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Yuki, das Schneegespenst – Ein frostiger Auftrag

Der Kamin im gemeinsamen Häuschen der Abenteurergruppe Adiuva et Protege knisterte behaglich und warf tanzende Schatten an die Wände, die mit allerlei Trophäen, Karten und seltsamen technischen Bauteilen übersät waren. Draußen hatte der Winter mit Eiseskälte die Landschaft in ein Winter-Wunderland verwandelt, doch drinnen war es mollig warm.

Funny saß konzentriert an ihrem großen Eichentisch. Vor ihr ausgebreitet lag eine detaillierte Landkarte einer abgelegenen Bergregion. Sie tippte mit dem Finger auf einen Punkt. Sie murmelte vor sich hin. Vermutlich versuchte sie alle bekannten Fakten zu einem großen Gesamtbild zusammenzuführen.

Am anderen Ende des Tisches lümmelte Lily mehr gelangweilt als aufmerksam. Ihre langen, dunkelrote Haare, fielen wie ein wilder Vorhang über die Tischkante. Sie versuchte mit mäßigem Erfolg, einen Turm aus Zuckerwürfeln auf ihrem Frühstückstisch zu bauen.

„Also, ich fasse zusammen“, murmelte sie, ohne aufzusehen. „Irgendein Geist friert Leuten die Zehen ab und wir sollen bei dieser Affenkälte losziehen, um tröstend Händchen zu halten? Warum müssen wir gerade jetzt, bei dieser Kälte, einen Auftrag ausführen?“

„Es handelt sich nicht um irgendeinen Geist, Lily“, erwiderte Funny ruhig und geduldig, ohne den Blick von der Karte zu nehmen. „Die Berichte sprechen von einer Yuki-onna, einer Schneefrau. Eine Naturgeistererscheinung von beträchtlicher Macht. Und sie friert den Menschen nicht nur die Zehen ab, sie entzieht ihnen das Leben. Unser Auftraggeber, ein junger Holzfäller namens Teramichi, hat als einziger eine Begegnung überlebt.“

In diesem Moment schlurfte Darin aus seiner Werkstatt ins Zimmer. Sein silbernes, verwuscheltes Haar stand in alle Richtungen ab und sein viel zu großes T-Shirt rutschte ihm, wie so oft, über eine Schulter, was Funny einen winzigen, kaum merklichen Seufzer entlockte. Er schob seine runde Brille auf der Nase zurecht und stellte zwei dampfende Tassen mit frisch gebrühtem Kaffee auf den Tisch.

„Die Ausrüstung ist überprüft und winterfest gemacht“, sagte er mit seiner ruhigen, überlegten Stimme. „Unsere elfenübliche Kleidung sollte uns magisch bis minus fünfzig Grad schützen. Theoretisch.“

Lily starrte ihn an und versuchte nun neben dem Würfelzuckerturm auch einen Turm aus Brötchen zu errichten.

„Theoretisch? Was heißt hier theoretisch, Darin? Ich will nicht als Elfeneis am Stiel enden!“

Funny lächelte fein.

„Darin, deine Bescheidenheit in allen Ehren. Aber deine Technik hat uns noch nie im Stich gelassen. Und Lily, würdest du bitte aufhören, unser Frühstück für ein architektonisches Experiment zu missbrauchen und dich auf unseren Auftrag zu konzentrieren?“

„Jaja, Fun-chan“, brummte Lily und ließ einen Teil des Zuckerturms mit einem Plumpsen in ihren Kaffee fallen.

„Also, was ist der Plan, Frau Generalfeldmarschall? Hingehen, Naginata auspacken, ein paar magische Eiszapfen zerkleinern und wieder heim zum warmen Kamin?“

„Der Plan ist, wie immer, etwas subtiler“, erklärte Funny geduldig und mit dem Anflug eines Lächelns. „Eine Yuki-onna ist Teil der Natur. Sie grundlos zu vernichten, könnte das Gleichgewicht der Region empfindlich stören. Unser Ziel ist es, die Bedrohung zu neutralisieren, vorzugsweise durch eine… Umsiedlung. Wir werden beobachten, analysieren und dann mit diplomatischem Geschick eine Lösung finden.“

Lily verdrehte ihre grauen Augen.

„Diplomatie mit einem Schneesturm. Klingt nach einem Heidenspaß. Ich wette, ich kann sie mit einer gut plazierten Dornenhecke davon überzeugen, in die Südsee auszuwandern.“

„Deine Dornenhecke wirst du bereithalten, genau wie deine Naginata und wie Darin seine Doppelaxt“, sagte Funny und ein Hauch von Härte schlich sich in ihre Stimme. „Aber wir werden den ersten Schritt mit Worten tun. Verstanden?“

Lily seufzte theatralisch.

„Verstanden. Worte zuerst. Und wenn die nicht funktionieren, sprechen unsere Waffen. Nachdrücklich!“

Darin nickte schweigend und nippte an seinem Kaffee, seine braunen Augen wanderten besorgt von Funny zu Lily und wieder zurück. Sein Job war es, die beiden zu beschützen, und dieser Auftrag roch nach einer Kälte, die die aktuellen Außentemperaturen noch deutlich unterschritt.

Das Dorf des Schweigens

Die Reise in das Bergdorf war beschwerlich. Der Schnee lag meterhoch und ein eisiger Wind zerrte an ihnen. Kleidung war bei Blumenelfen unter normalen Umständen nur proforma notwendig, und Darins Technik sollte auch gegen magische Kälte absichern.

Das Dorf selbst wirkte wie ausgestorben. Rauch stieg nur aus wenigen Kaminen auf und die Fenster der kleinen Holzhütten starrten wie leere Augen in die weiße Landschaft.

Ihr Auftraggeber, Teramichi, ein noch sehr junger Mann mit gequälten Augen, empfing sie in seiner bescheidenen Hütte. Er zitterte unkontrolliert, obwohl es drinnen warm war.

„Sie… sie war so schön“, stammelte er, nachdem Funny ihn mit ihrer einfühlsamen Art dazu gebracht hatte, seine Geschichte zu erzählen. „Wie frisch gefallener Schnee im Mondlicht. Mein Freund Nishikaze… sie hat ihn nur angehaucht. Ein weißer Nebel… und er war fort. Sein Gesicht… er lächelte.“

Funny hörte aufmerksam zu, ihre himmelblauen Augen fixierten den jungen Mann.

Yuki

„Und Euch hat sie verschont? Warum?“

„Sie sagte… ich sei noch zu jung und hätte noch nicht gelebt“, flüsterte Teramichi. „Sie hat mir befohlen, zu schweigen. Niemandem ein Wort zu sagen, sonst würde sie mich finden und töten. Aber… die Angst… sie frisst mich auf! Jedes Mal, wenn der Wind heult, sehe ich ihr Gesicht.“

Lily, die bisher ungeduldig mit dem Fuß gewippt hatte, wurde plötzlich ernst.

„Sie hat dich leben lassen. Das ist… seltsam für ein Monster.“

„Exakt mein Gedanke“, bestätigte Funny. „Sie kann töten, aber sie hat eine Wahl getroffen. Das deutet auf eine Form von Bewusstsein und vielleicht sogar auf einen Moralkodex hin, so fremdartig er uns auch erscheinen mag. Darin, hast du etwas?“

Darin hielt ein kleines, surrendes Gerät in der Hand, das wie ein Kompass aus Glas und Messing aussah. Eine feine, blaue Linie zitterte auf der Anzeige.

„Ich empfange eine massive kryo-magische Signatur. Nordöstlich von hier, in der Nähe der alten Fährhütte am Fluss. Die Konzentration ist… immens. Sie verbirgt sich nicht einmal.“

„Dann statten wir der Dame einen Besuch ab“, sagte Funny und stand auf. Ihre Miene war entschlossen. „Teramichi, bleib im Haus! Wir werden diese Angelegenheit klären.“

Eine Audienz bei der Schneekönigin

Die Fährhütte stand verlassen und halb im Schnee versunken da. Die Luft war so kalt, dass sie in den Lungen schmerzte. Darins Gerät schlug nun wild aus.

„Sie ist hier drin“, flüsterte Darin und nahm seine Axt aus der Item-Box.

Lily zog ihre Naginata vom Rücken.

„Na also, endlich geht’s rund. Ich nehm die Tür.“

„Nein“, zischte Funny und hielt sie am Arm zurück. „Keine Gewalt. Ich gehe allein vor. Ihr gebt mir Deckung.“

„Bist du verrückt, Fun-chan?“, keuchte Lily. „Die pustet dich einmal an und wir können dich als Statue in Darins Werkstatt aufstellen!“

„Ich vertraue auf meine Analyse. Sie ist nicht grundlos böse. Sie ist einsam“, sagte Funny bestimmt.

Sie zog ihre beiden Dolche, hielt sie aber locker an ihrer Seite. Dann atmete sie tief durch und rief mit lauter, klarer Stimme: „Verehrte Dame des Winters! Wir, die Abenteurer von Adiuva et Protege, sind nicht gekommen, um zu kämpfen. Wir sind gekommen, um zu reden!“

Die Tür der Hütte schwang geräuschlos auf und enthüllte eine Dunkelheit, die selbst das helle Schneelicht zu verschlucken schien. Eine Gestalt trat heraus.

Die Yuki-onna war von atemberaubender, unheimlicher Schönheit. Ihre Haut war so weiß wie Porzellan, ihre Haare schienen aus gefrorenem Mondlicht zu bestehen und ihre Augen waren tiefschwarze Teiche in einem ansonsten makellosen Gesicht. Sie trug ein schneeweißes Gewand, das um sie herum zu schweben schien. Die Kälte, die von ihr ausging, war nicht nur physisch, sondern auch seelisch zu spüren. Die Drei wussten, ohne Darins technisches Equipment wären sie schon längst zu Eis erstarrt.

Yuki

„Reden?“, ihre Stimme klang wie das Knistern von Eis. „Sterbliche kommen nur hierher, um zu sterben. Euer warmer, lauter Atem ist eine Beleidigung für die Stille des Winters.“

Funny machte einen Schritt nach vorn, eine höfliche Verbeugung andeutend.

„Verzeiht unsere Anwesenheit, doch Eure jüngsten Handlungen haben Unruhe in die Welt der Menschen gebracht. Wir möchten eine Lösung finden, die sowohl Euch als auch den Bewohnern des Tals gerecht wird.“

Die Yuki-onna lachte, ein klangloses, kaltes Geräusch.

„Gerechtigkeit? Die einzige Gerechtigkeit des Winters ist das Ende allen Lebens. Der Junge hat wohl geredet, obwohl ich ihm Schweigen befohlen habe. Warum seid ihr hier?“

„Weil Angst kein Schweigen ist!“, platzte es aus Lily heraus, die neben Funny getreten war, ihre Naginata fest umklammert. „Der arme Kerl macht sich vor lauter Panik in die Hose! Was soll das Ganze überhaupt? Hängst du gern in alten Hütten ab und spielst ‚Buh‘ mit Holzfällern? Besorg dir mal ein Hobby!“

Die Augen der Yuki-onna verengten sich gefährlich. Ein eisiger Windstoß fegte über sie hinweg und ließ Lily die Zähne zusammenbeißen.

„Du vorlautes, warmblütiges Ding. Ein Hauch von mir würde dich zu Staub gefrieren lassen.“

„Versuch’s doch!“, knurrte Lily und ging in Kampfstellung.

„Lily, halt!“, befahl Funny scharf.

Dann wandte sie sich wieder an die Schneefrau, ihre Stimme ruhig und beschwichtigend.

„Bitte entschuldigt meine Freundin. Ihre Art ist… direkt. Aber ihr Kernanliegen ist nicht falsch. Ihr besitzt große Macht, doch Ihr scheint sie nur für Zerstörung und Furcht einzusetzen. Ist das alles, was Eure Existenz ausmacht?“

Die Frage schien die Yuki-onna zu treffen. Ein Riss erschien in ihrer eisigen Fassade.

„Was wisst ihr schon? Ich bin, was ich bin. Ich bin der Sturm. Ich bin die Lawine. Ich bin die Kälte, die das Herz zum Stillstand bringt. Meine Nähe bedeutet den Tod. Jede Berührung ist Zerstörung.“

In ihrer Stimme lag ein Hauch unendlicher Melancholie.

Funny erkannte ihre Chance.

„Und genau das ist der Kern Eures Problems. Ihr sehnt Euch nach Nähe, nach Beachtung, vielleicht sogar nach einer Form von Gemeinschaft. Aber Eure Natur macht es unmöglich. Ihr seid in Eurer eigenen Macht gefangen. Ein Paradoxon, nicht wahr?“

Die Yuki-onna schwieg. Der Wind legte sich.

„Boah, ist das nicht furchtbar einsam?“, sagte Lily plötzlich, ihre Aggression war echter Empathie gewichen. „Immer allein. Niemand zum Quatschen. Kein heißer Kakao. Kein Darin, der einem Kaffee macht. Das ist doch kein Leben!“

Darin, der bisher still im Hintergrund geblieben war, trat nun ebenfalls vor. Er nahm seine Brille ab und putzte sie nervös an seinem übergroßen T-Shirt. „Es… es gäbe vielleicht eine technische, äh, eine magisch-technische Lösung.“

Alle Blicke richteten sich auf ihn, selbst die der Yuki-onna.

„Was für eine Lösung?“, fragte die Schneefrau misstrauisch.

Darin schob seine Brille wieder auf die Nase.

„Eure Aura des Todes ist eine unkontrollierte Emission Eurer magischen Energie. Was wäre, wenn man diese Energie kanalisieren und ihr sie gleichzeitig steuern könntet? Ihr könntet dann an einem Ort leben, an dem Ihr sein könnt, wer Ihr seid, ohne anderen zu schaden.“

Er holte einen wunderschönen, faustgroßen Kristall aus seiner Item-Box. Er schimmerte in allen Farben des Regenbogens.

„Das ist ein Konvergenzkristall. Ich kann ihn modifizieren, um ihn auf Eure einzigartige kryo-magische Signatur abzustimmen. Er würde Eure tödliche Aura absorbieren und in sich bündeln. Ihr würdet immer noch die Kälte beherrschen, aber nicht mehr unwillkürlich alles um Euch herum töten.“

Funny ergriff sofort die strategische Fäden, die Darin ihr gesponnen hatte.

„Stellt Euch vor“, sagte sie mit sanfter, überzeugender Stimme. „Ein neues Zuhause. Der Gipfel des höchsten Berges in dieser Kette. Unbewohnt, unberührt. Ein Palast aus ewigem Eis und Schnee, nur für Euch. Mit diesem Kristall könntet Ihr dort Euer Reich errichten. Ihr könntet den Schnee tanzen lassen und die Winde dirigieren, ohne dass ein Mensch Euch fürchten muss.“

„Und mit ein paar zusätzlichen Runen“, fügte Darin eifrig hinzu, als er Funnys begeisterten Blick sah, „könnte ich den Kristall so justieren, dass er Euch erlaubt, die Welt unten zu besuchen. Ihr könntet an Festen teilnehmen, die Jahreszeiten erleben, das Leben der Menschen… ohne die Gefahr, es zu zerstören.“

Die Yuki-onna starrte auf den Kristall in Darins Hand. In ihren tiefschwarzen Augen spiegelte sich das schillernde Licht. Die Möglichkeit, zu leben, ohne zu verletzen. Die Aussicht auf ein Königreich, anstatt eines Gefängnisses.

„Warum?“, flüsterte sie. „Warum würdet ihr das für mich tun? Es wäre einfacher, mich zu bekämpfen.“

„Weil Töten keine Lösung ist, sondern nur eine weitere Tragödie“, antwortete Funny schlicht. „Und weil selbst ein Schneesturm ein Recht darauf hat, seinen Platz in der Welt zu finden.“

„Außerdem“, grinste Lily, „wäre es doch total langweilig, dich einfach umzuhauen. Dich zu überreden, eine coole Schneekönigin auf einem Berg zu werden, ist eine viel bessere Story für die Gilde!“

Ein langer, stiller Moment verging. Die Yuki-onna betrachtete die drei Blumenelfen. Die kluge Strategin, die impulsive Kriegerin und den genialen, schüchternen Techniker. Sie waren keine Feinde. Sie waren… Problemlöser.

Langsam, fast zögerlich, streckte sie eine Hand aus, die so blass war wie der Tod selbst. „Ich… nehme an.“

Epilog: Eine neue Legende

Darin arbeitete die ganze Nacht hindurch und gravierte im Beisein der Yuki-onna mit vor Kälte zitternden Händen komplexe Runen in den Kristall. Funny und Lily hielten Wache und tranken Tee, während sie leise über den seltsamen Ausgang ihrer Mission sprachen.

Am nächsten Morgen führten sie die Schneefrau zum Gipfel des höchsten Berges. Als Darin ihr den modifizierten Kristall überreichte und sie ihn annahm, geschah etwas Wunderbares. Die erdrückende, tödliche Kälte um sie herum wich einer klaren, reinen und belebenden Winterluft. Ein Lächeln, das erste richtige, warme Lächeln, huschte über ihr Gesicht.

„Ich danke Euch“, sagte sie, ihre Stimme klang nun wie das leise Läuten von Eiskristallen im Wind.

Mit einer majestätischen Geste ließ sie einen Palast aus schimmerndem Eis aus dem Schnee wachsen, ein architektonisches Meisterwerk, das in der Sonne funkelte.

Yuki

Zurück im Dorf berichteten sie Teramichi, dass die Schneefrau an einen Ort gegangen sei, an dem sie niemanden mehr verletzen würde. Die Angst wich aus seinem Gesicht und wurde durch ungläubiges Staunen ersetzt.

Wochen später, zurück in ihrem warmen Häuschen, las Funny einen neuen Bericht aus der Gilde vor.

„Hört euch das an“, sagte sie und ein amüsiertes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Eine neue Legende macht die Runde in den Nordbergen. Wanderer und Bergsteiger berichten von einem wunderschönen Eispalast auf dem höchsten Gipfel und von einer wohlwollenden Wächterin des Berges, einer ‚Eiskönigin‘, die verirrten Reisenden mit sanften Winden den richtigen Weg weist.“

Lily grinste breit und warf Darin einen Apfel zu.

„Siehste, Darin! Du hast aus einem Monster eine Touristenattraktion gemacht! Du bist echt der Beste!“

Darin wurde rot und sein T-Shirt rutschte ihm wieder über die Schulter.

„Ich… Funny hat die Strategie entwickelt.“

„Wir alle haben das getan“, korrigierte Funny sanft und ihre Augen trafen für einen Moment die von Darin. Es war ein stilles Einverständnis zwischen ihnen. „Das ist es, was Adiuva et Protege ausmacht. Wir helfen und wir beschützen. Im Zweifelsfall halt auch ein Schneegespenst.“

Und während draußen der Schnee leise gegen die Fensterscheiben rieselte, war die Welt ein kleines bisschen wärmer und sicherer geworden.

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Yuki, das Schneegespenst – Ein frostiger Auftrag

Der Kamin im gemeinsamen Häuschen der Abenteurergruppe Adiuva et Protege knisterte behaglich und warf tanzende Schatten an die Wände, die mit allerlei Trophäen, Karten und seltsamen technischen Bauteilen übersät waren. Draußen hatte der Winter mit Eiseskälte die Landschaft in ein Winter-Wunderland verwandelt, doch drinnen war es mollig warm.

Funny saß konzentriert an ihrem großen Eichentisch. Vor ihr ausgebreitet lag eine detaillierte Landkarte einer abgelegenen Bergregion. Sie tippte mit dem Finger auf einen Punkt. Sie murmelte vor sich hin. Vermutlich versuchte sie alle bekannten Fakten zu einem großen Gesamtbild zusammenzuführen.

Am anderen Ende des Tisches lümmelte Lily mehr gelangweilt als aufmerksam. Ihre langen, dunkelrote Haare, fielen wie ein wilder Vorhang über die Tischkante. Sie versuchte mit mäßigem Erfolg, einen Turm aus Zuckerwürfeln auf ihrem Frühstückstisch zu bauen.

„Also, ich fasse zusammen“, murmelte sie, ohne aufzusehen. „Irgendein Geist friert Leuten die Zehen ab und wir sollen bei dieser Affenkälte losziehen, um tröstend Händchen zu halten? Warum müssen wir gerade jetzt, bei dieser Kälte, einen Auftrag ausführen?“

„Es handelt sich nicht um irgendeinen Geist, Lily“, erwiderte Funny ruhig und geduldig, ohne den Blick von der Karte zu nehmen. „Die Berichte sprechen von einer Yuki-onna, einer Schneefrau. Eine Naturgeistererscheinung von beträchtlicher Macht. Und sie friert den Menschen nicht nur die Zehen ab, sie entzieht ihnen das Leben. Unser Auftraggeber, ein junger Holzfäller namens Teramichi, hat als einziger eine Begegnung überlebt.“

In diesem Moment schlurfte Darin aus seiner Werkstatt ins Zimmer. Sein silbernes, verwuscheltes Haar stand in alle Richtungen ab und sein viel zu großes T-Shirt rutschte ihm, wie so oft, über eine Schulter, was Funny einen winzigen, kaum merklichen Seufzer entlockte. Er schob seine runde Brille auf der Nase zurecht und stellte zwei dampfende Tassen mit frisch gebrühtem Kaffee auf den Tisch.

„Die Ausrüstung ist überprüft und winterfest gemacht“, sagte er mit seiner ruhigen, überlegten Stimme. „Unsere elfenübliche Kleidung sollte uns magisch bis minus fünfzig Grad schützen. Theoretisch.“

Lily starrte ihn an und versuchte nun neben dem Würfelzuckerturm auch einen Turm aus Brötchen zu errichten.

„Theoretisch? Was heißt hier theoretisch, Darin? Ich will nicht als Elfeneis am Stiel enden!“

Funny lächelte fein.

„Darin, deine Bescheidenheit in allen Ehren. Aber deine Technik hat uns noch nie im Stich gelassen. Und Lily, würdest du bitte aufhören, unser Frühstück für ein architektonisches Experiment zu missbrauchen und dich auf unseren Auftrag zu konzentrieren?“

„Jaja, Fun-chan“, brummte Lily und ließ einen Teil des Zuckerturms mit einem Plumpsen in ihren Kaffee fallen.

„Also, was ist der Plan, Frau Generalfeldmarschall? Hingehen, Naginata auspacken, ein paar magische Eiszapfen zerkleinern und wieder heim zum warmen Kamin?“

„Der Plan ist, wie immer, etwas subtiler“, erklärte Funny geduldig und mit dem Anflug eines Lächelns. „Eine Yuki-onna ist Teil der Natur. Sie grundlos zu vernichten, könnte das Gleichgewicht der Region empfindlich stören. Unser Ziel ist es, die Bedrohung zu neutralisieren, vorzugsweise durch eine… Umsiedlung. Wir werden beobachten, analysieren und dann mit diplomatischem Geschick eine Lösung finden.“

Lily verdrehte ihre grauen Augen.

„Diplomatie mit einem Schneesturm. Klingt nach einem Heidenspaß. Ich wette, ich kann sie mit einer gut plazierten Dornenhecke davon überzeugen, in die Südsee auszuwandern.“

„Deine Dornenhecke wirst du bereithalten, genau wie deine Naginata und wie Darin seine Doppelaxt“, sagte Funny und ein Hauch von Härte schlich sich in ihre Stimme. „Aber wir werden den ersten Schritt mit Worten tun. Verstanden?“

Lily seufzte theatralisch.

„Verstanden. Worte zuerst. Und wenn die nicht funktionieren, sprechen unsere Waffen. Nachdrücklich!“

Darin nickte schweigend und nippte an seinem Kaffee, seine braunen Augen wanderten besorgt von Funny zu Lily und wieder zurück. Sein Job war es, die beiden zu beschützen, und dieser Auftrag roch nach einer Kälte, die die aktuellen Außentemperaturen noch deutlich unterschritt.

Das Dorf des Schweigens

Die Reise in das Bergdorf war beschwerlich. Der Schnee lag meterhoch und ein eisiger Wind zerrte an ihnen. Kleidung war bei Blumenelfen unter normalen Umständen nur proforma notwendig, und Darins Technik sollte auch gegen magische Kälte absichern.

Das Dorf selbst wirkte wie ausgestorben. Rauch stieg nur aus wenigen Kaminen auf und die Fenster der kleinen Holzhütten starrten wie leere Augen in die weiße Landschaft.

Ihr Auftraggeber, Teramichi, ein noch sehr junger Mann mit gequälten Augen, empfing sie in seiner bescheidenen Hütte. Er zitterte unkontrolliert, obwohl es drinnen warm war.

„Sie… sie war so schön“, stammelte er, nachdem Funny ihn mit ihrer einfühlsamen Art dazu gebracht hatte, seine Geschichte zu erzählen. „Wie frisch gefallener Schnee im Mondlicht. Mein Freund Nishikaze… sie hat ihn nur angehaucht. Ein weißer Nebel… und er war fort. Sein Gesicht… er lächelte.“

Funny hörte aufmerksam zu, ihre himmelblauen Augen fixierten den jungen Mann.

Yuki

„Und Euch hat sie verschont? Warum?“

„Sie sagte… ich sei noch zu jung und hätte noch nicht gelebt“, flüsterte Teramichi. „Sie hat mir befohlen, zu schweigen. Niemandem ein Wort zu sagen, sonst würde sie mich finden und töten. Aber… die Angst… sie frisst mich auf! Jedes Mal, wenn der Wind heult, sehe ich ihr Gesicht.“

Lily, die bisher ungeduldig mit dem Fuß gewippt hatte, wurde plötzlich ernst.

„Sie hat dich leben lassen. Das ist… seltsam für ein Monster.“

„Exakt mein Gedanke“, bestätigte Funny. „Sie kann töten, aber sie hat eine Wahl getroffen. Das deutet auf eine Form von Bewusstsein und vielleicht sogar auf einen Moralkodex hin, so fremdartig er uns auch erscheinen mag. Darin, hast du etwas?“

Darin hielt ein kleines, surrendes Gerät in der Hand, das wie ein Kompass aus Glas und Messing aussah. Eine feine, blaue Linie zitterte auf der Anzeige.

„Ich empfange eine massive kryo-magische Signatur. Nordöstlich von hier, in der Nähe der alten Fährhütte am Fluss. Die Konzentration ist… immens. Sie verbirgt sich nicht einmal.“

„Dann statten wir der Dame einen Besuch ab“, sagte Funny und stand auf. Ihre Miene war entschlossen. „Teramichi, bleib im Haus! Wir werden diese Angelegenheit klären.“

Eine Audienz bei der Schneekönigin

Die Fährhütte stand verlassen und halb im Schnee versunken da. Die Luft war so kalt, dass sie in den Lungen schmerzte. Darins Gerät schlug nun wild aus.

„Sie ist hier drin“, flüsterte Darin und nahm seine Axt aus der Item-Box.

Lily zog ihre Naginata vom Rücken.

„Na also, endlich geht’s rund. Ich nehm die Tür.“

„Nein“, zischte Funny und hielt sie am Arm zurück. „Keine Gewalt. Ich gehe allein vor. Ihr gebt mir Deckung.“

„Bist du verrückt, Fun-chan?“, keuchte Lily. „Die pustet dich einmal an und wir können dich als Statue in Darins Werkstatt aufstellen!“

„Ich vertraue auf meine Analyse. Sie ist nicht grundlos böse. Sie ist einsam“, sagte Funny bestimmt.

Sie zog ihre beiden Dolche, hielt sie aber locker an ihrer Seite. Dann atmete sie tief durch und rief mit lauter, klarer Stimme: „Verehrte Dame des Winters! Wir, die Abenteurer von Adiuva et Protege, sind nicht gekommen, um zu kämpfen. Wir sind gekommen, um zu reden!“

Die Tür der Hütte schwang geräuschlos auf und enthüllte eine Dunkelheit, die selbst das helle Schneelicht zu verschlucken schien. Eine Gestalt trat heraus.

Die Yuki-onna war von atemberaubender, unheimlicher Schönheit. Ihre Haut war so weiß wie Porzellan, ihre Haare schienen aus gefrorenem Mondlicht zu bestehen und ihre Augen waren tiefschwarze Teiche in einem ansonsten makellosen Gesicht. Sie trug ein schneeweißes Gewand, das um sie herum zu schweben schien. Die Kälte, die von ihr ausging, war nicht nur physisch, sondern auch seelisch zu spüren. Die Drei wussten, ohne Darins technisches Equipment wären sie schon längst zu Eis erstarrt.

Yuki

„Reden?“, ihre Stimme klang wie das Knistern von Eis. „Sterbliche kommen nur hierher, um zu sterben. Euer warmer, lauter Atem ist eine Beleidigung für die Stille des Winters.“

Funny machte einen Schritt nach vorn, eine höfliche Verbeugung andeutend.

„Verzeiht unsere Anwesenheit, doch Eure jüngsten Handlungen haben Unruhe in die Welt der Menschen gebracht. Wir möchten eine Lösung finden, die sowohl Euch als auch den Bewohnern des Tals gerecht wird.“

Die Yuki-onna lachte, ein klangloses, kaltes Geräusch.

„Gerechtigkeit? Die einzige Gerechtigkeit des Winters ist das Ende allen Lebens. Der Junge hat wohl geredet, obwohl ich ihm Schweigen befohlen habe. Warum seid ihr hier?“

„Weil Angst kein Schweigen ist!“, platzte es aus Lily heraus, die neben Funny getreten war, ihre Naginata fest umklammert. „Der arme Kerl macht sich vor lauter Panik in die Hose! Was soll das Ganze überhaupt? Hängst du gern in alten Hütten ab und spielst ‚Buh‘ mit Holzfällern? Besorg dir mal ein Hobby!“

Die Augen der Yuki-onna verengten sich gefährlich. Ein eisiger Windstoß fegte über sie hinweg und ließ Lily die Zähne zusammenbeißen.

„Du vorlautes, warmblütiges Ding. Ein Hauch von mir würde dich zu Staub gefrieren lassen.“

„Versuch’s doch!“, knurrte Lily und ging in Kampfstellung.

„Lily, halt!“, befahl Funny scharf.

Dann wandte sie sich wieder an die Schneefrau, ihre Stimme ruhig und beschwichtigend.

„Bitte entschuldigt meine Freundin. Ihre Art ist… direkt. Aber ihr Kernanliegen ist nicht falsch. Ihr besitzt große Macht, doch Ihr scheint sie nur für Zerstörung und Furcht einzusetzen. Ist das alles, was Eure Existenz ausmacht?“

Die Frage schien die Yuki-onna zu treffen. Ein Riss erschien in ihrer eisigen Fassade.

„Was wisst ihr schon? Ich bin, was ich bin. Ich bin der Sturm. Ich bin die Lawine. Ich bin die Kälte, die das Herz zum Stillstand bringt. Meine Nähe bedeutet den Tod. Jede Berührung ist Zerstörung.“

In ihrer Stimme lag ein Hauch unendlicher Melancholie.

Funny erkannte ihre Chance.

„Und genau das ist der Kern Eures Problems. Ihr sehnt Euch nach Nähe, nach Beachtung, vielleicht sogar nach einer Form von Gemeinschaft. Aber Eure Natur macht es unmöglich. Ihr seid in Eurer eigenen Macht gefangen. Ein Paradoxon, nicht wahr?“

Die Yuki-onna schwieg. Der Wind legte sich.

„Boah, ist das nicht furchtbar einsam?“, sagte Lily plötzlich, ihre Aggression war echter Empathie gewichen. „Immer allein. Niemand zum Quatschen. Kein heißer Kakao. Kein Darin, der einem Kaffee macht. Das ist doch kein Leben!“

Darin, der bisher still im Hintergrund geblieben war, trat nun ebenfalls vor. Er nahm seine Brille ab und putzte sie nervös an seinem übergroßen T-Shirt. „Es… es gäbe vielleicht eine technische, äh, eine magisch-technische Lösung.“

Alle Blicke richteten sich auf ihn, selbst die der Yuki-onna.

„Was für eine Lösung?“, fragte die Schneefrau misstrauisch.

Darin schob seine Brille wieder auf die Nase.

„Eure Aura des Todes ist eine unkontrollierte Emission Eurer magischen Energie. Was wäre, wenn man diese Energie kanalisieren und ihr sie gleichzeitig steuern könntet? Ihr könntet dann an einem Ort leben, an dem Ihr sein könnt, wer Ihr seid, ohne anderen zu schaden.“

Er holte einen wunderschönen, faustgroßen Kristall aus seiner Item-Box. Er schimmerte in allen Farben des Regenbogens.

„Das ist ein Konvergenzkristall. Ich kann ihn modifizieren, um ihn auf Eure einzigartige kryo-magische Signatur abzustimmen. Er würde Eure tödliche Aura absorbieren und in sich bündeln. Ihr würdet immer noch die Kälte beherrschen, aber nicht mehr unwillkürlich alles um Euch herum töten.“

Funny ergriff sofort die strategische Fäden, die Darin ihr gesponnen hatte.

„Stellt Euch vor“, sagte sie mit sanfter, überzeugender Stimme. „Ein neues Zuhause. Der Gipfel des höchsten Berges in dieser Kette. Unbewohnt, unberührt. Ein Palast aus ewigem Eis und Schnee, nur für Euch. Mit diesem Kristall könntet Ihr dort Euer Reich errichten. Ihr könntet den Schnee tanzen lassen und die Winde dirigieren, ohne dass ein Mensch Euch fürchten muss.“

„Und mit ein paar zusätzlichen Runen“, fügte Darin eifrig hinzu, als er Funnys begeisterten Blick sah, „könnte ich den Kristall so justieren, dass er Euch erlaubt, die Welt unten zu besuchen. Ihr könntet an Festen teilnehmen, die Jahreszeiten erleben, das Leben der Menschen… ohne die Gefahr, es zu zerstören.“

Die Yuki-onna starrte auf den Kristall in Darins Hand. In ihren tiefschwarzen Augen spiegelte sich das schillernde Licht. Die Möglichkeit, zu leben, ohne zu verletzen. Die Aussicht auf ein Königreich, anstatt eines Gefängnisses.

„Warum?“, flüsterte sie. „Warum würdet ihr das für mich tun? Es wäre einfacher, mich zu bekämpfen.“

„Weil Töten keine Lösung ist, sondern nur eine weitere Tragödie“, antwortete Funny schlicht. „Und weil selbst ein Schneesturm ein Recht darauf hat, seinen Platz in der Welt zu finden.“

„Außerdem“, grinste Lily, „wäre es doch total langweilig, dich einfach umzuhauen. Dich zu überreden, eine coole Schneekönigin auf einem Berg zu werden, ist eine viel bessere Story für die Gilde!“

Ein langer, stiller Moment verging. Die Yuki-onna betrachtete die drei Blumenelfen. Die kluge Strategin, die impulsive Kriegerin und den genialen, schüchternen Techniker. Sie waren keine Feinde. Sie waren… Problemlöser.

Langsam, fast zögerlich, streckte sie eine Hand aus, die so blass war wie der Tod selbst. „Ich… nehme an.“

Epilog: Eine neue Legende

Darin arbeitete die ganze Nacht hindurch und gravierte im Beisein der Yuki-onna mit vor Kälte zitternden Händen komplexe Runen in den Kristall. Funny und Lily hielten Wache und tranken Tee, während sie leise über den seltsamen Ausgang ihrer Mission sprachen.

Am nächsten Morgen führten sie die Schneefrau zum Gipfel des höchsten Berges. Als Darin ihr den modifizierten Kristall überreichte und sie ihn annahm, geschah etwas Wunderbares. Die erdrückende, tödliche Kälte um sie herum wich einer klaren, reinen und belebenden Winterluft. Ein Lächeln, das erste richtige, warme Lächeln, huschte über ihr Gesicht.

„Ich danke Euch“, sagte sie, ihre Stimme klang nun wie das leise Läuten von Eiskristallen im Wind.

Mit einer majestätischen Geste ließ sie einen Palast aus schimmerndem Eis aus dem Schnee wachsen, ein architektonisches Meisterwerk, das in der Sonne funkelte.

Yuki

Zurück im Dorf berichteten sie Teramichi, dass die Schneefrau an einen Ort gegangen sei, an dem sie niemanden mehr verletzen würde. Die Angst wich aus seinem Gesicht und wurde durch ungläubiges Staunen ersetzt.

Wochen später, zurück in ihrem warmen Häuschen, las Funny einen neuen Bericht aus der Gilde vor.

„Hört euch das an“, sagte sie und ein amüsiertes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Eine neue Legende macht die Runde in den Nordbergen. Wanderer und Bergsteiger berichten von einem wunderschönen Eispalast auf dem höchsten Gipfel und von einer wohlwollenden Wächterin des Berges, einer ‚Eiskönigin‘, die verirrten Reisenden mit sanften Winden den richtigen Weg weist.“

Lily grinste breit und warf Darin einen Apfel zu.

„Siehste, Darin! Du hast aus einem Monster eine Touristenattraktion gemacht! Du bist echt der Beste!“

Darin wurde rot und sein T-Shirt rutschte ihm wieder über die Schulter.

„Ich… Funny hat die Strategie entwickelt.“

„Wir alle haben das getan“, korrigierte Funny sanft und ihre Augen trafen für einen Moment die von Darin. Es war ein stilles Einverständnis zwischen ihnen. „Das ist es, was Adiuva et Protege ausmacht. Wir helfen und wir beschützen. Im Zweifelsfall halt auch ein Schneegespenst.“

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