte mit Entschlossenheit.
„Also“, sagte sie leise und fasste das Dilemma zusammen, das nun wie ein unbezwingbarer Berg vor ihnen lag. „Wie besiegen wir ein Monster, dessen einzige Schwachstelle wir nicht ansehen dürfen, ohne dabei selbst zu sterben?“

Fortsetzung folgt…
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