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The Promised Neverland (1. Staffel)

Die erste Staffel von „The Promised Neverland“ (約束のネバーランド, Yakusoku no Nebārando) erzählt die Geschichte einer Gruppe von Kindern, die in einem scheinbar idyllischen Waisenhaus leben. Dieses Haus, bekannt als Grace Field House, ist ein Ort, an dem die Kinder aufgezogen werden, bis sie adoptiert werden. Das Leben dort wirkt auf den ersten Blick perfekt: Die Kinder sind glücklich, gut ernährt und von ihrer liebevollen „Mama“, Isabella, umsorgt.

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Die drei Hauptfiguren sind die 11-jährigen Waisen Emma, Norman und Ray, die die klügsten Kinder in Grace Field House sind. Ihr friedliches Leben wird jedoch auf den Kopf gestellt, als Emma und Norman eines Abends zufällig entdecken, dass die Kinder im Waisenhaus nicht adoptiert werden, sondern an dämonische Kreaturen verkauft und verspeist werden. Diese grausame Wahrheit setzt eine spannende und nervenaufreibende Fluchtplanung in Gang, da Emma, Norman und Ray entscheiden, das Waisenhaus zu verlassen und so viele Kinder wie möglich zu retten.

Im Verlauf der Staffel schmieden die Kinder einen detaillierten Plan, um dem Einfluss von „Mama“ Isabella zu entkommen, die zwar nach außen hin freundlich wirkt, jedoch eisern die Interessen der Dämonen vertritt. Die Spannung wächst, als der Zuschauer erfährt, dass Isabella mehr über die Pläne der Kinder weiß, als sie zunächst preisgibt, und dass sie alles daran setzen wird, ihre Flucht zu verhindern.

Charakterbeschreibungen

Emma

Emma ist die emotionale und moralische Hauptfigur der Serie. Sie ist warmherzig, optimistisch und mutig. Ihr stark ausgeprägter Gerechtigkeitssinn lässt sie die Flucht aus dem Waisenhaus anführen, wobei sie nicht nur sich und ihre engsten Freunde retten will, sondern auch alle anderen Kinder. Emmas Entwicklung in der ersten Staffel ist geprägt von ihrem Erwachsenwerden und der Erkenntnis, dass die Welt viel grausamer ist, als sie ursprünglich dachte. Trotz dieser düsteren Realität bleibt sie entschlossen, ihr Ziel zu erreichen, ohne die Menschlichkeit aufzugeben.

Norman

Norman ist der strategisch klügste der drei Hauptcharaktere. Er ist rational, analytisch und plant die Flucht bis ins kleinste Detail. Norman hat eine tiefe Zuneigung zu Emma und möchte sie um jeden Preis schützen, selbst wenn das bedeutet, dass er sich selbst opfern muss. Seine Selbstlosigkeit und Intelligenz machen ihn zu einem tragischen Helden, da er gegen Ende der Staffel ein großes persönliches Opfer bringt, um den Plan der Gruppe voranzutreiben.

Ray

Ray ist das dritte Mitglied des Trios und zeichnet sich durch seine geheimnisvolle und etwas düstere Persönlichkeit aus. Er ist der Zyniker der Gruppe und betrachtet die Welt durch eine realistischere Linse. Im Gegensatz zu Emma und Norman ist Ray von Natur aus misstrauisch und hat die dunklen Geheimnisse des Waisenhauses schon lange vor ihnen entdeckt. Rays Entwicklung dreht sich um seine zunehmende Zusammenarbeit mit Emma und Norman, obwohl er anfangs zögert, sich ihnen vollständig anzuschließen. Seine Zerrissenheit zwischen Überleben und moralischer Verpflichtung macht ihn zu einem komplexen und interessanten Charakter.

Isabella („Mama“)

Isabella ist die Antagonistin der ersten Staffel und die Leiterin von Grace Field House. Anfangs erscheint sie als liebevolle und sanftmütige Mutterfigur, doch im Laufe der Serie zeigt sich, dass sie in Wirklichkeit den Interessen der Dämonen dient und fest entschlossen ist, die Kinder unter ihrer Obhut zu kontrollieren. Trotz ihrer Rolle als Widersacherin ist Isabellas Charakter vielschichtig, und es wird angedeutet, dass sie selbst einst in einer ähnlichen Situation wie die Kinder war, bevor sie sich dem System fügte. Ihre inneren Konflikte und ihre scharfsinnige Intelligenz machen sie zu einem äußerst interessanten Gegner.

Phil und die anderen Kinder

Phil ist eines der jüngeren Kinder im Waisenhaus, und obwohl er auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, spielt er in der Fluchtplanung eine entscheidende Rolle, da er Emma und den anderen mit viel Mut hilft, die jüngeren Kinder zurückzulassen, um später gerettet zu werden. Die anderen Kinder, die mit Emma und Ray fliehen, sind ebenfalls stark von der Gruppe abhängig, doch sie entwickeln sich im Laufe der Serie von passiven Mitläufern zu aktiven Mitstreitern, die zu ihrem eigenen Überleben beitragen.


Zeichnungen: Qualität und Stil

Die Zeichnungen in „The Promised Neverland“ sind herausragend und passen perfekt zur Atmosphäre der Serie. Die Künstler schaffen es, die Idylle von Grace Field House in hellen, freundlichen Farben darzustellen, während die düsteren Geheimnisse des Waisenhauses durch die Schattierung und den Kontrast betont werden. Die Gesichtsausdrücke der Charaktere sind besonders gelungen und spiegeln die Emotionen, von kindlicher Unschuld bis zu blankem Entsetzen, authentisch wider. Die Architektur und der Detailreichtum der Umgebungen verstärken das Gefühl von Bedrohung und Isolation, das die Kinder empfinden.

Ein weiterer Höhepunkt ist das Design der Dämonen, das sowohl unheimlich als auch faszinierend ist. Ihre grotesken Erscheinungen kontrastieren scharf mit der vermeintlichen Friedlichkeit des Waisenhauses, was den visuellen Reiz der Serie zusätzlich verstärkt.

Animation: Qualität und Umsetzung

Die Animationen, produziert von CloverWorks, sind auf einem sehr hohen Niveau. Besonders hervorzuheben ist die gekonnte Inszenierung der Spannungsszenen. Die Bewegungen der Charaktere sind flüssig und natürlich, vor allem in Momenten, in denen sie versuchen, zu entkommen oder sich zu verstecken. Die dynamischen Kamerafahrten und Perspektivenwechsel tragen stark zur Spannung bei und lassen die beklemmende Atmosphäre der Serie förmlich spürbar werden.

Ein weiterer Pluspunkt ist die exzellente Arbeit im Bereich der Mimik und Gestik. In einer Serie, die stark von psychologischen Spielen und Dialogen lebt, ist es wichtig, dass die Emotionen der Charaktere gut transportiert werden, was hier hervorragend gelingt.

Soundtrack: Qualität und Wirkung

Der Soundtrack von „The Promised Neverland“ wurde von Takahiro Obata komponiert und verstärkt die emotionale Tiefe und Spannung der Serie enorm. Die Musikstücke kombinieren klassische Orchesterarrangements mit modernen Elementen und schaffen eine Atmosphäre, die sowohl Hoffnung als auch Bedrohung vermittelt. Die Musik passt sich stets den Szenen an – von leichten, verspielten Klängen in den ruhigeren Momenten bis zu bedrohlichen und düsteren Melodien während der intensiven Fluchtversuche.

Das Opening-Theme, „Touch Off“ von UVERworld, ist ein energiegeladener, rockiger Song, der perfekt die Spannung und Dramatik der Serie einfängt. Das Ending-Theme, „Zettai Zetsumei“ von Cö shu Nie, ist dagegen langsamer und melancholischer und reflektiert die düstere und beklemmende Stimmung der Serie. Beide Themes passen hervorragend zur Serie und bleiben dem Zuschauer im Gedächtnis.

Stärken der Serie

„The Promised Neverland“ sticht aus dem üblichen Shonen-Genre hervor, da es keine klassischen Kämpfe oder übernatürliche Fähigkeiten der Protagonisten gibt. Stattdessen basiert die Serie auf psychologischen Spielen, Spannung und Strategie. Die Kinder müssen ihre Intelligenz und ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit nutzen, um zu überleben, was die Serie besonders macht.

Ein weiteres Highlight ist die emotionale Tiefe der Geschichte, die die Beziehungen zwischen den Kindern und ihre Unschuld gegen die grausame Realität stellt. Die düstere Prämisse und die ständige Gefahr, entdeckt zu werden, erzeugen eine intensive Spannung, die den Zuschauer fesselt.

Schwächen der Serie

Trotz der zahlreichen Stärken gibt es einige Schwächen. Eine davon ist die relative Langsamkeit des Tempos in der Mitte der Staffel. Einige Episoden konzentrieren sich stark auf die Planung und die psychologischen Spiele, was einige Zuschauer als zu ruhig oder repetitiv empfinden könnten.

Eine weitere Schwäche könnte die begrenzte Charaktertiefe der Nebencharaktere sein. Während Emma, Norman und Ray hervorragend entwickelt sind, bleiben viele der anderen Kinder eher flach und werden nicht so stark beleuchtet.

Die 2. Staffel

Die zweite Staffel von The Promised Neverland hat viele Fans enttäuscht, und das liegt vor allem an der Abweichung von der Manga-Vorlage und der stark verkürzten Handlung. Nach dem intensiven Aufbau und der komplexen Welt des Mangas wurden in der Anime-Umsetzung zentrale Story-Elemente und Figuren weggelassen oder stark verändert. Insbesondere der „Goldy Pond“-Arc, ein entscheidender Abschnitt des Mangas, wurde vollständig ausgelassen. Dieser Arc hatte die Charakterentwicklung und das Verständnis der Welt wesentlich vertieft und zahlreiche Fans waren daher enttäuscht, als er fehlte.

Hinzu kommt, dass die zweite Staffel insgesamt sehr gehetzt wirkt. Anstatt die Handlung organisch weiterzuführen, werden größere Zeitsprünge und stark zusammengefasste Entwicklungen präsentiert, die es für Zuschauer schwer machen, eine emotionale Verbindung zur Geschichte und den Charakteren aufrechtzuerhalten. Für viele fühlte sich die zweite Staffel daher unvollständig und unrund an, und der Serie fehlte es an dem psychologischen Tiefgang und der Spannung, die sie ursprünglich so einzigartig gemacht hatte.

Fazit

„The Promised Neverland“ bietet eine außergewöhnliche Mischung aus Spannung, emotionaler Tiefe und psychologischen Spielen, die es von anderen Serien abhebt. Die starke Charakterentwicklung der Hauptfiguren, die unvorhersehbare Handlung und die ständige Bedrohung durch die Dämonen und „Mama“ Isabella machen die erste Staffel zu einem fesselnden Erlebnis. Die hochwertige Animation, der stimmungsvolle Soundtrack und die visuelle Umsetzung tragen ebenfalls zur Qualität der Serie bei. Trotz kleinerer Schwächen ist „The Promised Neverland“ eine herausragende Serie, die Spannungsliebhaber und Fans intelligenter Dramen gleichermaßen begeistert.

Ohnegleichen
Ohnegleichen

Titel in Deutschland: The Promised Neverland
Titel in Japan: Yakusoku no Nebārando
Erscheinungsjahr: 2019 (Staffel 1)
FSK-Freigabe: FSK 16
Produktionsstudio: CloverWorks
Genre: Thriller, Horror, Mystery, Fantasy
Episodenanzahl: 12 Episoden
Laufzeit: ca. 24 Minuten pro Episode
Verfügbarkeit: Wakanim, Crunchyroll, Blu-ray, DVD

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