Spaß mit japanischen Zeichentrickfilmen

Die verlorene Bibliothek

Fortsetzung von „Nummernchaos beim Städteexpress

Die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich gerade erst über die schroffen Berggipfel und tauchten die Welt in ein sanftes, goldenes Licht, als sich in der einsamen, urigen Berghütte erstes Leben regte. Obwohl Funny, Darin und Lily erst spät in der vergangenen Nacht, nach einer langen Reise aus dem Feenland, hier oben angekommen waren, um ein paar Tage in der Menschenwelt auszuspannen, waren zumindest Funny und Darin bereits auf den Beinen. Die vertraute Routine des gemeinsamen Frühstücksvorbereitens hatte etwas Beruhigendes. Lily hingegen, das wussten ihre beiden Freunde nur zu gut, lag noch tief schlafend in ihrem Bett und würde nur mit einer gehörigen Portion Überzeugungsarbeit – oder einem wirklich guten Trick – aus den Federn zu locken sein.

Funny, die Blumenelfe mit den dunkelblauen, kurzen Haaren und den himmelblauen Augen, die vor Lebensfreude funkelten, deckte mit flinken, anmutigen Bewegungen den Holztisch. Frische Brötchen, deren Duft bereits die Hütte erfüllte, selbstgemachte Marmelade aus Waldbeeren, eine Schale mit leuchtend buntem Obst und andere Leckereien fanden ihren Platz. Ihr hellblauer Bikini, ihre übliche Kleidung, schien fast mit dem Morgenhimmel zu verschmelzen.

Darin, der Blumenelf mit dem silbernen, verwuschelten Haar und der runden Brille auf der Nase, kümmerte sich wie üblich um den Kaffee. Ein tiefer Seufzer der Zufriedenheit entwich ihm, als der aromatische Duft des frisch gebrühten Kaffees die Luft erfüllte. Für sich selbst bereitete er ihn schwarz und stark zu, für Funny goss er einen Schuss Kaffeesahne hinein, und für Lily verfeinerte er ihn mit einer Prise Zimt und einem Löffelchen Kakao – eine Spezialmischung, die ihre morgendliche Laune meist zuverlässig hob. Sein übergroßes, hellblaues Schlabber-T-Shirt flatterte leicht, als er sich bewegte.

Als alles bereitstand, warf Funny Darin einen verschwörerischen Blick zu. Ein kaum merkliches Nicken, ein unterdrücktes Kichern. Dann holte Funny tief Luft und rief mit einer Lautstärke, die mühelos durch die dünnen Wände der Hütte drang: „Oh Darin, da Lily noch schläft, können wir ja endlich einmal ungestört knutschen!“

Obwohl sie diesen kleinen Scherz vorher abgesprochen hatten, spürten beide, wie ihnen eine leichte Röte in die Wangen stieg. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Ein lautes Scheppern, gefolgt von eiligen, polternden Schritten, und schon stand Lily, mit wehenden langen, dunkelroten Haaren, putzmunter und mit dem Ausdruck gespannter Erwartung in der Küchentür. Ihr roter Bikini leuchtete feurig im Morgenlicht.

„Wo wird geknutscht?“, fragte sie atemlos, die Augen neugierig geweitet.

Funny und Darin konnten nicht mehr an sich halten und brachen in schallendes Gelächter aus. Lily, für einen Moment verwirrt, blickte von einem zum anderen. Bevor sie jedoch etwas sagen oder sich beschweren konnte, schob Darin ihr mit einem sanften Lächeln eine große Tasse ihres Spezialkaffees herüber. Der Duft von Zimt und Kakao stieg ihr in die Nase.

Lily nahm einen großen, genussvollen Schluck, ein wohliges Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, und dann stimmte sie fröhlich in das Gelächter ihrer Freunde ein.

„Ihr seid unmöglich!“, prustete sie. „Aber der Kaffee ist göttlich, Darin!“

Beim Frühstück, das von ausgelassener Stimmung und dem üblichen liebevollen Geplänkel zwischen Funny und Lily geprägt war – wobei Darin wie immer der ruhende Pol und schmunzelnde Vermittler war –, schmiedeten die drei Pläne für den Tag.

„Ich schlage vor,“ begann Funny, die sich an das kleine Tischchen mit der Wanderkarte setzte, mit ihrer klaren, gewählten Stimme, „dass wir uns heute die alten Ruinen ansehen, die vor ein paar Tagen aufgetaucht sind und ein paar Täler weiter liegen sollen. Sie sind angeblich von einem mächtigen, alten Zauber umgeben, der sie vor den Augen der Menschen verbirgt. Das könnte interessant werden.“

Darin nickte zustimmend, seine braunen Augen hinter der Brille leuchteten auf.

„Eine ausgezeichnete Idee, Funny. Mich würden vor allem die technischen Aspekte interessieren. Falls es dort Fallen oder Abwehrmechanismen gibt, wäre es faszinierend zu sehen, wie sie konstruiert wurden und ob sie noch funktionieren.“

Lily, die gerade eine Schüssel Erdbeeren verdrückte, lächelte still in sich hinein, als sie ihre beiden Freunde so enthusiastisch über alte Steine und Magie fachsimpeln hörte. Ihr eigener Enthusiasmus galt eher… nun ja, feurigeren Dingen. Aber ein Abenteuer mit Funny und Darin war immer für Überraschungen gut.

„Solange es nicht zu langweilig wird und wir vielleicht etwas Spannendes entdecken“, warf sie ein, „bin ich dabei!“

Nach dem Frühstück machten sich die drei auf den Weg. Im Gegensatz zu einer Menschenexpedition, die mit schweren Rucksäcken, Seilen und Proviant beladen wäre, reisten die Elfen mit leichtem, eigentlich keinem, Gepäck. Da alle drei zarte, aber kräftige Flügel besaßen, die im Sonnenlicht wie geschliffene Edelsteine schimmerten, waren steile Bergpfade und tiefe Schluchten kein unüberwindbares Hindernis. Abstürze waren quasi ausgeschlossen. Zudem beherrschten die drei Wächter aus dem Feenland Schutz- und Sicherheitszauber bis zur Perfektion. Es versprach ein wunderschöner, aufregender Tag zu werden.

Ihr Weg führte sie stetig höher in die zerklüftete Berglandschaft.

Die Luft wurde kühler und klarer, und die Zivilisation lag längst als ferner Dunstschleier hinter ihnen. Es dauerte nicht lange, da spürten alle drei ein leichtes, fast unsichtbares Flirren in der Luft, ein subtiles Kribbeln auf der Haut.

„Wir sind durch“, murmelte Funny, ihre Sinne geschärft. „Wir haben die Grenze zum magischen Bereich überschritten.“

Darin nickte. „Ab jetzt ist Vorsicht geboten. Nicht alle Wesen, die sich in solchen Zonen aufhalten, sind uns freundlich gesinnt.“

Lily, sonst eher impulsiv, wurde merklich aufmerksamer. Sie wusste, dass ihre Freunde Recht hatten.

Plötzlich, ohne jede Vorwarnung, zischte etwas durch die Luft. Funny reagierte instinktiv. Mit einer schnellen Handbewegung und einem leise gemurmelten Wort webte sie eine schimmernde, magische Barriere vor die Gruppe. Im selben Augenblick blieben mehrere dunkelgrüne, eigentlich hübsch aussehende Blütenpfeile wirkungslos in dem fast unsichtbaren Schild stecken und fielen dann zu Boden.

Gleichzeitig schlängelten sich aus dem feuchten Waldboden dicke, fleischige Pflanzenranken empor, an deren Enden sich wunderschöne, exotisch leuchtende Blüten öffneten. Doch der Schein trog.

„Vorsicht!“, rief Darin. „Das sind Schlummerblüten! Ihre Pfeile verursachen einen tiefen Schlaf, und wenn man Pech hat, wacht man nie wieder auf!“

Während er sprach, murmelte er einen komplexen Abwehrzauber. Ein sanftes, silbernes Licht legte sich über die aggressiven Pflanzen, woraufhin ihre Blüten welkten und die Ranken schlaff zu Boden sanken. Ihre Aktivität war vorerst eingestellt.

Lily schluckte erschrocken. Sie hatte, vertieft in ihre eigenen Gedanken über mögliche Drachennester in den Felsen, absolut nichts von der unmittelbaren Gefahr bemerkt. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken bei dem Gedanken, was ohne Funnys blitzschnelle Reaktion und Darins gezielten Konterzauber hätte passieren können.

„Danke“, murmelte sie kleinlaut, froh über die Wachsamkeit ihrer Freunde. „Ich… ich hab’s nicht kommen sehen.“

Funny schenkte ihr ein kurzes, aufmunterndes Lächeln.

„Deshalb sind wir ein Team, Li-chan. Passiert den Besten.“

Die drei setzten ihren Weg nun noch vorsichtiger fort. Das Gelände wurde zunehmend felsiger und unwegsamer. Gewaltige Felsbrocken säumten den Pfad, und tiefe Spalten gähnten neben ihnen.

„Hier irgendwo muss der Eingang zu den Ruinen sein“, sagte Funny leise, ihre Augen taxierten die Umgebung.

„Ob die alten Steinwächter noch aktiv sind?“, warf Darin nachdenklich ein, während er einen kleinen, surrenden Sensorzauber in die Luft entließ, der unauffällig die Umgebung scannte.

Funny zuckte gerade mit den Schultern, als ein tiefes, grollendes Rumpeln die Stille zerriss. Erschrocken blickten sie nach oben. Von den steilen Hängen lösten sich erste Felsbrocken, dann immer mehr, die mit wachsender Geschwindigkeit auf sie zurollten. Dieses Mal war Lily die Schnellste.

„Deckung!“, schrie sie, und mit einer wilden, energischen Geste ließ sie um die drei Freunde herum eine undurchdringliche Dornenhecke aus dem Boden schießen. Dicke, verflochtene Ranken, bespickt mit messerscharfen Dornen, stoppten effektiv die heranfliegenden Brocken. Als der Beschuss endlich aufhörte, löste Lily den Zauber auf. Die Dornenhecke zog sich ebenso schnell zurück, wie sie erschienen war. Doch nun sahen die drei, von wo die Felsen gekommen waren. Zwei gewaltige Gestalten aus grauem Stein, leicht mit Moos bewachsen, aber unverkennbar humanoid, blockierten einen schmalen Bergpfad, der in einen verborgenen Talkessel zu führen schien. Steinriesen.

Die Riesen richteten sich zu ihrer vollen, beeindruckenden Höhe auf, ihre steinernen Augen glühten mit einem unheilvollen Licht. Einer von ihnen hob eine massive Felshand und brüllte mit einer Stimme, die wie ein Donnerschlag klang und stark an einen gewissen grauen Zauberer erinnerte: „DU! KOMMST! HIER NICHT! VORBEI!“

Darin, ein glühender Verehrer der Bücher über den Ringkrieg, konnte sich nicht halten. Er bog sich vor Lachen, Tränen liefen ihm über die Wangen.

„Gandalf! Er hat Gandalf zitiert! Oh, das ist zu gut!“, prustete er und vergaß für einen Moment völlig, seinen Teil zu einem Abwehrzauber beizutragen. Funny, die Darins Begeisterung nicht ganz teilte, reagierte sofort. Mit einer eleganten Bewegung sprang sie für ihn ein und warf eine präzise fokussierte Barriere zwischen die beiden Riesen, die sie effektiv voneinander trennte und für einen Moment verwirrte.

Lily nutzte die kurze Atempause.

„Meine Runde!“, rief sie und ließ eine weitere, noch dichtere Dornenhecke um die Beine und Unterkörper der beiden Riesen wachsen. Die magischen Dornen schienen die steinerne Haut der Giganten zu reizen, denn sie begannen zu zappeln und zu zerren, um sich zu befreien.

„Das wird sie eine Weile beschäftigen“, grinste Lily zufrieden.

Funny und Lily packten den immer noch kichernden Darin an den Armen und zogen ihn eilig hinter sich her. Sie passierten den nun freien Pfad und betraten den Talkessel, in dem sich die verwitterten, aber immer noch gut zu erkennenden Ruinen einer alten Menschenstadt erstreckten.

„Wow“, entfuhr es Lily, als sie sich umsah. „Ob es hier vielleicht einen geheimen Dungeon gibt? Und wird der von einem Drachen bewacht?“ Ihre Augen leuchteten bei dem Gedanken.

Funny lachte leise und schüttelte den Kopf.

„Li-chan, das ist eine alte Menschenstadt. Ich glaube kaum, dass die Menschen damals schon so etwas wie Dungeons mit Drachen hatten. Das ist eher eine Domäne der Zwerge oder… nun ja, unserer Welt.“

„Aber warum bewachen dann zwei riesige Steinriesen den Durchgang?“, hakte Lily unnachgiebig nach. „Das macht doch keinen Sinn für eine normale, verlassene Stadt.“

Funny zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Vielleicht haben wir Elfen die Riesen vor langer Zeit hier platziert, um die Menschen fernzuhalten? Immerhin liegt die Stadt im magischen Bereich der Welt, und für unbedarfte Menschen könnte es hier schnell gefährlich werden.“

Darin, der sein Lachen endlich unter Kontrolle gebracht hatte und nun nachdenklich die Ruinen inspizierte, räusperte sich.

„Ich glaube, Funny, da liegst du nicht ganz richtig. Und Lily könnte einen Punkt haben. Was, wenn die Riesen die Stadt nicht vor Menschen schützen, sondern etwas in der Stadt schützen? Es ist möglich, dass hier im Laufe der Zeit ein Dungeon oder ein magischer Nexus entstanden ist. Daraufhin haben wir vielleicht die Menschen ‚höflich‘ gebeten, diesen Bereich zu meiden. Und dieser Dungeon oder Nexus hat dann selbst etwas zu seinem Schutz unternommen und die Riesen hier platziert. Denkt doch mal an die Killerpflanzen. Ich vermute, das war die erste Verteidigungslinie, und die Riesen sind die zweite.“

Lilys Augen wurden noch größer.

„Und… und gibt es dann vielleicht noch eine dritte Verteidigungslinie? Mit… mit Knuddeldrachen?“

Ihre Stimme war voller hoffnungsvoller Erwartung.

Darin schüttelte lächelnd den Kopf.

„Du und deine Drachen, Lily. Und ich bin mir nicht sicher, ob sich so ein Hüter eines alten Ortes gerne knuddeln lässt. Die sind meistens eher… territorial.“

„Warte es nur ab“, erwiderte Lily mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen. „Ich kann jeden Drachen dazu bringen, sich knuddeln zu lassen!“

Funny und Darin wechselten einen alarmierten Blick. Beiden war klar, dass dies keine leeren Worte von Lily waren. Ihre fast schon manische Zuneigung zu Drachen hatte schon zu einigen… haarsträubenden Situationen geführt.

„Li-chan“, sagte Funny mit einer Mischung aus Strenge und Belustigung, „denkst du bitte noch an das Drachen-Ei-Debakel zu Ostern im Feenland? Als du plötzlich und völlig unvermittelt auf dieses riesige, goldene Ei losgestürzt bist, nur weil es ’sooo süß gefunkelt‘ hat? Wenn das hier wieder passiert, schwöre ich dir, legen wir dich künftig an die Leine, meine liebe Lily-Wauwau!“ Um ihre Worte zu unterstreichen, machte Funny ein paar leise, spielerische Bellgeräusche.

Lily verschluckte sich fast vor Lachen und stieß Funny spielerisch in die Seite. Darin schüttelte bei dieser kindischen Blödelei nur noch grinsend den Kopf, diese Neckereien liebte er so an seinen Freundinnen..

Sie gingen weiter durch die verfallenen Straßen, vorbei an eingestürzten Häusern und überwucherten Plätzen, bis sie vor etwas standen, das nicht ganz in die Umgebung zu passen schien. Es war kein Gebäude, kein offensichtlicher Eingang zu einem Keller oder einer Höhle. Es war einfach nur ein Tor. Ein freistehender Torbogen aus weissem Marmor, dessen Säulen und Bogen erstaunlich gut erhalten waren.

Lily stürzte sofort vor, um hindurch zu gehen und konnte gerade so noch von Funny aufgehalten werden.

Darin trat vorsichtig näher und untersuchte die Architektur.

„Interessant. Klassizistischer Stil, würde ich sagen. Spätes römisches Reich. Obwohl im Stil ähnlich, passt der Bogen nicht zum Rest der Ruinen, die scheinen viel, viel älter zu sein.“

Funny, die Meisterin im Aufspüren von versteckten Zaubern, ging vorsichtig um das Tor herum, ihre Hand glitt über die kühle Oberfläche. Ihre Stirn legte sich in Falten.

„Lily, sei vorsichtig“, mahnte sie, als ihre Freundin schon ungeduldig mit dem Fuß scharrte.

„Gehen wir jetzt endlich hindurch? Ich will wissen, was dahinter ist!“, Lily konnte es kaum abwarten.

Funny und Darin wechselten einen kurzen Blick.

„Ich kann keine unmittelbare Gefahr spüren“, sagte Funny langsam. „Keine feindlichen Auren, keine Fallenmagie.“

Darin nickte. „Mehr noch. Es sind überhaupt keine aktiven Zauber an diesem Tor zu spüren. Es ist… still. Als wäre es nur ein normaler Steinbogen.“

„Also, gehen wir jetzt?“, drängelte Lily erneut.

„Wartet“, sagte Funny bestimmt. Sie bückte sich, hob einen flachen Stein auf und kramte dann… irgendwoher… ein kleines, zusammengefaltetes Taschentuch hervor. (Wo genau Funny in ihrem Bikini ein Taschentuch aufbewahren konnte, war ein Geheimnis, das wohl nur sie kannte und über das ihre Freunde längst aufgehört hatten, sich zu wundern.) Sorgfältig legte sie das Tuch unter den Stein, direkt neben den Torbogen.

„Wir müssen etwas Persönliches hierlassen“, erklärte sie. „Eine Art Anker. Um eine feste Rückkehrmarkierung zu haben, falls das Tor uns an einen… unerwarteten Ort führt und der Rückweg nicht offensichtlich ist.“

„Gute Idee, Funny“, lobte Darin ihre strategische Weitsicht.

„Dann aber los jetzt!“, rief Lily, sie konnte ihre Neugier nicht länger zügeln, und mit einem entschlossenen Schritt lief sie durch den Torbogen. Und war verschwunden. Einfach so.

„Lily!“, riefen Funny und Darin gleichzeitig und stürzten ihrer Freundin ohne zu zögern hinterher, Darin mit erhobenen Händen, bereit, im Bruchteil einer Sekunde einen Schutzzauber zu wirken.

Doch als die beiden das Tor ebenfalls passiert hatten, fanden sie sich nicht in einer gefährlichen Falle oder einer anderen Dimension wieder, sondern in einer überraschend hohen, aber schlichten Eingangshalle. Hinter ihnen war der steinerne Torbogen verschwunden. An seiner Stelle befand sich nun eine massive, schmucklose Doppeltür aus dunklem Holz. Funny versuchte sofort, sie zu öffnen, doch sie war fest verschlossen. Kein Knauf, kein Schloss, nur glattes Holz. „Unser Rückweg wird wohl ein anderer sein müssen“, stellte Funny trocken fest, ihre Stimme klang jedoch nicht beunruhigt, sondern eher neugierig.

Darin stand bereits vor einem altmodischen Wegweiser, der etwas verloren mitten in der Halle stand.

Darauf stand in schönen Druckbuchstaben:

Mensa hier lang
Bibliothek: da lang
Lesesaal: dort lang
Säle: woanders lang

„Wie langweilig“, kommentierte Lily, die sich bereits umsah. „Sieht aus wie der Eingang zu einer alten Universität. Ist das hier nur eine Bibliothek?“

Ihre Enttäuschung war ihr deutlich anzumerken. Keine Drachen, nur Bücher.

Funny war unterdessen zu einem kleinen, verstaubten Schalter getreten, über dem ein Schild mit der Aufschrift „Information“ hing. Sie beugte sich darüber.

„Ich glaube,“ sagte sie nachdenklich, „wir müssen uns den Weg aus dieser Bibliothek im wahrsten Sinne des Wortes herauslesen.“

Darin trat zu ihr und nahm ein einzelnes Blatt Papier auf, das ordentlich auf dem Tresen lag.

Er las vor: „Nutzungsbedingungen: Lies eine spannende Geschichte klar und deutlich vor, und du darfst diesen Ort wieder verlassen. Gehe zur Bibliothek und wähle das Buch, das dich ruft. Gehe in den Lesesaal und beginne zu lesen. Liest du gut und mit Gefühl, wird sich der Ausgang für dich öffnen.“

Lily stöhnte theatralisch auf.

„Lesen? Bäh. Ich hätte wirklich lieber einen Drachen geknuddelt. Oder zumindest mit ihm gekämpft.“

Funny, deren Neugier nun endgültig geweckt war, folgte bereits dem Wegweiser zur Bibliothek. Als sie durch eine breite Tür trat, entfuhr ihr ein leiser Ruf des Erstaunens.

„Darin, Lily, kommt schnell! Schaut euch das an!“

Darin, gefolgt von einer widerstrebenden Lily, betrat ebenfalls den Raum. Die Bibliothek war gigantisch. Bis unter die hohe Decke reichten schier endlose Reihen von Bücherregalen, so weit das Auge blicken konnte. Der Geruch von altem Papier und Leder lag schwer in der Luft.

„Bei den Sternen…“, murmelte Darin ehrfürchtig. „Hier müssen ja ALLE Bücher stehen, die jemals in dieser Welt veröffentlicht wurden. Und vielleicht noch einige mehr.“

Funny und Darin, beide durchaus Bücherwürmer, begannen langsam, die Gänge entlangzuschlendern, die schieren Mengen an Wissen bestaunend. Lily hingegen, die weniger fürs stille Lesen zu begeistern war, beschloss, der Mensa einen Besuch abzustatten. Ein zweiter Kaffee wäre jetzt nicht schlecht. Oder vielleicht ein Stück Kuchen? Doch zu ihrer Enttäuschung war die Tür zur Kantine ebenso fest verschlossen wie die Eingangstür. Schulterzuckend und leicht missmutig trottete sie dann doch zur Tür, die mit „Lesesaal“ beschriftet war.

Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt und spähte hinein. Ein weiterer Ruf des Erstaunens, diesmal von ihr, hallte leise durch die Eingangshalle. Der Lesesaal war das genaue Gegenteil der staubigen, endlosen Bibliothek. Er war unglaublich gemütlich. Überall standen weiche, einladende Sessel und kleine Sofas, arrangiert in lauschigen Leseecken, mit kleinen Beistelltischen und warm leuchtenden Leselampen. Sie entdeckte einen besonders einladenden, tiefen Ohrensessel, der direkt vor einem großen, steinernen Kamin stand. Kaum hatte sie sich hineinfallen lassen, begann wie von Zauberhand ein lustiges, prasselndes Feuer im Kamin zu brennen und wohlige Wärme zu verbreiten.

„Okay,“ murmelte sie, „das ist schon besser. Sehr viel besser.“

Kurze Zeit später gesellten sich Funny und Darin zu ihr. Funny hielt ein riesiges, schweres Buch mit einem unscheinbaren, dunkelbraunen Ledereinband in den Händen.

„Geschichte der Arbeiterklasse und ihrer Kämpfe im Industriezeitalter“ stand in verblichenen Goldbuchstaben auf dem Einband. Lily hob eine Augenbraue.

„Im Ernst, Funny? Von all den Millionen Büchern hier drin… das? Warum holt ihr denn so was Langweiliges?“

Funny blickte etwas ratlos von dem Buch zu ihren Freunden.

„Es war… es war das einzige Buch, das wir mitnehmen konnten. Alle anderen schienen fest in den Regalen zu stecken oder waren von einer Art Barriere umgeben. Dieses hier lag wie zufällig auf einem kleinen Pult, als würde es auf uns warten.“

Darin nickte bestätigend.

„Ich glaube, die Bibliothek hat etwas für uns ausgewählt. Die Nutzungsbedingungen sagten ja, wähle das Buch, das dich ruft‘. Vielleicht hat dieses uns gerufen. Nun, wer liest vor?“

„Lass mich das machen“, bot Funny an. Sie setzte sich im Schneidersitz vor den Kamin, das schwere Buch auf ihrem Schoß, und begann vorsichtig zu blättern. Die Seiten waren dick und leicht vergilbt.

„Merkwürdig“, murmelte sie. „Hier steht nur eine einzige, sehr lange Geschichte drin. Keine Kapitel, keine Abschnitte.“

„Dann lies vor, Funny“, sagte Darin sanft und machte es sich neben Lily in einem Sessel bequem.

Funny holte tief Luft, konzentrierte sich und begann dann mit ihrer klaren, angenehmen Stimme zu lesen. Obwohl das Thema zunächst trocken erschien, trug Funnys modulierende Stimme die Emotionen und die Dramatik der Erzählung so lebendig vor, dass selbst Lily bald gebannt lauschte, das Kaminfeuer tanzte dazu im Takt.


Blutmai – Die Geburt der Roten Fahne

Der Morgen war grau. Ein kalter Wind fuhr durch die leeren Straßen, als sich vor dem eisernen Tor der Fabrik ein paar Dutzend Gestalten versammelten. Männer mit rußgeschwärzten Gesichtern, Frauen mit festem Blick. In ihren Händen flatterten weiße Tücher im Wind – notdürftig befestigt an Besenstielen, zerfranste Lappen, die nur eines wollten: gehört werden.

„Wir wollen keinen Krieg, wir wollen Brot!“, rief ein älterer Mann mit rauer Stimme. Neben ihm hob eine junge Frau die Stimme: „Und Würde! Schluss mit 14 Stunden für einen Hungerlohn!“

Die anderen antworteten mit entschlossenem Murmeln. Die weiße Fahne, sonst Zeichen der Kapitulation, war hier ein Symbol der Hoffnung – und des Widerstands.

Doch das Fabriktor blieb verschlossen. Kein Vorarbeiter erschien, kein Gespräch kam zustande. Stattdessen trat ein untersetzter Mann im Mantel hervor – der Fabrikbesitzer, Zigarre im Mundwinkel, Verachtung im Blick.

„Ihr seid raus. Wer heute nicht arbeitet, braucht morgen nicht wiederkommen!“, schleuderte er ihnen entgegen. Und verschwand. Die Türen knallten zu.
Stille.

Dann sagte einer: „Dann eben nicht hier.“

Und sie zogen los.

Durch die Stadt, durch Gassen und Straßen, mit jedem Schritt wurden sie mehr. Am nächsten Werkstor schlossen sich Dutzende an. Beim Textilbetrieb standen plötzlich Hunderte. Die weißen Fahnen wiegten sich in den Windböen, ein wachsender Strom menschlicher Entschlossenheit, ein ganzer Fluss aus Stimmen, Füßen und Hoffnung.

„Gerechte Löhne! Menschenrechte! Kein Profit ohne uns!“ riefen sie, trommelten auf Eimer, sangen Arbeiterlieder. Männer reichten anderen die Hand, Frauen hoben Kinder auf die Schultern, die sangen:
„Völker, hört die Signale…“

Doch dann – ein Donnerschlag der Realität.
Hinter der nächsten Straßenecke: Stahlhelme. Bajonette. Flinten. Eine Front bewaffneter Männer, regungslos wie Statuen, das Gewehr im Anschlag.

Ein Offizier trat vor. „Im Namen der Ordnung: Zerstreuen Sie sich sofort. Letzte Warnung!“

Ein Murmeln ging durch die Menge. Die weißen Fahnen schwankten. Dann stimmte eine einzelne Stimme an:
„Auf zum letzten Gefecht…“
Mehrere stimmten ein. „Die Internationale…“

„Feuer!“

Ein Schuss.

Dann noch einer.

Dann viele.

Panik. Schreie. Blut. Menschen stürzten, andere versuchten zu fliehen. Doch das Echo der Schüsse ließ keinen Zweifel: Dies war keine Warnung, dies war ein Massaker. Die weißen Fahnen – eben noch flatternde Zeichen des Protests – fielen zu Boden. Dort, wo sie das Blut aufnahmen, verfärbten sie sich rot.
Ein junger Mann kniete neben einer Frau, deren Arm von einem Querschläger zerfetzt worden war. In seiner Hand hielt er ihre durchblutete Fahne. Zitternd. Dann stand er auf – hielt sie in die Luft.

„Schaut hin! Das ist unser Blut! Und wir geben nicht auf!“

Die, die entkamen, trugen sie mit sich – diese rot gefärbten Fahnen. Sie wurden zu Bannern, zu Erinnerungen, zu Symbolen. Aus Weiß wurde Rot. Aus Hoffnung wurde Kampf.

Seit jenem Blutmai steht die rote Fahne für den unvergänglichen Kampf derer, die nichts haben – gegen jene, die alles besitzen.

Für Gerechtigkeit. Für Freiheit. Für Würde.

Und solange irgendwo Menschen unterdrückt, ausgebeutet oder zum Schweigen gebracht werden, bleibt sie ein Zeichen:
Die rote Fahne weht – und der Kampf ist noch lange nicht zu Ende.


Stunden schienen zu vergehen, während Funny las. Als sie schließlich mit leicht belegter Stimme das Buch schloss, herrschte für einen Moment Stille im Raum, nur unterbrochen vom Knistern des Feuers. Dann hörte man ein leises, tiefes Grummeln, das von überall und nirgends aus dem Lesesaal zu kommen schien. Eine sanfte, resonante Stimme ertönte, weder männlich noch weiblich: „Ein guter Vortrag. Mit Gefühl und Verständnis vorgetragen. Der Rückweg ist euch nun bereitet.“

Das schwere Buch auf Funnys Schoß löste sich in goldenen Staub auf, der sanft zu Boden rieselte und verschwand. Gleichzeitig erlosch das Feuer im Kamin, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Die drei Freunde sahen sich an, etwas benommen, aber auch erleichtert. Sie standen auf und gingen zurück in die Eingangshalle, zu der großen, hölzernen Doppeltür, die zuvor ihren Rückweg versperrt hatte. Langsam drückte Funny dagegen. Die Tür schwang einen Spaltbreit auf. Doch als sie versuchten hindurchzugehen, war es, als würden sie gegen eine unsichtbare, weiche, aber undurchdringliche Grenze stoßen.

„Was ist denn jetzt los?“, rief Lily und geriet leicht in Panik. „Die Stimme hat doch gesagt, der Weg ist frei! Warum kommen wir hier nicht durch?“

Ihre Stimme zitterte leicht. Darin hob beschwichtigend eine Hand, schon einen Auflösungszauber auf den Lippen murmelnd, um die Barriere zu untersuchen.

„Wartet“, sagte Funny leise. Sie schloss kurz die Augen, stellte sich direkt vor die Tür und schien sich intensiv zu konzentrieren. Ein kaum wahrnehmbares, silbernes Flimmern umgab sie für einen Augenblick. Dann öffnete sie die Augen wieder, ein kleines, wissendes Lächeln umspielte ihre Lippen.

„Jetzt!“, rief sie. „Schnell hindurch!“

Weder Lily noch Darin ließen sich das zweimal sagen. Ohne zu zögern, schritten sie durch die Tür. Dieses Mal hielt sie nichts auf. Funny folgte ihnen dichtauf.

Als sie hindurchgetreten waren und sich die Tür hinter ihnen mit einem leisen Klicken schloss, flimmerte die Luft erneut kurz. Die Drei standen wieder im Talkessel, vor dem alten, steinernen Torbogen. Von einer Eingangshalle oder einer Bibliothek war keine Spur mehr zu sehen. Der Stein mit Funnys Taschentuch lag unberührt daneben.

„Was hast du gemacht, Funny?“, fragte Darin, seine Stimme voller Erstaunen und Bewunderung. „Wie hast du die letzte Barriere durchbrochen?“

Funny wurde leicht rosa um die Wangen und blickte auf das Taschentuch.

„Ich… ich habe an das Taschentuch gedacht“, erklärte sie leise. „Es war doch ein Geschenk von dir, Darin. Mit deinen Initialen darauf, erinnerst du dich?“

Sie lächelte ihn an.

„Ich dachte mir doch schon von Anfang an, als ich es hingelegt habe, dass wir vielleicht einen triftigeren Grund brauchen würden, um wieder hierher zurückzukommen, als nur einen beliebigen Stein. Und das Tuch… das Tuch ist mir halt wichtig, weil es doch von dir ist“, fügte sie kaum hörbar hinzu, während sie es vorsichtig aufhob und glattstrich.

Lily, die das alles mit einem breiten Grinsen beobachtet hatte, das sie kaum unterdrücken konnte, stieß Darin verschwörerisch in die Seite. Und Darin? Darin sagte nichts, aber er trat zu Funny und strich ihr einmal kurz, fast unmerklich, über das dunkelblaue Haar. Eine kleine Geste, die jedoch Bände sprach.

„Nun“, sagte Lily nach einer Weile und dehnte sich genüsslich. „Was meint ihr? War das genug Aufregung für heute? Ich könnte jetzt wirklich einen starken Kaffee vertragen. Und vielleicht ein Nickerchen.“

Funny nickte.

„Ja, Li-chan, du hast recht. Lasst uns zur Hütte zurückkehren. Zumindest wissen wir jetzt, was die Steinriesen hier möglicherweise bewachen. Aber warum diese Bibliothek so ist, wie sie ist, und welche Geheimnisse sie noch birgt… das müssen wohl Fachleute herausfinden. Lasst uns das morgen kurz melden.“

Darin schüttelte langsam den Kopf und deutete auf den Platz, wo eben noch der Torbogen gestanden hatte.

„Ich glaube, das wird nicht möglich sein. Schaut mal.“

Funny und Lily drehten sich überrascht um. Wo eben noch der massive, alte Torbogen gestanden hatte, war jetzt nur noch leerer Platz. Felsen, Gras, ein paar struppige Büsche. Nichts, absolut gar nichts erinnerte mehr daran, dass hier jemals ein Tor oder ein Eingang zu einer magischen Bibliothek gewesen war.

Funny wurde sehr nachdenklich. Ihre himmelblauen Augen schienen in die Ferne zu blicken.

„Ich glaube…“, sagte sie langsam, „…ich glaube, das war die sagenumwobene Verlorene Bibliothek der Menschheit. In ihr, so heißt es in alten Legenden, ist das gesamte verlorene Wissen der Menschheit aufbewahrt, Dinge, die vergessen wurden oder absichtlich vernichtet. Ich hatte irgendwann einmal in einem sehr alten Buch darüber gelesen. Sie taucht nur von Zeit zu Zeit auf, an den unwahrscheinlichsten Orten, und erlaubt ausgewählten Besuchern einen kleinen Einblick in Dinge, an die sich sonst niemand mehr erinnern kann.“

Sie machte eine Pause.

„An unsere Geschichte, die wir gerade gelesen haben, die ‚Geschichte der Arbeiterklasse‘, erinnert sich in der modernen Menschenwelt ja auch kaum noch jemand in ihrer wahren Tiefe und Bedeutung. Ich denke, weil die Menschen gerade wieder darüber diskutieren, Errungenschaften wie den 8-Stunden-Arbeitstag abzuschaffen oder aufzuweichen, hat uns die Bibliothek diesen kleinen, aber wichtigen Einblick erlaubt. Eine Erinnerung.“

Sie blickte entschlossen zu ihren Freunden.

„Lasst uns das alles genau aufschreiben, solange die Erinnerung frisch ist. Vielleicht können wir es den Menschen auf irgendeine Weise zugänglich machen.“

Darin nickte ernst. „Eine gute Idee, Funny. Das sollten wir tun.“

Er legte beiden Mädchen eine Hand auf die Schulter und zog sie sanft in Richtung des Ausgangs des Talkessels.

Als sie den schmalen Pfad erreichten, waren die beiden Steinriesen verschwunden. Die Dornenhecken waren ebenfalls fort. Und als sie sich ein letztes Mal umdrehten, bevor sie den Talkessel verließen, war auch die Ruinenstadt hinter ihnen wie vom Erdboden verschluckt. Nur hier und da konnte man letzte Grundmauern mehr erahnen als erkennen.

Lily blickte sich kopfschüttelnd um und sagte dann mit ihrer typisch trockenen Art: „Also, wenn mich jemand fragt: Das muss Magie sein.“

Funny und Darin sahen sich an, dann brachen beide in herzhaftes Gelächter aus, das von den Felswänden widerhallte.

Der Rückweg zur Berghütte war erstaunlich einfach und ereignislos, als hätte die magische Welt sie nun wieder in Ruhe gelassen, zufrieden mit dem kleinen Abenteuer, das sie ihnen beschert hatte. Die Sonne stand schon tief, als sie müde, aber erfüllt ihre kleine Hütte erreichten, bereit für einen sanften Blütentee und fröhliches Gequatsche, bevor sie in ihre Betten verschwinden würden.


Kommentare

Eine Antwort zu „Die verlorene Bibliothek“

  1. Avatar von Ursula Brehm
    Ursula Brehm

    Eine interessante,magische und lehrreiche , fast vergessene Geschichtsstunde, schön.

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